Gefeierte Premiere für die erste Prunksitzung der Steebicher Edelmannsköpf am Samstagabend im Pfarrheim St. Michael in Lohr. "Aufstehen, Krone richten und einfach feiern" haben sich die Edelmannsköpf als diesjähriges Motto gegeben. Denn ihr angestammtes Quartier, der Gasthof Adler in Steinbach, wurde verkauft und die Narren mussten sich eine neue Bleibe suchen. "Alle Bühnen haben uns offen gestanden", aber die Mopper machten das Rennen, richtete Sitzungspräsident Tim Wiegand seinen Dank an die Lohrer Mopper, die ihnen die Bühne im Pfarrheim angeboten haben.
"30.000 Leut im Steebicher Olympiastadion", zählte Wiegand. Ganz so viele waren es dann doch nicht. Aber mit rund 145 Plätzen war das Pfarrheim restlos ausverkauft und die fünfte Jahreszeit wurde bis Mitternacht gefeiert. 18 Programmpunkte und dazwischen amüsante Anmoderationen in bester Sketchmanier von Wiegand und seinem Moderationspartner "Seppl" alias Manfred Goldbach. Die Sitzung nahm von Anfang an Fahrt auf und hielt das Tempo.
Horst-Schlämmer-Performance
Einen nicht unwesentlichen Anteil daran trugen der Sitzungspräsident und seine Co-Moderation. Wiegand liebt die Bühne und die Bühne liebt ihn. Ihm auf den Leib geschneidert war seine Darstellung des "Horst Schlämmer". Wiegand bewies über den gesamten Abend Entertainertalent in bester Tradition eines Hape Kerkeling und Harald Juhnke.
Ihre Premiere in der Kinderbütt feierte Eva Nitschke, mit einem närrischen Blick auf den Wunsch nach dem Älterwerden. Mit Spitze und Harke und dabei doch irgendwie ganz beiläufig erzählte Ingrid Czernin allerlei aus dem Dorfgeschehen, während Gerlinde Appelt und Thomas Nischalke bei ihrem Sketch "Eine feine Dame und ein Bauerntrampel" ganz ohne Worte auskamen.
"Bubeballett" mit Bierkästen
Die närrische Unterhaltung zündete von Anfang an. Einen richtigen Kickstart legten alle Aktiven noch einmal nach der Verleihung der Jahresorden des FEN ein, die an Madeleine Rücker und Felix Werner gingen. Es machte Spaß, dem "Bubeballett" beim Tanz mit Bierkästen zuzuschauen. Christoph Chodura wetterte als nordischer Gott der Ungeduld in fränkischer Gestalt "hömmers bold" und Pascal Goldbach ließ tief in die Gehirnwirrungen der absurden Gedankenwelt blicken. Eine Schauspielerin mit dunkler Hautfarbe als Arielle die Meerjungfrau werde als unrealistisch gewertet. Nicht aber, dass es Menschwesen mit Fischschwanz geben soll, wunderte er sich.
Einen wunderbar witzigen emanzipatorischen Vortrag über die Rolle von Prinzessinnen in Märchen leistete Madeleine Rücker als Hexe Ursula. Genial komisch war der Liedbeitrag von Manfred Müller am Klavier, der mit den Refrains bekannter Lieder das Glasfaserdrama Revue passieren ließ. Bei der Zugabe unterstützte Martin Laube an der Gitarre den närrischen Liedermacher Müller. Gemeinsam mit dem Publikum sangen sie eine Hommage an das liebens- und lebenswerte Steebich.
Temporeich, unterhaltsam und schön anzuschauen waren die Tanzmäuse, die Blaue und die Rote Garde und viel Spaß verbreitete das Männerballett mit seinem Tanz "unter dem Meer". Das Premierenmotto "...und einfach feiern" setzten die Steebicher Edelmannsköpf wörtlich um und alle hatten Spaß.