Zur Regionalversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Arnstein konnte der stellvertretende Vorsitzende Anton Lotter im "Haus der Bürger in Duttenbrunn" rund 20 Mitglieder und Interessierte, darunter auch Forstdirektor Christoph Kirchner, begrüßen.
Revierförster Patrick Schelbert vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Karlstadt erläuterte, dass mit dem Waldförderprogramm die Erst- und Wiederaufforstung, aber auch die Waldrandgestaltung, die besonders für Insekten wichtig ist, gefördert werden. Auch die Weiterentwicklung der natürlichen Verjüngung und besonders die Jungbestandspflege stehen im Fokus. Die Waldschutzmaßnahmen umfassen auch die Vorbeugung und Bekämpfung rindenbrütender Insekten.
Bei der Wiederaufforstung ist auf standortgemäße Baumarten zu achten und es sollen klimatolerante Mischbestände angestrebt werden. Die Wiederaufforstung wird mit 2,50 Euro je Baumschulpflanze und 1,40 Euro je Wildlingspflanze gefördert. Auch die Naturverjüngung wird gefördert. Es sollen nach Möglichkeit besonders seltene Baumarten wie zum Beispiel Elsbeere und Speierling berücksichtigt werden. Nicht gefördert werden Maßnahmen, bei denen Kunststoffe oder Biokunststoffe dauerhaft im Wald verbleiben.
Auch die Pflege des Jungbestands für Bäume mit einer Höhe von maximal 15 Metern wird gefördert. Dies muss ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmittel erfolgen und soll der Verbesserung der Klimastabilität, Biodiversität und Bestandsstabilität dienen. Für die Vorbeugung und Bekämpfung rindenbrütender Insekten gibt es ebenfalls Zuschüsse.
Weiterhin große Gefahr durch den Borkenkäfer
Das Vertragsnaturschutzprogramm Wald 2021 honoriert freiwillige Leistungen, die Waldbauern für den Natur- und Artenschutz in Wäldern erbringen. Dies gilt unter anderem für den Erhalt von Biotopbäumen und das Belassen von ökologisch wertvollem Totholz im Wald. Diese Bäume sind für 12 Jahre von der Nutzung ausgeschlossen. Eine Förderung kann je nach Größe und Umfang bis zu 220 Euro pro Baum betragen.
Eine große Gefährdung für den Wald durch den Borkenkäfer sieht Schelbert auch weiterhin gegeben, auch wenn das nasse und kühle Wetter in diesem Jahr die Situation etwas verbessert hat. Nach wie vor ist es in Unterfranken zu trocken und zu warm. Schelbert wies auch auf die Rußrindenkrankheit am Ahorn, vor allem am Bergahorn, hin. Die Pilzsporen sind für Menschen gesundheitsschädlich. Befallene Bäume sollten nicht aufgearbeitet und am besten im Wald belassen werden. Schädlich für den Wald ist auch das Eschentriebsterben durch das "falsche weiße Stengelbecherchen". Es führt dazu, dass die Wasserleitung im Stamm zerstört wird und der ganze Baum abstirbt.
Holzmarkt ist erfreulich
Irmgard Hamann, Försterin der Forstbetriebsgemeinschaft, ging auf die Entwicklung am Holzmarkt ein. Der Export, vor allem in die USA, ist rückläufig. Erfreulich sei, dass die Holzpreise aktuell wieder nach oben gehen. So ist bei der Buche je nach Qualität eine Steigerung von vier bis sieben Euro je Festmeter gegeben. Der Preis für Eichenholz stieg um vier bis zehn Euro je Festmeter. Edellaubholz ist weiterhin eher wenig gefragt.
Beim Fichtenholz sind die Preise gut. Hier stieg der Preis um 20 bis 40 Euro je Festmeter und je nach Sortiment. Lärche und Douglasie liegen circa 10 bis 20 Euro über dem Preis vom letzten Jahr. Eine Preissteigerung von circa 20 Euro je Festmeter zum Vorjahr ergibt sich beim Kiefernholz. Sie plädierte dafür, verwertbares Holz vermehrt für den Eigenbedarf zu verwenden. Sehr gute Preise für hochwertiges Holz könnten auch immer wieder bei Submissionen erzielt werden.
Eine zweite Regionalversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft findet am 14. Oktober um 19 Uhr im Sportheim in Hundsbach statt. Außerdem ist die FBG am 17. Oktober am Tag der Regionen in Binsfeld mit einem Stand vertreten, Besucher können dort ein mobiles Sägewerk bei der Arbeit sehen.