Unter dem Motto "Mir brennt’s in meinen Reiseschuh’n" wurde zu einem Sommerkonzert mit dem Eibelstadter Musiker-Ehepaar Rosemarie Seitz und Franz Josef Schramm, alias "Duo Califragilis" in die Fischergasse 4 eingeladen. Gastgeber waren das vielseitig engagierte Karlstadter Ehepaar Susanne und Axel von Erffa, die sehr erfreut waren, im ehemaligen Stallraum ihres altehrwürdigen Anwesens rund 80 Konzertgäste begrüßen zu dürfen.
Aufgrund ihrer mehr als 25 Jahre währenden gemeinsamen Bühnenerfahrung waren die gebürtige Augsburgerin Rosemarie Seitz, Harfenistin und Musiktherapeutin, sowie das Multitalent Franz Josef Schramm (Gitarre, Klarinette, Saxophon) musikalisch bestens qualifiziert, ihr Publikum im Nu in den Bann zu ziehen. Geschmückt wurde das anspruchsvolle und abwechslungsreiche Programm immer wieder mit sonorem, bisweilen zweistimmigem Gesang und mit schelmischem Humor, der teils spontan und teils mithilfe volksnaher Poesie wie "Reisegedanken" aus der Feder von Wilhelm Busch, der "Entdeckung der Welt" von Hans-Peter Kraus oder dem Eugen Roth-Klassiker "Der Urlaub" verabreicht wurde.
Zu den musikalischen Höhepunkten auf dieser gefühlten Weltreise zählten neben schmissigen Klezmer-Stücken und Liedgut aus Franken und Thüringen auch Russisches in Form eines butterzarten Wiegenliedes auf der Harfe sowie des berühmten Zweiten Walzers von Dmitri Shostekovich.
Sehr zum Schmunzeln waren die gesungenen Zwiegespräche, bei denen eine durchtriebene Maid aus dem Allgäu ihre Mutter sogar bittet, für sie einen Mann zu besorgen oder wo ein unbeholfener Jüngling sich in der hohen Kunst der Brautwerbung versucht. Dazwischen gab es unter anderem bei Paul Reades verspieltem "Victorian House Garden" oder bei einer herzerwärmenden Harfenkomposition des Walisers John Thomas reichlich Gelegenheit die Seele baumeln zu lassen. Und wenn Mitsingen angesagt war, ließen sich die Konzertgäste von Franz Josef Schramm auch nie lange bitten.
Gegen Ende dann die schmissige italienische "Tarantella", eine auf die Melodie "Buona sera" umgedichtete Goggomobil-Fahrt durch die Alpen, und ein finnischer Walzer. Ein weiterer köstlicher Farbtupfer in der Schlussphase war eine Anekdote aus dem Jahre 1945, bei der (wegen der damaligen Sperrstunde) nachts in der Prärie gestrandete Jugendliche mit einer spontan inszenierten "kirchlichen Prozession" amerikanische Besatzungssoldaten düpierten und sich am Ende gar im Jeep nach Hause fahren ließen.
Und schließlich ging mit dem wunderschönen Wiegenlied "Jetzt kommt die Nacht herein" und der Feststellung, dass man auch in Heimatnähe Schönes erleben kann, unter tosendem Applaus ein rundum gelungener Konzertabend zu Ende.