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Rieneck
Drohende Rienecker Vollsperrung: Umfahrung doch möglich?
Zur Fertigstellung der Umgehungsstraße von Rieneck soll von Mai bis Juli für die Ortszufahrt zwischen Schaippach und Rieneck eine Komplettsperrung gelten. Der gesamte Sinngrund müsste über Gräfendorf oder die Bayerische Schanz nach Gemünden fahren. Trotz Wasserschutzgebiet hält der Rienecker Stadtrat Peter Elzenbeck mit einer Rampenabfahrt und Ampellösung eine baustellennahe Umleitung für möglich.
Foto: Helmut Hussong | Zur Fertigstellung der Umgehungsstraße von Rieneck soll von Mai bis Juli für die Ortszufahrt zwischen Schaippach und Rieneck eine Komplettsperrung gelten.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:58 Uhr

(ong)   Erneut hat sich der Rienecker Stadtrat mehrheitlich für eine eingehende Prüfung von Alternativen zur geplanten dreimonatigen Vollsperrung der ST 2303 zwischen Schaippach und Rieneck ausgesprochen. Trotz mehrerer diskutierter Möglichkeiten habe das staatliche Straßenbauamt in der Besprechung vom 15. November keine alternative Lösung zur Vollsperrung aufgezeigt. Die nochmalige Aufforderung erging auf Grund eines von der Allianz für Rieneck (AfR), dem Bürgerforum Rieneck (BFR) und der Freie Bürger (FB) schriftlich eingereichten Antrags.

Dort forderten die drei Gruppierungen mit einem entsprechend formulierten Beschlussvorschlag das staatliche Bauamt nochmals auf, den Lösungsvorschlägen von Stadtrat Peter Elzenbeck konkret nachzugehen. Diese Anregungen sehen eine baustellennahe Umfahrung über eine Rampenabfahrt mit Ampelbetrieb vor.

Elzenbeck schlägt Rampe vor

Elzenbeck nannte die kurzfristige Kostenschätzung des Straßenbauamtes von einer Million Euro und die Verlängerung des Fertigstellungszeitpunktes der Ortsumgehung "einen großen Unsinn". Dieser Aufwand käme einer Lösung wie an der Hettstadter Steige mit einem Trogbauwerk gleich. "Das ist trotz Wasserschutzgebiet auch einfacher und mit weniger Kostenaufwand möglich", ist Elzenbeck überzeugt. Am anderen Ortsausgang am Friedhof habe es während der Bauzeit auch eine Rampenabfahrt mit mindesten 300 Metern Läge gegeben.

Für Rettungsfahrzeuge, Feuerwehr, Ärzte und sonstiges Notfallpersonal ist eine Kurzumfahrung über die Dorfgemeinschaft Hohenroth und Schaippach geplant. Dazu soll der Hofweg geteert werden. Diese Umgehung könne mit einer Rampenabfahrt entfallen und deren Kosten bei der Rampe eingebracht werden.

Wunsch nach genauerer Prüfung und Unterstützung durch andere Sinngrundgemeinden

"Wir wollen mit dem Antrag, dass man dem Plänen von Peter Elzenbeck intensiver nach geht", sagte Armin Walter. Er wünschte sich eine genauere Prüfung und Darstellung der Gegenargumente im Detail. Man sollte auch den Umweltgedanken berücksichtigen. Schließlich würden bei der Vollsperrung Tausende von Kilometern Umweg gefahren. "Rund 8000 Pendler müssen die Kosten dafür tragen und nicht der Staat", ergänzte Christoph Münch.

"Es wäre wünschenswert, wenn die nördlich von Rieneck gelegenen Sinngrundgemeinden den Antrag des Stadtrates unterstützen", sprach Hubert Nickel die Entscheidung des Mittelsinner Gemeinderates für die Vollsperrung an. Die sei aber nachvollziehbar, da von dort die Umleitung über Gräfendorf oder die Bayerische Schanz nur wenige Zusatzkilometer erfordern. Die 25 Kilometer mehr für die Rienecker seien aber ein ungleich größerer Umweg.

Küber schlägt als Umfahrung Waldwege vor

Bürgermeister Wolfgang Küber mahnte, nicht auf direkten Konfrontationskurs zum Straßenbauamt zu gehen. Er wolle weiterhin ein sachliches Verhältnis mit der Behörde pflegen. Auch er wolle nicht ein zusätzliches Jahr auf die Fertigstellung der Umgehung warten. "Der Vorschlag auf eine Umfahrung über die Waldwege als Notlösung kam ausschließlich von mir", stellte er fest. Dies sei keine "Nobelumfahrung", aber eine brauchbare Alternative für die Rienecker Bürger. Entgegen der Meinung der drei anderen Gruppierung sehe er die Waldwege sehr wohl als Alternative an.

Am Ende entschied der Stadtrat mit vier Gegenstimmen, das staatliche Bauamt erneut aufzufordern, den übermittelten alternativen Lösungsvorschlägen konkret und fundiert nachzugehen. Zu Beginn der Stadtratsitzung hatte Bürgermeister Wolfgang Küber beantragt, diesen Punkt von der Tagesordnung zunehmen und abzuwarten, bis konkrete Ergebnisse vorliegen. Er war jedoch damit gescheitert.

 
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