Die starken Regenfälle im August 2023 haben in Frammersbach auf der Koppe derartige Schäden angerichtet, dass dort neue Stützmauern gebaut und die Straße samt Leitungen erneuert werden müssen. Die Kosten bezifferte Bürgermeister Christian Holzemer in der öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstagabend mit drei Millionen Euro, verteilt auf die nächsten drei Jahre. Sein Kommentar zu den Haushaltszahlen für 2024 und die Finanzplanung bis 2027: "Es bleibt kein Spielraum mehr für die Ortsentwicklung."
Die Gemeinde müsse sich absolut auf ihre Pflichtaufgaben konzentrieren, sagte Holzemer mit Blick auf das von Kämmerer Dominik Zachrau vorgelegte Zahlenwerk. Zachrau ging in der Sitzung die Posten des Vermögenshaushalts, als dem Topf aus dem die Gemeinde ihre Investitionen bestreitet, Punkt für Punkt durch. Das Gremium verständigte sich auf die ein und andere Anpassung, was die Höhe der Ausgaben betrifft und ein paar zeitliche Verschiebungen.
Diskussion über Spielgerät
Unterschiedliche Meinungen gab es nur zu einem Punkt: einem Großspielgerät für den Pausenhof der Heubergschule für 45.000 Euro. Wie der Bürgermeister erläuterte, kam der Wunsch aus der Schulfamilie. Gemeinderätin Sandra Völp (SPD) fehlte die Verhältnismäßigkeit Kosten zu Nutzen.
Elisabeth Ruby von der CSU und Rektorin an der Grundschule in Wiesthal sieht aus ihrer pädagogischen Erfahrung heraus, wie sie sagte, in einem solchen Spielgerät vor allem Konfliktstoff. Die Kinder stritten, wer an das Gerät dürfe. Außerdem sei der Pausenhof ohnehin klein. Ein Großgerät nehme noch mehr Platz weg.
Norbert Meidhof (Freie Wähler) beurteilte den Zustand des Pausenhofs allgemein als desolat. Hier seien Kreativität und vielleicht auch Sponsoren gefragt. Den Posten auf null setzen wollte er nicht. Der Bürgermeister sprach sich für das Beibehalten Haushaltsansatz aus. Schließlich einigte sich der Ausschuss, den Posten von 45.000 auf 25.000 Euro zu reduzieren.
5,3 Millionen Euro für Investitionen
Demnach wird die Gemeinde dieses Jahr in ihre Infrastruktur, also ihre Ausstattung und ihre Einrichtungen, 5,3 Millionen Euro stecken. Voriges Jahr waren es 5,38 Millionen Euro. Dieses und kommendes Jahr soll es laut Kämmerer noch ohne Kredite gehen. Aus dem Verwaltungshaushalt ist für 2024 eine Zuführung von einer Million Euro in den Vermögenshaushalt vorgesehen. Vom Guthaben werden 2,4 Millionen Euro in die Investitionen gesteckt. Die meisten anderen Einnahmen sind Zuschüsse und Förderungen zu verschiedenen Projekten.
Die größten Posten 2024 und damit im mittleren sechsstelligen Bereich sind laut Planung:
•Umbau Endfriedhof (600.000 Euro)
•Feuerwehrhaus in Habichsthal (500.000 Euro)
•Investitionszuschuss für die Kläranlage Partenstein (500.000)
•Kanalinstandsetzung Kreuzung Murrental/Ortsdurchfahrt B276 (465.000)
•Erneuerung Wasserleitung Spessartstraße (405.000)
•Erneuerung Wasserleitung Birkenweg (310.000)
•Straßenbau Kreuzung Murrental/Ortsdurchfahrt B276 (250.000)
Gut eine halbe Million Euro sind in den Jahren 2024 bis 2027 jeweils an Tilgungen von Krediten vorgesehen. Bis Ende 2026 werden die Rücklagen der Gemeinde von rund 10,5 Millionen Euro nach Aussage des Kämmerers mit Ausnahme der Sonderrücklagen verbraucht sein. Ab 2026 sieht der Finanzplan Kreditaufnahmen von 2,7 Millionen Euro 2026 und 330.000 Euro im Jahr 2027. Knapp drei Millionen Euro sollen dann 2027 wieder in den Sparstrumpf gesteckt werden.
Am 29. April im Gemeinderat
Holzemer bezeichnete die Lage als angespannt. Dieses und im nächsten Jahr sei die Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt mit einer und 1,2 Millionen Euro noch ganz gut. Für 2026 stehen noch gut 876.535 und für 2027 nur noch 534.000 Euro in der Tabelle des Kämmerers.
Keine großen Investitionen sind fürs Schwimmbad vorgesehen. Der größte Posten in diesem Jahr sind 60.000 Euro für die Sanierungsplanung.
Die Fraktionen haben nun noch einmal die Gelegenheit zur Beratung. Im Gemeinderat soll der Haushalts- und Finanzplan in öffentlicher Sitzung am Montag, 29. April, noch einmal vorgestellt und beschlossen werden.