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Karlstadt
Dosencontainer beim Lidl entfernt: Landratsamt zieht an Karlstadter Brennpunkt Konsequenzen aus falscher Entsorgung
In den Weißblechcontainern im Landkreis findet sich auch reichlich Plastik oder Sperrmüll. Zwei Tonnen in der Gemündener Straße werden jetzt für vier Wochen abgezogen.
In und neben den Weißblechcontainern in der Gemündener Straße in Karlstadt wird haufenweise Pappe, Plastik, Metallschrott und anderer Müll falsch entsorgt. Die Container sollen nun für vier Wochen abgezogen werden.
Foto: Felix Hüsch | In und neben den Weißblechcontainern in der Gemündener Straße in Karlstadt wird haufenweise Pappe, Plastik, Metallschrott und anderer Müll falsch entsorgt. Die Container sollen nun für vier Wochen abgezogen werden.
Felix Hüsch
 |  aktualisiert: 10.06.2024 02:36 Uhr

Eigentlich ist es recht simpel: Alle Arten von Dosen aus dem Lebensmittelbereich und sonstige Verpackungen aus Aluminium oder Weißblech gehören in die Weißblech- beziehungsweise Dosencontainer. Alle anderen Materialien gehören weder in diese Behälter noch daneben. An vielen der 360 Container-Standorte im Landkreis Main-Spessart werden jedoch Abfälle gänzlich falsch entsorgt. 

In den Weißblechcontainern finden sich haufenweise Kartons, Plastiktüten mit Hausmüll, Sperrabfall sowie weitere Metallgegenstände und Elektrogeräte. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamts Main-Spessart hervor. Eine besonders "missbräuchliche Benutzung" spielt sich derzeit in der Gemündener Straße in Karlstadt ab. Die dortigen Container werden nun für zunächst vier Wochen abgezogen. Die Anwohner werden gebeten, in dieser Zeit die für sie nächstgelegenen Dosencontainer zu nutzen, so die Bitte in der Pressemitteilung. 

Sobald die Container überquellen, werfen einige Leute ihren Sperrmüll einfach daneben. 
Foto: Felix Hüsch | Sobald die Container überquellen, werfen einige Leute ihren Sperrmüll einfach daneben. 

Die Behälter neben dem Parkplatz bei Lidl, Kik und Co. wurden kürzlich von einem oder mehreren Menschen so sehr mit Müllsäcken vollgestopft, dass kein Platz mehr bleibt, um die vorgesehenen Dosen zu entsorgen, sagt Martin Oppmann. Der Sachgebietsleiter im Bereich Abfallwirtschaft am Landratsamt Main-Spessart weist auch auf die Folgen der falschen Entsorgung hin: "Die Trennung des Abfalls im Nachhinein bedeutet einen erheblichen Mehraufwand für die Abfallwirtschaft", sagt er.

Brandgefahr im Entsorgungsfahrzeug

Normalerweise sollten die mit Dosen und Weißblech gefüllten Container geleert und zum Recycling gefahren werden. Findet sich darunter aber falsch entsorgter Müll, kann der gesamte Inhalt nicht mehr als Dosenabfall gewährt werden, sondern als Restmüll. Landet Elektroschrott wie Lithium-Batterien zwischen den Dosen, kann es auch gefährlich werden. "Es wäre nicht das erste Mal, dass es im Inneren eines Entsorgungsfahrzeugs durch die vielen Hohlkörper der Dosen zu einem Brand kommt", so Oppmann.

Was viele nicht wissen: Je mehr Müll falsch entsorgt wird, desto mehr fällt das auch auf die Bürgerinnen und Bürger zurück. Wer einkaufen geht, zahlt automatisch für die spätere Entsorgung der Verpackungen an der Kasse mit. Daher kostet die Entsorgung den Landkreis selbst nichts. "Wenn Dosencontainer als Restmüll geleert werden müssen, schlägt sich das auch auf unsere Abfallgebühren nieder", erklärt Oppmann. Die falsche Entsorgung – egal ob durch andere oder einen selbst – wirkt sich also auf den eigenen Geldbeutel aus. 

Mülltrennungsinitiative in Main-Spessart

Um die Gesellschaft für korrekte Müllentsorgung zu sensibilisieren, gibt es verschiedene Angebote und Aktionen. Oppmann weist auf die Initiative "Deutschland trennt. Du auch?" hin, an der bis zum 16. Juni mehr als 200 Gemeinden in Deutschland teilnehmen. Darunter sind auch Gemünden, Lohr, Marktheidenfeld, Karlstadt und Zellingen.

Auch in den Weißblechcontainern unter der Mainbrücke in Karlstadt werden neben den zulässigen Dosen viele andere Materialien und Gegenstände entsorgt, die dort nichts verloren haben. Vor allem Pappe und Plastik findet man zuhauf.
Foto: Felix Hüsch | Auch in den Weißblechcontainern unter der Mainbrücke in Karlstadt werden neben den zulässigen Dosen viele andere Materialien und Gegenstände entsorgt, die dort nichts verloren haben.

Um auch die Geflüchtete im Landkreis zu informieren, gibt es bebilderte Abfallflyer, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Außerdem klären die Helferkreise im Landkreis auf. Oppmann bilanziert, dass man viel gegen die Unwissenheit unternehme, "aber die Mentalität der Leute spielt eben auch eine große Rolle".

Was in den Dosencontainer/Weißblechcontainer gehört und was nicht

Das gehört in den Weißblechcontainer: Konservendosen, Keksdosen, Getränkedosen, Weißblechverpackungen, Aludeckel, Alufolien, Menü- und Backschalen, Tierfutterverpackungen, entleerte Lebensmitteltuben, Blister von Kaugummis.
Das gehört nicht rein: stark verunreinigte Dosen, Farbdosen, Stahlschrott, anderer Müll wie Pappe, Plastik, Sperrmüll, Metall, Elektroschrott.
Quelle: Landratsamt Main-Spessart
 
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  • Anke Weis
    Unmöglich.
    Jeder kann kostenlosen Sperrmüll beantragen, der dann auch noch vor der Haustür abgeholt wird.
    Bin ja mal gespannt, was das für Züge annimmt, wenn der Hausmüll irgendwann nach Gewicht abgerechnet wird und noch mehr Leute versuchen, ihn woanders abzuladen.

    Videoüberwachung fände ich gut, auch wenn die Frage bleibt, wer das dann überprüft und ermitteln soll (Mitarbeitermangel allerorten).
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  • Jutta Nöther
    Warum stellt man neben einem oder mehreren Wertstoffcontainern denn eigentlich nicht zusätzlich einen Restmüllbehälter auf? Dann hätten zumindest diejenigen, die durchaus willig wären, ihren Müll ordnungsgemäß zu entsorgen, eine Chance.

    Hier bei uns ums Eck steht seit vielen Jahren ein Glascontainer. Früher war daneben ein normaler Mülleimer, der auch brav benutzt wurde. Der wurde aber aus mir unerfindlichen Gründen irgendwann weggenommen.
    Ergebnis: seitdem ist die Fläche um den Container rum ständig mit Dosendeckeln, Verpackungen und anderem Müll übersät.
    Kapier ich nicht.
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  • Anke Weis
    Restmüll gibt es doch zuhause. Was ist das Problem, seinen Müll schon zu Hause vernünftig zu trennen und nur das Glas zum Container mitzunehmen? Und den Karton, in dem man die Gläser gesammelt hat, wieder mit zurück zu nehmen? Kapier ich nicht.
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  • Jutta Nöther
    Wir reden hier über Mitmenschen, die eben nicht vernünftig sind. Und ein zusätzlicher Mülleimer würde zumindest etwas verhindern, dass solche Mitmenschen dann ihren Dreck in die Landschaft oder in den falschen Container schmeißen.

    Wenn wir sämtliche Vorkehrungen nur unter Berücksichtigung der Vernünftigen treffen würden, könnten wir uns auch die Hälfte der Verkehrsschilder sparen...
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  • Helga Scherendorn
    Ich verstehe das Problem nicht, ist doch in Ordnung wenn der Müll dorthin kommt, wo eh schon Müll steht! Wenn die Container weg kommen, stellen diese besonderen Menschen ihren Müll dorthin, wo es auch keiner haben will!
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Dann kann ich ja künftig auch Müll vor Ihre Haustüre stellen, wenn dort bereits eine Zigarettenkippe oder ein Kaugummi liegt.
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  • Peter Bartosch
    Lesen Sie Fr. Scherendorn überhaupt den Artikel, oder verstehen Sie nicht was das Problem ist?

    "Normalerweise sollten die mit Dosen und Weißblech gefüllten Container geleert und zum Recycling gefahren werden. Findet sich darunter aber falsch entsorgter Müll, kann der gesamte Inhalt nicht mehr als Dosenabfall gewährt werden, sondern als Restmüll"
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  • christa kratz
    Da bin ich mal gespannt ob der Abzug der Container hilfreich ist..bzw. eine " Erziehungsmassnahme " für Unbelehrbare ist..:-)

    Ich glaube nicht daran ..warten wir mal ab wie die Fläche in ein paar Tagen ausschaut ..derjenige der seinen Müll auf diese Art loswerden will wirft ihn auch weiterhin irgendwo hin und tut dies sicherlich nicht am Tag !!

    Ein Container mit Einwurf wie bei den Glascontinern wäre evtl. eine Lösung ..hilft aber nicht gegen den Dreck der dann nebendran gestellt wird..auch glaube ich nicht dass es nur an der Sprache / deutsche Beschriftung liegt..das gleiche Problem gibt es doch bei den Kleidercontainern auch..dort wird doch auch alles mögliche abgeladen..

    Die Container bei den Märkten in Karlstadt sind doch immer überfüllt ..dort werden anscheinend auch Großbehälter entsorgt..Sauerkrauteimer ..große Tomatendosen .. da wäre es vielleicht hilfreich öfter zu leeren..
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  • Günther Schreiber
    Unter der alten Mainbrücke in Karscht siehts genauso aus. Kommen die Container auch weg ? Sollte man vielleicht mehrsprachige Hinweise anbringen.
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  • Brigitte Kinz
    Tja, und schon stehen die Weißblechdosen auf dem Altglascontainer...heute gesehen.
    Der Vorschlag, die Öffnung für den Dosencontainer kleiner zu halten, ist gar nicht so verkehrt.
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  • Jutta Nöther
    Im übrigen möchte ich mal darauf hinweisen, dass diesmal gottlob niemand die bösen Geflüchteten dafür verantwortlich machen kann. Die Ignoranten sind eindeutig unsere ach so tollen Mitbürger jeglichen Hintergrundes.
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  • Steffen Cyran
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Das kenne ich auch aus meiner Heimatgemeinde. Jede Art von Schrott landet in diesen Containern.
    Die Konsequenz müsste sein, dass an jedem Standort solcher Container eine Videoüberwachung eingerichtet wird. Diese Spacken sind auf Bürgersinn nicht ansprechbar, sie müssten schon ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden.
    Bürgerliches Verantwortungsbewusstsein ist ein höheres Rechtsgut als uneingeschränkte Freiheit auf Kosten der Allgemeinheit und Datenschutz sollte kein Täterschutz sein..
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  • Johann Mayer
    Dieses Problem besteht doch Flächendeckend wo diese Metal-Container stehen :(
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  • Bernhard Schebler
    Da müsste man für die Dosen auch so Container aufstellen wie bei den Flaschen.
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  • Werner Rau
    Die Blödheit der Menschheit kommt immer wieder zum Vorschein, leider auch zunehmend häufiger.
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