Eigentlich ist es recht simpel: Alle Arten von Dosen aus dem Lebensmittelbereich und sonstige Verpackungen aus Aluminium oder Weißblech gehören in die Weißblech- beziehungsweise Dosencontainer. Alle anderen Materialien gehören weder in diese Behälter noch daneben. An vielen der 360 Container-Standorte im Landkreis Main-Spessart werden jedoch Abfälle gänzlich falsch entsorgt.
In den Weißblechcontainern finden sich haufenweise Kartons, Plastiktüten mit Hausmüll, Sperrabfall sowie weitere Metallgegenstände und Elektrogeräte. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamts Main-Spessart hervor. Eine besonders "missbräuchliche Benutzung" spielt sich derzeit in der Gemündener Straße in Karlstadt ab. Die dortigen Container werden nun für zunächst vier Wochen abgezogen. Die Anwohner werden gebeten, in dieser Zeit die für sie nächstgelegenen Dosencontainer zu nutzen, so die Bitte in der Pressemitteilung.
Die Behälter neben dem Parkplatz bei Lidl, Kik und Co. wurden kürzlich von einem oder mehreren Menschen so sehr mit Müllsäcken vollgestopft, dass kein Platz mehr bleibt, um die vorgesehenen Dosen zu entsorgen, sagt Martin Oppmann. Der Sachgebietsleiter im Bereich Abfallwirtschaft am Landratsamt Main-Spessart weist auch auf die Folgen der falschen Entsorgung hin: "Die Trennung des Abfalls im Nachhinein bedeutet einen erheblichen Mehraufwand für die Abfallwirtschaft", sagt er.
Brandgefahr im Entsorgungsfahrzeug
Normalerweise sollten die mit Dosen und Weißblech gefüllten Container geleert und zum Recycling gefahren werden. Findet sich darunter aber falsch entsorgter Müll, kann der gesamte Inhalt nicht mehr als Dosenabfall gewährt werden, sondern als Restmüll. Landet Elektroschrott wie Lithium-Batterien zwischen den Dosen, kann es auch gefährlich werden. "Es wäre nicht das erste Mal, dass es im Inneren eines Entsorgungsfahrzeugs durch die vielen Hohlkörper der Dosen zu einem Brand kommt", so Oppmann.
Was viele nicht wissen: Je mehr Müll falsch entsorgt wird, desto mehr fällt das auch auf die Bürgerinnen und Bürger zurück. Wer einkaufen geht, zahlt automatisch für die spätere Entsorgung der Verpackungen an der Kasse mit. Daher kostet die Entsorgung den Landkreis selbst nichts. "Wenn Dosencontainer als Restmüll geleert werden müssen, schlägt sich das auch auf unsere Abfallgebühren nieder", erklärt Oppmann. Die falsche Entsorgung – egal ob durch andere oder einen selbst – wirkt sich also auf den eigenen Geldbeutel aus.
Mülltrennungsinitiative in Main-Spessart
Um die Gesellschaft für korrekte Müllentsorgung zu sensibilisieren, gibt es verschiedene Angebote und Aktionen. Oppmann weist auf die Initiative "Deutschland trennt. Du auch?" hin, an der bis zum 16. Juni mehr als 200 Gemeinden in Deutschland teilnehmen. Darunter sind auch Gemünden, Lohr, Marktheidenfeld, Karlstadt und Zellingen.
Um auch die Geflüchtete im Landkreis zu informieren, gibt es bebilderte Abfallflyer, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Außerdem klären die Helferkreise im Landkreis auf. Oppmann bilanziert, dass man viel gegen die Unwissenheit unternehme, "aber die Mentalität der Leute spielt eben auch eine große Rolle".
Jeder kann kostenlosen Sperrmüll beantragen, der dann auch noch vor der Haustür abgeholt wird.
Bin ja mal gespannt, was das für Züge annimmt, wenn der Hausmüll irgendwann nach Gewicht abgerechnet wird und noch mehr Leute versuchen, ihn woanders abzuladen.
Videoüberwachung fände ich gut, auch wenn die Frage bleibt, wer das dann überprüft und ermitteln soll (Mitarbeitermangel allerorten).
Hier bei uns ums Eck steht seit vielen Jahren ein Glascontainer. Früher war daneben ein normaler Mülleimer, der auch brav benutzt wurde. Der wurde aber aus mir unerfindlichen Gründen irgendwann weggenommen.
Ergebnis: seitdem ist die Fläche um den Container rum ständig mit Dosendeckeln, Verpackungen und anderem Müll übersät.
Kapier ich nicht.
Wenn wir sämtliche Vorkehrungen nur unter Berücksichtigung der Vernünftigen treffen würden, könnten wir uns auch die Hälfte der Verkehrsschilder sparen...
"Normalerweise sollten die mit Dosen und Weißblech gefüllten Container geleert und zum Recycling gefahren werden. Findet sich darunter aber falsch entsorgter Müll, kann der gesamte Inhalt nicht mehr als Dosenabfall gewährt werden, sondern als Restmüll"
Ich glaube nicht daran ..warten wir mal ab wie die Fläche in ein paar Tagen ausschaut ..derjenige der seinen Müll auf diese Art loswerden will wirft ihn auch weiterhin irgendwo hin und tut dies sicherlich nicht am Tag !!
Ein Container mit Einwurf wie bei den Glascontinern wäre evtl. eine Lösung ..hilft aber nicht gegen den Dreck der dann nebendran gestellt wird..auch glaube ich nicht dass es nur an der Sprache / deutsche Beschriftung liegt..das gleiche Problem gibt es doch bei den Kleidercontainern auch..dort wird doch auch alles mögliche abgeladen..
Die Container bei den Märkten in Karlstadt sind doch immer überfüllt ..dort werden anscheinend auch Großbehälter entsorgt..Sauerkrauteimer ..große Tomatendosen .. da wäre es vielleicht hilfreich öfter zu leeren..
Der Vorschlag, die Öffnung für den Dosencontainer kleiner zu halten, ist gar nicht so verkehrt.
Die Konsequenz müsste sein, dass an jedem Standort solcher Container eine Videoüberwachung eingerichtet wird. Diese Spacken sind auf Bürgersinn nicht ansprechbar, sie müssten schon ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden.
Bürgerliches Verantwortungsbewusstsein ist ein höheres Rechtsgut als uneingeschränkte Freiheit auf Kosten der Allgemeinheit und Datenschutz sollte kein Täterschutz sein..