Peter Feldbauer, Geschäftsführer des im Bau befindlichen Dorfladens Retzstadt, gab Informationen über dessen Baufortschritt. Demnach lagen die geplanten Kosten gemäß Antrag an das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE-Antrag) bei 318.658 Euro, die Kosten der Auftragsvergabe hingegen nur bei 301.971 Euro, was eine Differenz unter Plan von 16.687 Euro bedeutet und an anderer Stelle ausgegeben werden kann.
Als Hauptersparnis nannte Feldbauer die Beschaffung einer gebrauchten und bereits gelieferten Verkaufstheke, statt einer neuen und die nicht benötigte Lüftungsanlage im Café. Ferner gab Feldbauer einen Überblick über die bereits angelieferten Einrichtungsgegenstände. Die Übernahme der Räumlichkeiten ist in der 42. Kalenderwoche und ein sogenanntes Soft Opening in der 46. Kalenderwoche geplant. Die große Eröffnung soll am 27. November stattfinden.
Feldbauer stellte die Hauptpunkte des Ladenkonzeptes vor, wobei sich der Retzstadter Dorfladen mit Produkten etablieren möchte, die es nur dort gibt und mit dem "Retschter Bock" als Standartsiegel gekennzeichnet sind. Bis jetzt sind 219 Anteile bei 104.900 Euro Kapital gezeichnet, wobei weitere Anteilszeichnungen jederzeit willkommen seien.
Es kann online bestellt werden
Die räumliche Nähe, regelmäßige Neuigkeiten, regionale Produkte, die Öffnungszeiten und die Abholboxen nach den Öffnungszeiten, versprächen zusätzlichen Erfolg. Zum Konzept der Abholboxen erläuterte Feldbauer, dass online bestellt werden und außerhalb der Öffnungszeiten mit einem Pin die Ware abgeholt werden könne.
Mit einem doppelseitigen Flyer, bei wöchentlicher Verteilung, sollen die Produkte entsprechend beworben werden. Dazu ist auch geplant, einen Platz für Hinweise der Gemeinde und Veranstaltungshinweise der Vereine zur Verfügung zu stellen.
Voraussichtlich sollen im "Retzstadter Lädchen" sechs Personen beschäftigt werden. Der Laden ist von Montag bis einschließlich Freitag von sechs bis 18 Uhr und samstags von sechs bis 12.30 Uhr geöffnet. Vereinsveranstaltungen können beliefert werden, wobei auch Kühlmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Finanzielle Umsetzung dürfte nicht ganz einfach sein
Bürgermeister Karl Gerhard zeigte das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises Main-Spessart auf und ging auf einige Kernpunkte ein. Der Anteil der über 65-jährigen Einwohner im Landkreis lag zum Ende des Jahres 2018 bei 23,3 Prozent, speziell in Retzstadt mit 284 Personen bei 18,2 Prozent. Die Prognose für Retzstadt sagt zum Jahre 2030 447 Personen über 65 Jahre voraus. Gemäß Prognose wird im Landkreis bis zum Jahre 2037 ein Anstieg um 40 Prozent zu verzeichnen sein. Dazu sagt der Bürgermeister, dass bei der Umsetzung des seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes die Gemeinde Retzstadt als gutes Beispiel genannt würde.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang die Schaffung einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft, welche auf demenzkranke Personen ausgerichtet ist. Dieses Projekt sei für die Gemeinde aufgrund ihrer Größe eine große Herausforderung. Auch die finanzielle Umsetzung dürfte nicht ganz einfach sein, da aktuell die diesjährigen Fördergelder für ein solches Projekt ausgeschöpft seien. Nach einer Machbarkeitsstudie könne man über weitere Schritte beraten.
Kürzlich sei bei der Gemeinde ein Schreiben der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisation (BAGSO) eingegangen, so Bürgermeister Karl Gerhard. In diesem Schreiben bietet die Organisation "Im Alter in Form" ein Beratungsangebot für Verantwortliche in der kommunalen Seniorenarbeit an. Damit wird eine Verbesserung für ältere Menschen, insbesondere in den Bereichen ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung und soziale Teilhabe angestrebt. Die zentralen Zielsetzungen der Geschäftsstelle "Im Alter in Form", sei die Unterstützung bei Aufbau, Analyse, Qualifizierung und Umsetzung der Projekte. Aufgrund von Projektmitteln entstünden keine Honorar- und Reisekosten für qualifizierte Fachkräfte, sowie spezifizierter Sachkosten für die Durchführung von Veranstaltungen. Eine unverbindliche Telefonkonferenz mit der Geschäftsstelle "Alter in Form" habe bereits stattgefunden. Die Geschäftsstelle sei offen für eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Retzstadt. Diesbezüglich will die stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Köhler beim Landratsamt nachfragen, ob es sich bei der vorstehend genannte Geschäftsstelle um ein qualifiziertes Institut in diesem Bereich handelt.
Zum Hof ausgerichteten Gruppenräume heizen sich im Sommer sehr stark auf
Zum Sitzungsabschluss kam das Gremium auf die sommerlichen Temperaturen im Kindergarten zu sprechen. Dazu teilte Michael Eisenbacher (Beauftragter für den Kindergarten) mit, dass aus Sicht der Vorstandschaft des Elisabethenvereins (Kindergartenträgerverein) ein gemeindliches Handeln gewünscht ist. Die Kindergartenleitung beklage sich schon seit dem vergangenen Jahr, dass sich die zum Hof ausgerichteten Gruppenräume im Sommer sehr stark aufheizen würden. Bei Messungen habe man zwischen 27 und 30 Grad festgestellt. Eisenbacher stellte eine Lösung des Problems mit "Multi Split-Klimaanlagen" vor, bei der bis zu fünf Klimageräte angeschlossen werden könnten. Der Bürgermeister schlug vor, dass die Vorstandschaft des Elisabethenvereins Angebote einholen solle, um diese dem Gemeinderat vorzulegen. Nach entsprechender Rücksprache mit der Bauabteilung der VG soll bis zum nächsten Sommer eine Lösung gefunden sein.