Esselbachs Bürgermeister Richard Roos berichtete in der jüngsten Gemeinderatssitzung im Versammlungsraum der Feuerwehr über die Arbeiten am Dorfgemeinschaftshaus, die größtenteils abgeschlossen sind. Die Bauabnahme durch das Amt für ländliche Entwicklung soll am 25. November erfolgen. Das Gremium hatte noch über einige Vergaben zu entscheiden. So erhält die Schreinerei Väth den Auftrag für die Eckbank im Stübchen zu einem Angebotspreis von 14 513 Euro. Den Auftrag für die Schließanlage über 1562 Euro erhält die Firma Hausner Sicherheitstechnik. Die Bauendreinigung über 5902 Euro erledigt die Firma RZ Gebäude- und Glasreinigung.
Abgestimmt werden musste auch noch über einige Nachträge. Für die spezielle Unterkonstruktion der Pendelleuchten entstanden Mehrkosten von 8092 Euro. Bei den Natursteinarbeiten sind zusätzlich 2938 Euro und bei den Spenglerarbeiten 5212 Euro angefallen. Für zusätzliche Fensterverkleidungen fielen 6897 Euro an. Für das Parkett im Stübchen hatte man kein Angebot eingeholt, für das nun weitere 7189 Euro anfielen. Der Gemeinderat stimmte allen Nachträgen zu. Kritik wurde aber am Architekten geübt. Einige Gemeinderäte waren der Ansicht, dass man dies im Voraus besser hätte planen müssen.
Finanzloch von 800 000 Euro
Gemeinderat Jan Eichner stellte das Ergebnis der Jahresrechnung 2020 vor. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 4,36 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt auf 1,7 Millionen Euro. Es ergibt sich ein Fehlbetrag von 125 925 Euro. Der Feststellung der Jahresrechnung und der Entlastung stimmte der Gemeinderat einstimmig zu. Im aktuellen Haushalt für das laufende Jahr ergibt sich ein Finanzloch von 800 000 Euro, die aus den Mehrkosten beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses und der Schule in Kredenbach resultieren. Das Landratsamt Main-Spessart hat daher einen Nachtragshaushalt gefordert, in dem die Defizite bis Jahresende ausgeglichen sind. Hierfür ist eine Kreditaufnahme von 850 000 Euro notwendig. Der Gemeinderat stimmte zu, entsprechende Kreditangebote einzuholen.
Wald durch Borkenkäfer geschädigt
Revierförster Gregor Wobschall und Benedikt Speicher, Abteilungsleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, stellten den aktuellen Waldbericht vor. Der Esselbacher Gemeindewald mit rund 250 Hektar ist durch den Klimawandel und den Borkenkäfer massiv geschädigt. Dennoch konnte auch durch die Förderung mit der Waldprämie ein Erlös von 67 147 Euro erwirtschaftet werden. In feuchten Gebieten möchte der Förster kleine Feuchtbiotope anlegen, um die Artenvielfalt zu fördern.
Für den Waldumbau kommen in erster Linie Eichen und Tannen in Frage, die aufgrund des Wildverbisses durch Wildzäune geschützt werden müssen. In den vergangenen beiden Jahren wurden 120 000 Bäume gepflanzt. Für das Jahr 2022 sind dafür zehn Hektar vorgesehen. Der Hiebsatz soll 1700 Festmeter betragen. Für die Jahresplanung 2022 rechnet man mit einem Erlös von rund 5250 Euro. Benedikt Speicher wies darauf hin, dass die Gemeinde bei der Verpachtung der Jagdreviere den größten Einfluss auf ein erfolgreiches Wildtiermanagement hat. Auf Anregung des Revierförsters beschloss der Gemeinderat einstimmig, einen Hochgrasmäher zum Preis von 14 916 Euro anzuschaffen, um die Neuanpflanzungen optimal pflegen zu können.
Gute Nachrichten zum Thema Glasfaser
Bezüglich des Ausbaus mit Glasfaserkabel in der Gemeinde hatte Bürgermeister Roos gute Neuigkeiten. In Gesprächen mit der Deutschen Glasfaser und der Deutschen Telekom konnte er erreichen, dass beide Unternehmen bereits 2023 mit der Baumaßnahme beginnen würden. Bedingung ist, dass ein Drittel der Haushalte einen Glasfaseranschluss möchten und einen Zweijahresvertrag abschließen. Dann wäre auch der Hausanschluss kostenlos. Die Bürgervertreter stimmten zu, dass der Bürgermeister weitere zielführende Gespräche mit der Deutschen Telekom führt.
Die Brücke über den Heinrichsbach am Anwesen Mühlweg 14 musste komplett gesperrt werden, da sie enorme Baumängel aufwies. Als Ersatzvariante schlug der Bürgermeister Alufahrbahnplatten zum Preis von 18 921 Euro vor. Da die Brücke zur Hälfte auch der Gemeinde Hafenlohr gehört, sollen entsprechende Gespräche wegen der Kostenbeteiligung geführt werden.
Beschlossen wurde auch der Tekturplan zum Neubau von Lagerhallen im Bärnroth 3 sowie die Beauftragung der Auktor Ingenieur GmbH mit den weiterführenden Planungen im Gewerbegebiet Welzengraben.