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HIMMELSTADT
Dorfgartenschau: Himmelstadt im Ausnahmezustand
Erkennungsdienst: An einer Station bei der Himmelstadter Dorfgartenschau durften die Kinder raten, um welche Kräuter es sich handelt.
Foto: Peter Pillich | Erkennungsdienst: An einer Station bei der Himmelstadter Dorfgartenschau durften die Kinder raten, um welche Kräuter es sich handelt.
Von unserem Mitarbeiter Peter Pillich
 |  aktualisiert: 26.06.2012 12:03 Uhr

Schon am Samstag, dem ersten Tag der Dorfgartenschau in Himmelstadt, wälzten sich Ströme von Besuchern durch Himmelstadter Straßen und Gassen. Rund 9000 sollen es gewesen sein. Und am frühen Sonntagnachmittag war von 20 000 Besuchern die Rede. Vorausschauend war an diesem „Tag der offenen Gartentür“ der gesamte Autoverkehr aus Himmelstadt verbannt worden. Zahlreiche Pferdekutschen übernahmen den Pendelverkehr.

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„Viele Einzelpersonen, Gruppen, Interessenvertretungen und Vereine haben sich an der Dorfgartenschau beteiligt“, erklärte der Initiator Reinhard Steinmetz, der zusammen mit seiner Frau Jutta, den Mitorganisatoren Doris und Hermann Grimm sowie dem zweiten Bürgermeister Gundram Gehrsitz zum 40-köpfigen Organisationsteam gehörte. An jedem der beiden Tage waren mehr als 300 Helfer im Einsatz, führte er weiter aus. Obwohl man für viele Besucher gewappnet war, wurde die Logistik bereits am Samstag in Teilen bis an ihre Grenzen beansprucht.

Weitläufiges Dorfgebiet

Mehr als 40 Gärten zwischen der Bahnlinie im Osten und dem Mausberg im Westen sowie dem Hirtengraben im Norden und der Himmelstadter Mühle im Süden hatten an diesen beiden Tagen ihre Tore geöffnet. Wer alle diese Gärten anschauen wollte, musste gut zu Fuß sein oder sich von den Pferdekutschen durchs Dorf chauffieren lassen.

Vielfältig war das Angebot, das von einem ganz „normalen“ Garten am Haus, Terrassenanlagen und zahlreichen Schrebergärten an der Mainlände über individuell gestaltete Gärten im gesamten Dorfbereich mit Teich- und Springbrunnenanlagen, Wasserspielen und Bachläufen, sehr seltenen Blumen, Pflanzen und Kakteen hin bis zum ökologischer Weinlehrpfad reichte.

„Weinberg in Flammen“

An beiden Tage wurden zusätzlich zahlreiche Aktionen angeboten, zu denen auch Infostände gehörten. Die Grundschule Himmelstadt bot bei „Natur erleben“ Fühl-Station, Kräuterquiz sowie Dalli-Klick mit Blumen und Tieren an. Führungen durch Himmelstadt zu den Grünflächen, die im Zuge der Dorferneuerung vor 15 Jahren angelegt worden waren, gehörten genauso dazu wie das Feuerwerk „Weinberg in Flammen“, eine Dirndl-Modenschau, eine Schlepperschau, die Live-Vorführung einer Feldschmiede sowie eine Ausstellung Landwirtschaft früher und heute.

Zahlreiche Hobbykünster und Aussteller präsentierten ihre Produkte in den verschiedenen Gärten. Am Kirchplatz hatte das Rote Kreuz eine medizinische Versorgung aufgebaut und am Sonntag war die Feuerwehr für die Verkehrsregelung und Parkplatzeinweisung zuständig.

Bei der Eröffnung am Freitagabend hielten nicht Otto Hünnerkopf und Bürgermeister Harald Führer, sondern Klaus Körber und Gundram Gehrsitz die Ansprachen. Gehrsitz eröffnete in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters die erste Dorfgartenschau in Himmelstadt und zugleich in Bayern. „2012 ist ein Jahr der besonderen Art: Himmelstadt blüht auf“, erklärte Gehrsitz. Himmelstadt blüht auf durch die zahllosen Ideen, Aktivitäten und Kooperationen, durch die Bereitschaft zur Mitwirkung und durch das große bürgerliche Engagement.

Der Erlabrunner Körber ist der stellvertretende Vorsitzende des Bezirksverbands Unterfranken für Gartenbau und Landespflege. Er war kurzfristig für den verhinderten Vizepräsidenten des Landesverbands und Vorsitzenden des Bezirksverbands für Gartenbau und Landespflege, Otto Hünnerkopf, eingesprungen. Körber zeigte sich begeistert von der Eigendynamik, die hier entstanden ist. Immer mehr Personen waren bereit, die Ärmel hochzukrempeln und sich zu engagieren.

Landrat Thomas Schiebel, als Vorsitzender des Kreisverbands Main-Spessart für Gartenbau und Landespflege der „erste“ Gärtner im Landkreis, erinnerte sich noch daran, wie vor zwei Jahren Reinhard Steinmetz ihm in seinem Dienstzimmer die Idee einer Dorfgartenschau in Himmelstadt vorstellte. So konnte der im Jahr 2008 durchgeführte Dorferlebnistag nun auf das ganze Dorf ausgedehnt werden. Viele Besucher werden sich Anregungen holen.

Weitere Grußworte sprachen Andreas Becker, Leiter der Bayerischen Gartenakademie an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim und für den Obst- und Gartenbauverein Himmelstadt Achim Holland.

Die Moderation bei der Eröffnung der Dorfgartenschau hatte Reinhard Steinmetz übernommen, von dem nicht nur die Idee stammt. „Die Gemeinde stand von Anfang an hinter der Dorfgartenschau“, erklärte er.

„Summernight-Party“

Umrahmt wurde die offizielle Eröffnung durch Himmelstadter Schulkinder (Leitung Gertrud Moser und Gudrun Karls), die Kindergartenkinder (Leitung Petra Ruppert), die „Bambinis“ des Himmelstadter Karnevalsvereins „Die Göker“ (Leitung Verena Schmitt, Vanessa Heuler und Nicole Brand), die Himmelstadter Dorfmusikanten (Leitung Holger Müller) sowie Anja Höfling, die mit dem Himmelstadter Sommerreggae einen Vorgeschmack für die anschließende „Summernight-Party“ gab.

Bei der wurde die Festwiese ein Treffpunkt für Jung und Alt. Ds Jugendzentrum lud mit DJ Bombastic ein. Das Spiel der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Griechenland wurde live auf Großbildleinwand präsentiert und der Sieg bis weit nach Mitternacht gefeiert.


 
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