Am Donnerstag fand die erste Gemeinderatssitzung seit zwei Jahren ohne Coronabeschränkungen im Ratssaal des Rathauses in Gräfendorf statt. Schwerpunkte waren der Ausbau des Radweges von Michelau nach Weickersgrüben mit eingeschränkten Fördermitteln, die Dorferneuerung in Michelau mit dem ersten Abriss von Gebäuden, die Dorferneuerung in Gräfendorf mit Baumaßnahmen um die Alte Kirche, die Feststellung der Jahresrechnung des Jahres 2020 und Bauanträge.
Bürgermeister Johannes Wagenpfahl konnte erstmals ohne Maske neun Gemeinderäte und einen Gast im Rathaussaal begrüßen. Mancher neue Gemeinderat musste sich nach zwei Jahren mit Sitzungen in der Turnhalle erst mit der Sitzordnung vertraut machen. In die Tagesordnung mit aufgenommen wurde einstimmig die Bedarfsbestellung der Freiwilligen Feuerwehr für die Jahre 2020 bis 2022. Einstimmig bewilligte der Rat die vorgeschlagenen Neuanschaffungen der fünf Ortsfeuerwehren in Höhe von 9224 Euro für Schläuche, Gurte, Handschuhe oder einer Motorsäge.
Die Planungen für den Radwegebau von Michelau nach Weickersgrüben mit dem Neubau einer Brücke über die Saale ist ins Stocken geraten, da die Regierung von Unterfranken keine Fördermittel für das Projekt "Stadt und Land" mehr zur Verfügung hat. Der Bürgermeister erklärte dem Gemeinderat den Sachstand und regte die Nutzung des Projektes "Radoffensive Bayern" an, um wenigstens den Radwegebau mit 90 Prozent gefördert zu bekommen. Die Brücke wird darin nicht bezuschusst, bleibt aber in der Planung. Bei der Neuauflage von Fördermitteln für den Radwegebau mit dazugehöriger Infrastruktur sollen die Pläne der Brücke sofort eingereicht werden. Eine Brücke an der Roßmühle ist unumgänglich, da die Schwimmbrücke auf Dauer nicht mehr zuverlässig ist. Der Gemeinderat stimmte den Vorschlägen geschlossen zu.
Die Dorferneuerung in Michelau soll mit dem Abriss der alten Kühlanlage und einem danebenstehenden Fachwerkhaus starten. Der Abriss soll im Spätherbst beginnen. An der Stelle des Fachwerkhauses soll das neue Feuerwehrhaus errichtet werden. Die Maßnahme wird mit 80 % vom Amt für ländliche Entwicklung gefördert werden.
Der Rechnungsprüfungsausschuss kontrollierte die Rechnungslegung des Haushaltsjahres 2020. Der Vorsitzende Steffen Schultheis trug dazu die Zahlen vor und bat um Bestätigung der Prüfung und Entlastung. Diese wurde ihm jeweils einstimmig vom Rat gewährt.
Im Rahmen der Dorferneuerung wird der ehemalige Lößlgarten an der Alten Kirche in Gräfendorf für Parklätze abgetragen und ein Treppenaufgang und eine Rampe für Rollstuhlfahrer vom Parkplatz um die alte Kirche herum errichtet. Dazu muss die Sandsteinmauer hinter der Kirche versetzt und das Gelände gesichert werden. Diese Maßnahmen wurden vorab mit dem Architekturbüro und dem Gemeinderat Andreas Nachreiner und dem stellvertretenden Bürgermeister Jürgen Brönner besprochen. Dieser übernahm auch die Sitzung für die Tagesordnung, da Johannes und Philipp Wagenpfahl als Bauträger des benachbarten Grundstückes persönlich beteiligt sind. Das Gremium stimmte dem Bauvorhaben geschlossen zu.
Ebenfalls stimmte der Rat den Bauanträgen auf ein Wohnungsneubau mit Fertiggarage in Gräfendorf neben der alten Kirche und dem Anbau einer Wohnzimmererweiterung mit Dachgaube und Flachdachbalkon in Wolfsmünster im Baumgartenweg einstimmig zu.
Die Verschönerungsvereine der Ortsteile der Gemeinde bekommen jeweils 250 Euro für Mäh- und Pflegearbeiten bewilligt. Der Bürgermeister dankte dem Elternbeirat des Kindergartens für die Finanzierung und den Einbau von stromsparenden LED-Leuchten im Kindergarten. Das Stromnetz in der Bergstraße in Gräfendorf hat zu wenig Kapazität. Daher wird der Trafo in der Siedlung gegen einen stärkeren Trafo ausgetauscht und der vorhandene Trafo in die Bergstraße verlegt.
Für die Kabelverlegung von einem zum anderen Trafo müssen die Gehsteige in der Friedenstraße, in der Sonnenstraße und in der Bergstraße aufgegraben werden. Die Telekom verlegt eine neue Zuleitung zum Gummaberg in Schonderfeld, um das Funknetz nach Wolfsmünster zu verbessern. Jürgen Brönner fragte nach dem Baustopp für einen Hallen-Neubau in Wolfsmünster. Nach Auskunft des Bürgermeisters liegt das an der Verweigerung der Genehmigung durch das Wasserwirtschaftsamt, da die Planung einen Waschplatz mit Ölabscheider vorsieht. Die Gemeinde hatte der Planung im Herbst 2021 zugestimmt.
Nach den Planungen für das Neubaugebiet in Gräfendorf fragte Ralf Schwarz. Nach Auskunft des Bürgermeisters sind 20 Bauplätze im Lagfeld im Bereich Sonnenstraße/Eidenbacher Weg vom Landratsamt genehmigt. Die Ableitung des Oberflächenwassers ist noch zu klären. Eine erste Planung soll bis Ende Juni vorliegen.