"#Female Pleasure" zeigen die Burg-Lichtspiele Mühlbach in der Vhs-Filmauslese am Sonntag, 3. März, um 11.15 Uhr und Mittwoch, 6. März, 20 Uhr.

Der bereits 2006 ins Leben gerufene Hashtag #Me Too erlebte im vergangenen Jahr ein bedauerlicherweise dringend nötiges Revival, als der Medienmogul Harvey Weinstein ins Zentrum eines brisanten Skandals geriet. Zu dieser emotional aufgeladenen Diskussion über Sexismus und Machtmissbrauch passt auch die Dokumentation „#Female Pleasure“ der Schweizer Regisseurin Barbara Miller ausgesprochen gut, weil jenseits von Hollywood die globale Unterdrückung von Frauen durch fundamentalistische Züge in archaisch-patriarchalen Gesellschaftsstrukturen, bestimmten Glaubensrichtungen und mit ihnen eng verbundenen Traditionen viel gravierender ausfällt.

Für ihre bei den Festspielen von Locarno ausgezeichnete Dokumentation interviewte Barbara Miller fünf Frauen, die als Fallbeispiele dafür dienen, dass in vielen Teilen der Gesellschaft noch heute wie selbstverständlich über den weiblichen Körper verfügt wird. In einer fulminant geschnittenen Exposition zeigt Barbara Miller zunächst die inszenierte Unterdrückung der Frau in der Werbung und kontrastiert sie dann mit der Realität der hinter Burkas versteckten, in Kimonos gezwängten oder von Ordenstrachten verhüllten Frauen in der ganzen Welt.

Indem sie die fünf Frauen unkommentiert über ihre Erfahrungen berichten lässt und immer wieder Texte aus dem Koran, der Bibel, der Thora und aus Gesetzestexten, die die Unterdrückung zu rechtfertigen scheinen, einblendet, unterstreicht Miller, wie Diskriminierung, Frauenhass und sexualisierte Gewalt rund um den Globus funktionieren.

Freigegeben ab zwölf Jahre, etwa 101 Minuten.