zurück
Lohr
Diskussion um Zuschuss für Kindereisenbahn am Weihnachtsmarkt
In drei Wochen beginnt wieder der Lohrer Schneewittchen-Weihnachtsmarkt. Als Attraktion für Kinder ist eine Eisenbahn vorgesehen. Zu einem Betriebszuschuss aus der Rexroth-Stiftung gab es im Stadtrat Diskussionen (Archivfoto).
Foto: Touristinformation Lohr a.Main | In drei Wochen beginnt wieder der Lohrer Schneewittchen-Weihnachtsmarkt. Als Attraktion für Kinder ist eine Eisenbahn vorgesehen.
Bearbeitet von Johannes Ungemach
 |  aktualisiert: 20.11.2024 13:18 Uhr

Der Lohrer Schneewittchen-Weihnachtsmarkt findet heuer vom 6. bis 15. Dezember statt. Als Attraktion für die kleinen Besucherinnen und Besucher soll es eine Kindereisenbahn geben. Falls durch deren Betrieb ein Defizit entstehen sollte, wird sich die von der Stadt verwaltete Gerd-Rexroth-Stiftung mit bis zu 3000 Euro daran beteiligen. Das beschloss der Finanzausschuss des Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung, allerdings nicht ohne kontroverse Diskussion.

Wie Kämmerer Stephan Morgenroth eingangs erklärte, wird für die auf der Grünfläche der städtischen Anlage aufgebaute Eisenbahn ein Unterboden benötigt. Er ist auf rund 2000 Euro veranschlagt und soll übers Jahr im städtischen Bauhof gelagert werden. Die Kosten für den Betrieb der Eisenbahn wurden auf rund 4500 Euro beziffert. Bei einem Ticketpreis von zwei Euro pro Fahrt wird mit Einnahmen von 2000 Euro gerechnet, abhängig natürlich vom Besucherandrang. Bürgermeister Mario Paul erklärte dazu, dass man natürlich hoffe, dass die vom Weihnachtsmarkverein organisierte Veranstaltung "läuft wie geschnitten Brot". Der Verein müsse das Defizit des Eisenbahnbetriebs hinterher nachweisen, um den Zuschuss der Rexroth-Stiftung zu erhalten. Diese hält laut Morgenroth aktuell rund 15.000 Euro für Ausschüttungen bereit.

Im Rat gab es zu dem Zuschuss nicht nur Zustimmung. Brigitte Riedmann (Freie Wähler) sprach davon, dass sich wohl "die Mentalität breitgemacht hat, dass die Stadt eine Melkkuh ist". Es sei früher bei Veranstaltungen in Lohr schon eine Kindereisenbahn gefahren, ohne dass jemand auf die Idee gekommen sei, die Stadt um einen Zuschuss zu bitten.

Wider den Stiftungszweck?

Riedmann schlug als Alternative vor, dass die Stadt den Unterboden der Bahn finanziere, dieser jedoch danach der Stadt gehöre. So könnten sich auch andere Vereine bei Bedarf die Konstruktion ausleihen. "Unterstützung ja, aber nicht für den Betrieb der Eisenbahn", sagte Riedmann.

Als der Bürgermeister darauf verwies, dass es sich ja nicht um städtisches Geld handle, sondern um das der Rexroth-Stiftung, erinnerte Riedmann an deren Stiftungszweck. Der sei es einst gewesen, mit den Stiftungserlösen Möglichkeiten der Kinderbetreuung zu unterstützen, um Müttern die frühzeitige Rückkehr in den Beruf zu ermöglichen. "Dabei hat keiner an eine Kindereisenbahn gedacht", sagte Riedmann.

Ruth Steger indes sprach davon, dass der Weihnachtsmarkt eine Attraktion in der Stadt sei, die es zu erhalten und zu unterstützen gelte.

Wie Steger erklärte auch Paul, dass es schwer sei, Attraktionen für Kinder zu etablieren. Der Weihnachtsmarktverein gehe mit der Kindereisenbahn ein finanzielles Risiko ein. "Wenn es gut läuft, haben wir keine Kosten", hoffte Paul auf regen Zuspruch und gute Einnahmen.

Am Ende beschloss das Gremium, dass aus der Rexroth-Stiftung bis zu 3000 Euro für einen eventuellen Defizitausgleich bereitstehen. Gegenstimmen gab es außer von Brigitte Riedmann auch von Wolfgang Weis und Mathilde Lembach.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Lohr
Betreuung von Kindern
Euro
Mario Paul
Stadt Hofheim
Stephan Morgenroth
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top