Die Lohrer Stadtwerke lassen für rund 73 000 Euro ihre EDV-Anlage auf Vordermann bringen. Den Auftrag dafür vergab der Werkausschuss des Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung an die Firma Vintin aus Sennfeld - allerdings erst nach längerer Diskussion.
Diese kreiste vor allem um die Frage, ob die Stadtwerke bei Computersystem und Datenspeicherung überhaupt wie bisher komplett eigenständig sein müssen.
Der Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrates hatte jüngst angeregt, eine Zusammenlegung der Systeme mit denen des Rathauses anzustreben, um Doppelfunktionen zu vermeiden und so Geld zu sparen.
Wartungsvertrag läuft aus
Die Stadtwerke indes verwiesen darauf, dass man für die Prüfung dieses Vorhabens aktuell keine Zeit habe. Den Grund schilderte der stellvertretende Werkleiter Norbert Kleiner in der Sitzung. Demnach laufen die Wartungsverträge für die mehrere Jahre alte EDV-Anlage der Stadtwerke in wenigen Wochen aus.
Eine Verlängerung werde von den Dienstleistern bei Anlagen dieses Alters abgelehnt. Auch die Ersatzteilversorgung sei nicht mehr gesichert. Im Falle einer Havarie stünden Betrieb und Daten der Stadtwerke "in Gottes Hand", so Kleiner.
Michael Kleinfeller (CSU), der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, bekannte, dass er mit dieser Schilderung nicht ganz zufrieden sei. Schließlich sei schon lange klar gewesen, dass die Wartungsverträge auslaufen würden. Man hätte sich früher um eine Zusammenlegung der Stadtwerke-EDV mit der des Rathauses befassen sollen. Die Stadt sei insgesamt "keine so große Verwaltung, dass wir uns zwei Anlagen nebeneinander leisten müssen", so Kleinfeller.
Dirk Rieb (CSU) und Uli Heck (Freie Wähler) schlugen mit Verweis auf andere Einrichtungen wie das Landratsamt oder das Bezirkskrankenhaus in die gleiche Kerbe. Am Ende war der Tenor der, dass man nun nicht um die kurzfristige Erneuerung der EDV-Anlage der Stadtwerke herumkomme, mittelfristig aber prüfen sollte, ob eine Zusammenlegung mit der Anlage der Stadtwerke nicht sinnvoll und möglich wäre.
Den Beschluss zur Beauftragung der Firma Vintin fasste das Gremium mit großer Mehrheit. Er umfasst laut Kleiner unter anderem die Erneuerung von zwei Servern, neue Software und die Datenauslagerung auf einen Festplattenspeicher, um sie vor Vandalismus, Brand oder Sabotage zu schützen.