
Im Huttenschloss Gemünden wird ein Ankerpunkt des Projekts Heimathub eingerichtet. Mit dem im Frühjahr 2022 in Aschaffenburg gestarteten Projekt sollen eine digitale Plattform für Heimatgeschichte und ein Heimatarchiv entstehen. Im Ausschuss für Bauen, Energie, Bildung und Kultur des Kreistags war die Rede von einem Knotenpunkt zwischen der analogen und digitalen Heimatgeschichte und von einer digitalen Mitmach-Plattform.
Zunächst umfasste das Kooperationsprojekt neben der Stadt Aschaffenburg (Projektträger) Partnergremien: Die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg, den Bezirk Unterfranken, die Vereine Spessartbund, Kulturlandschaft Kahlgrund und Burglangschaft sowie das Archäologische Spessartprojekt. Der Landkreis Main-Spessart wurde im Frühjahr 2023 auf das Projekt aufmerksam, das über das Gebiet des Untermains hinaus erweitert werden soll. Die Kreisheimatpfleger unterstützen das uneingeschränkt.
Freistaat fördert das Projekt
Im Ausschuss wurden auch erste Beispiele genannt. So finden sich im online zugänglichen Archiv bereits viele Postkarten des Miltenberger Marktplatzes, eine Sammlung "Briefe aus einem Kraftfahrzeug" und Fotos eines Gogomobils aus den 60er Jahren. Generell gibt es ein redaktionell betreutes Journal, in dem alle Bürger Artikel zu Geschichte und Kultur veröffentlichen können, und ein Archiv als offenen "Wissenspeicher". Mit "analogen Ankerpunkten" ist gemeint, dass Mitarbeiter des Heimathub als Experten vor Ort ansprechbar sind. Bisher gibt es sie in Aschaffenburg, Mömbris und Eschau. In Gemünden wird Dr. Julius Goldmann an einem Tag in der Woche für Rückfragen zur Verfügung stehen. Das Huttenschloss ist wegen der öffentlichen Zugänglichkeit und weil Bruno Schneider als Kreisheimatpfleger für den Sprengel Gemünden dort sein Büro hat, ideal.
Auf den Landkreis kommen keine Kosten über die Büroausstattung und die Miete hinaus zu. Finanziert wird das Projekt von der Stadt Aschaffenburg als Projektträger (zehn Prozent) und vor allem dem Freistaat Bayern, der es mit 320.000 Euro fördert. Den Förderbescheid überreichte Staatsminister Albert Füracker am 20. Mai 2022 der Stadt Aschaffenburg beziehungsweise ihrem Bürgermeister. Der Ausschuss beschloss einstimmig die Teilnahme am Projekt.