
Damals, als vor mehr als 15 Jahren alles anfing, da nannten sie sich „die sechs Richtigen“. Nun, beim Treffen im Hammermuseum des Kurtz Ersa Historic Center, stellten die Vertreterinnen und Vertreter von zwölf Museen an Main und Tauber ihre diesjährigen Programme vor. Und die haben jede Menge zu bieten. „Nichts ist so wichtig wie kulturelle Vielfalt in der Region“, stellte zunächst Viktoria Rawinski in der Funktion als Gastgeberin fest. Und für diese kulturelle Vielfalt wurden dann eindrucksvolle Beispiele geliefert.
Los ging es mit dem Museum Burg und dem Museum Stadt Miltenberg. Dort gibt es etwa ab dem 10. Mai die Sonderausstellung „Miltenberg Maps“, die Meisterwerke der Kartografie präsentiert. Dr. Ernst Spindler, der Vorsitzende der Miltenberger Museumsfreunde, wies aber auch auf die Möglichkeit des Lustwandelns auf der Mildenburg am 27. Juni hin. Im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim steht, so Maike Trentin-Meyer, fast alles im Zeichen des großen Jubiläums „800 Jahre Deutscher Orden in Mergentheim“. Dazu gibt es ab dem 14. Juli eine Sonderausstellung.
Schon zuvor, am 16. Juni, laden alle Anlieger im Schloss, zu denen auch das Finanzamt, die Polizei und das Amtsgericht gehören, zum Erlebnisfest am Tag der offenen Tür. „Wir machen dieses Jahr Druck“, kündigte Johannes Follmer von der Papiermühle in Homburg an. So beteiligt man sich etwa am „Tag der Druckkunst“ und ab dem 1. Mai gibt es eine Ausstellung mit typografischen Elementen. „Kunterbunt“ präsentiert sich das Wertheimer Grafschaftsmuseum - und das nicht nur mit dem neuen Prospekt, den Stefanie Arz mitgebracht hatte. Nach der laufenden Sonderausstellung „Mechanische Tierwelt“ ist das Thema der nächsten ab 16. Juli der Maler Fritz Bach, „der (Un)bekannte“. Ab dem 6. Dezember geht es um die „Faszination Kaleidoskop“. Dauerhaft gezeigt wird ab dem 22. Oktober „Wertheim am Wasser“. Und am 2. Juni steigt das erste Grafschaftsmuseumsfest.
Das Museum „Schlösschen im Hofgarten“ wird seine Saison Anfang Mai mit der Berliner Künstlerin Jeanne Mammen beginnen. Ab August ist eine Präsentation dem Landschaftsmaler Eugen Bracht gewidmet und zum Jahresende steht dann, wie Dr. Constanze Neuendorf informierte, die schon seit Längerem angekündigte Ausstellung „Zu Gast bei . . .“ auf dem Programm, eine weitere Zusammenarbeit mit dem Berliner Stadtmuseum. Ganz ungewöhnlich für ein Museum, zumal mit diesem Sujet, fordert das Wertheimer Glasmuseum laut Marianne Tazlari „Bitte anfassen“. Dafür hat man die Aktion des Stadtmarketingvereins und von Innenstadt- und Burgmanager Christian Schlager „Local Heroes“ aufgegriffen. Darüber hinaus gibt es an verschiedenen Terminen im März, April und August Workshops mit Leoni Sittler, etwa zur Herstellung von Pflanzenwässern, Naturkosmetik oder Seifen sieden.
„Die Ritter sind los!“, heißt es im Spessartmuseum in Lohr. Und zwar nicht nur beim Internationalen Museumstag am 19. Mai, sondern schon vorher in der Sonderausstellung „Von Flandern nach Franken – Die Grafen von Loon und Rieneck – Spuren aus 1000 Jahren“ ab dem 10. Mai, wie Barbara Grimm informierte. Seinen zehnten Geburtstag feiert mit einem Fest am 13. April das Heimat- und Handwerkermuseum Prassek-Scheune in Kreuzwertheim. Für sie sei es „ein persönlicher Erfolg, mit dem alten Kram so viele Leute zu begeistern und zu interessieren“, freute sich Gisela Hyn. Entsprechend motiviert geht sie an die weitere Arbeit, präsentiert zum Beispiel altes Handwerk wie Korbflechten am 18. Mai, Klöppeln am 19. Mai oder einen Holzbildhauer am 1. Juni.
Mit einem Museumsbrunch an jedem ersten Sonntag im Monat, aber auch bei anderen Gelegenheiten präsentiert das Hammermuseum kulinarische Köstlichkeiten. Das Geburtstagsfest des Museums wird am 7. Juli gefeiert und dann plant man im Sommer auch noch, den zweiten Teil der Ausstellung attraktiver, moderner und multimedialer zu gestalten, kündigte Viktoria Rawinski an.
Gleich ein Dutzend Ausstellungen gibt es im Franck-Haus in Marktheidenfeld laut Inge Albert. Zu den Höhepunkten darunter zählt sie ab dem 26. Oktober die Finalistenausstellung des achten Bilderbuchwettbewerbs „Der Meefisch“. Im Franck-Haus zu sehen ist aber auch die kleinste Bibliothek der Welt und es gibt eine Schauschmiede. Das jüngste Mitglied im Museumsverbund an Main und Tauber ist ebenfalls in Marktheidenfeld beheimatet: das Museum Obertor-Apotheke, eine der ersten Einrichtungen dieser Art zumindest in Nordbayern. Es ermöglicht, warb Dr. Eric Martin, „der letzte in einer Reihe von 18 Apothekern“, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, Schubladen und Schränke zu öffnen.
Weitere und noch sehr viel ausführlichere Informationen zu den beteiligten Museen und deren Programmen gibt es im Internet unter www.kultur-an-main-und-tauber.de.