Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der vhs Marktheidenfeld ab Donnerstag, 28. August, „Die zwei Gesichter des Januars“. Die 1995 verstorbene US-Schriftstellerin Patricia Highsmith wurde durch ihre psychologischen Thriller weltbekannt. Hossein Amini wählte für sein Regiedebüt den eher wenig beachteten Highsmith-Roman „Die zwei Gesichter des Januars“, der uns in das Athen des Jahres1962 zurückversetzt, wo sich der Amerikaner Rydal Keener als Reiseführer und mit kleinen Gaunereien durchs Leben schlägt.
Eines Tages begegnet er dem amerikanischen Ehepaar Chester und Colette MacFarland, die dort anscheinend Urlaub machen. Man verabredet sich zu einem Abendessen. Colette vergisst ihr Armband und als Rydal ihr das Schmuckstück ins Hotel bringen will, sieht er Chester, der einen leblosen Mann über den Etagenflur schleift.
Verstrickt in ein dunkles Netz aus Mord, Eifersucht und Intrigen beginnt von nun an für alle Beteiligten ein Katz- und Mausspiel voller Lügen und Geheimnisse. Amini konzentriert sich dabei wie Highsmith auf das Innenleben seiner Akteure, auf deren ambivalentes Verhalten schon der auf die Doppelgesichtigkeit des römischen Gottes Janus anspielende Titel hinweist.
Viggo Mortensen und Oscar Isaac brillieren in den männlichen Haupt-rollen, doch die von Kirsten Dunst verkörperte Figur der blonden Co-lette hätte Hitchcock, der einige Highsmith-Krimis verfilmte, sicher in kräftigeren Farben gezeichnet.
Fazit: solide gespielter und elegant inszenierter Psychothriller mit Retro-Noir-Touch.
Nächste Woche läuft „Die Karte meiner Träume“.