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Lohr
Die Zukunft des Lohrer Güterverkehrs ist offen
In Lohr ruht der Schienengüterverkehr zurzeit. 
Foto: Johannes Ungemach (Archivfoto) | In Lohr ruht der Schienengüterverkehr zurzeit. 
Ernst Bäppler
 |  aktualisiert: 10.02.2025 02:35 Uhr

Hat der Schienengüterverkehr nach Lohr Stadt zur Gerresheimer Glashütte eine Zukunft? Noch vor einigen Wochen hat es nicht danach ausgesehen. Wie von unserem Medienhaus am 13. Dezember berichtet, sollte der Vertrag zwischen Gerresheimer und DB Cargo nicht verlängert werden.

Der Grund: Die Bahn forderte eine Preiserhöhung in einer Größenordnung, welche die Kosten des Schienentransportes um die Hälfte verteuert und die Belieferung der Glashütte auf der Schiene für das Unternehmen unwirtschaftlich gemacht hätte.

Der Güterverkehr, der bisher aus drei wöchentlichen Bedienungsfahrten mit vier bis fünf Wagen Quarzsand und Soda bestand, ruht inzwischen tatsächlich. Allerdings nicht, weil er jetzt endgültig eingestellt wäre, sondern weil das Betriebsgelände der Glashütte wegen Bauarbeiten an einer der beiden Glaswannen bis etwa Mitte April auf der Schiene nicht befahrbar sei. Das hat die Münchner Bahnpressestelle auf Anfrage der Redaktion mitgeteilt. "Wir sind mit dem Kunden in einem kontinuierlichen Austausch, was die Wiederaufnahme der Verkehre nach den Bauarbeiten betrifft", heißt es wörtlich.

Nachhaltigkeit im Fokus

Diesen Austausch hat auch Gerresheimer-Konzernsprecherin Jutta Lorberg der Redaktion bestätigt. Ihr Unternehmen sei nach wie vor aus Gründen der Nachhaltigkeit an einer wirtschaftlich vertretbaren Belieferung über die Schiene interessiert. Die Bahn habe hierzu ein neues Angebot bis März angekündigt.

Dass DB-Cargo an der Kostenschraube dreht und höhere Preise verlangt, muss auch vor dem Hintergrund einer Entscheidung der EU-Kommission gesehen werden. Diese hatte im letzten Jahr gerügt, dass der DB-Mutterkonzern die Verluste seiner Güterverkehrstochter bisher immer spartenübergreifend ausgeglichen hatte.

Dem hat Brüssel jetzt einen Riegel vorgeschoben und verlangt, dass DB Cargo ab 2026 aus eigener Kraft schwarze Zahlen schreiben muss. Ob dieses Ziel mit Preiserhöhungen und den durch die Medien geisternden Zahlen von Entlassungen im vierstelligen Bereich erreicht werden kann, wird von Verkehrsexperten allerdings bezweifelt.

 
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