Statt des bisherigen Stadtmarketingvereins Gemünden Aktiv mit der Werbegemeinschaft als eigenständiger Abteilung nur noch ein Verein und unter einem einheitlichen Logo – das ist die Empfehlung von Dietholf Schröder zur Entwicklung und besseren Vermarktung der Stadt Gemünden. Die Mitgliederversammlung des Gesamtvereins folgte am Montagabend im Langenprozeltener Hotel-Gasthof Zum Letzten Hieb dieser Empfehlung ihres Beraters aus Karlstadt.
70.000 Euro für 2017
Schröder gab noch eine weitere Empfehlung: 30 000 Euro soll die Stadtverwaltung im kommenden Jahr dem Verein gewähren, der seinerseits weitere 30 000 Euro aufbringen soll. Dazu seien von Sponsoren 10 000 Euro zu gewinnen. Diese insgesamt 70 000 Euro sind nach Meinung des Beraters im kommenden Jahr erforderlich, um das Marketingkonzept weiterzuentwickeln.
„Als ich das gehört habe, musste ich erst mal schlucken. Der Stadtrat wird dreimal mehr schlucken!“, sagte Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert in der Versammlung zu diesem Vorschlag, 30 000 Euro im Haushalt bereitszustellen. Zuvor seien noch einige Fragen zu klären: „Was bekommen wir genau dafür, wenn die Stadt solche Finanzmittel zur Verfügung stellt? (...) Ja, die Stadt wird sich beteiligen, in welcher Form auch immer. Schließlich geht es ja um die Zukunft von Gemünden!“
Potenzial zur Entwicklung
Dietholf Schröder hatte in der öffentlichen Versammlung zuvor die Ergebnisse seines Workshops mit dem Titel „Stadtmarketing – Aufbau und Installation der Marke Gemünden am Main“ vorgestellt. „Die Stadt hat Potenzial in jeder Hinsicht. Es kommt jetzt darauf an, es richtig zu entwickeln!“, leitete der externe Berater seinen Vortrag ein.
Angefangen von der topografischen Lage der Stadt, der Altstadt, den Veranstaltungen, der Infrastruktur, dem Seniorenangebot, dem Bildungsangebot über die ärztliche Versorgung, die Einkaufsmöglichkeiten bis hin zu der Mentalität der Bewohner – alles wurde beleuchtet und hinterfragt. Das Fazit: Wenn Gemünden von den Besuchern und den Einwohnern mit einer Schulnote bewertet würde, erhielte es einen Durchschnitt von 2,5, so Schröder.
Das Gute weiter verbessern und etablieren und das Schlechte verbessern, das könne ein professionelles Stadtmarketing leisten, so Schröder. Ein Schritt in diese Richtung und damit auch die Zusammenführung engagierter Vereinsmitglieder sei die Gründung des Vereins „Stadtmarketing Gemünden aktiv e.V“.
Schwach besucht
Von den anwesenden Mitgliedern stimmten zehn für die Fusion des Vereins mit der bisherigen Abteilung Werbegemeinschaft, eines enthielt sich der Stimmabgabe. Die Namensgebung des Vereins wurde kontrovers diskutiert. „Zu sperrig, zu professionell“ oder auch einfach „zu lang“, lauteten Einwände. Letztlich blieb es dabei: „Stadtmarketing Gemünden aktiv e.V.“ drücke den Vereinszweck aus: aktives Stadtmarketing in Gemünden.