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Die Waldrast ist bald Geschichte
Abbruch in vollem Gange: Seit wenigen Tagen fressen sich die Bagger des Abbruchunternehmens Kleider in das Gebäude der ehemaligen Waldrast. Anfang August soll von der in den 1960er Jahren gebauten Gaststätte oberhalb der Wallfahrtskirche Mariabuchen nichts mehr zu sehen sein.
Foto: Ungemach | Abbruch in vollem Gange: Seit wenigen Tagen fressen sich die Bagger des Abbruchunternehmens Kleider in das Gebäude der ehemaligen Waldrast.
Von unserem Redaktionsmitglied Johannes Ungemach
 |  aktualisiert: 13.07.2010 17:39 Uhr

In wenigen Tagen wird die Pilgergaststätte „Waldrast“ unmittelbar neben der Wallfahrtskirche Maria Buchen endgültig Geschichte sein. Derzeit läuft der Abbruch auf Hochtouren. NAchdem die Entkernung mitsamt Entsorgung belasteter Materialien vorbei ist, fressen sich seit einigen Tagen zwei Bagger der Himmelstadter Firma Kleider in das Mauerwerk. Anfang August soll die Waldrast verschwunden sein.

Unmittelbar danach beginnt laut Burkhard Falkenberg, Architekt im Bauamt der Diözese Würzburg, der Neubau. Er soll deutlich schneller abgeschlossen sein als bisher geplant. Stand zuletzt ein Termin Ende 2012 im Raum, kündigte Falkenberg am Dienstag gegenüber der Main-Post an, dass die neue Waldrast nun schon im Herbst 2011 fertig sein soll.

Wie berichtet soll das neue Gebäude deutlich kleiner als das alte sein. Es wird keine Übernachtungsmöglichkeit sondern nur noch eine Gaststätte enthalten. Abbruch und Neubau wurden der wirtschaftlich nicht vertretbaren Sanierung der alten Waldrast vorgezogen. Der Neubau ist mit 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Die Kosten werden von der Diözese und der Mariabuchen-Pflegestiftung geschultert.

Seit 1964 prägendes Element

Die alte Waldrast prägte seit 1964 das Bild um die Wallfahrtskirche mit Gebaut wurde sie in einer Zeit, in der die Wallfahrten aufblühten und sich ein Wallfahrtstourismus mit vielen Busfahrten entwickelte. Nach vielen Jahrzehnten der Nutzung entsprachen die Zimmer und sanitären Einrichtungen seit Jahren jedoch nicht mehr den immer anspruchsvoller und noch dazu weniger werdenden Wallfahrern. Die Kosten für Betrieb und Instandhaltung des Gebäudes liefen den Einnahmen davon.

Neubau statt Sanierung

Nach jahrelangen Überlegungen entschieden sich das Bischöfliche Bauamt und die Maria-Buchen-Pflegestiftung, die Besitzerin der Waldrast ist, dazu, die Waldrast abzureißen. Ersetzt wird es durch einen Neubau nach den Plänen des Würzburger Architekten Thomas Oechsner. Sein Entwurf machte 2007 bei einem Ideenwettbewerb unter neun Einsendungen das Rennen.

Die neue Waldrast wird sich gleich in mehreren Punkten gründlich von der alten unterscheiden. Zum einen wird sie wesentlich kleiner: 580 statt 1400 Quadratmeter Nutzfläche. Noch markanter dürfte die Ausrichtung des neuen Gebäudes sein. Der Plan des Architekten sieht vor, das Gebäude um 90 Grad zu drehen. Es wird also nicht hangparallel oberhalb der Kirche, sondern im 90-Grad-Winkel von der Kirche weg den Berg hinauf stehen.

Dass die neue Waldrast gedreht werden soll, war beim Ideenwettbewerb einer der Ausschlag gebenden Gründe für den Entwurf Oechsners. Denn die Drehung macht für den die Straße vom Parkplatz herunterkommenden Besucher sofort den Blick auf die Wallfahrtskirche frei – eine völlig neue Perspektive.

Das terrassenartig angelegte neue Gebäude soll einen 130 Quadratmeter großen Gastraum mit Platz für maximal 100 Gäste enthalten. Dazu eine Küche, drei Gästezimmer und eine Wohnung für den Pächter der Gaststätte.

„Wichtig ist, dass unser Wallfahrtsort weiterhin für alle Menschen ein Ziel bleibt, um in der Kirche bei der Muttergottes Kraft und Hilfe fürs Leben zu finden“, äußert sich Guardian Pater Paul Kusiak, Vorsitzender der Maria-Buchen-Pflegestiftung zu dem Umbau. In dieser Eigenschaft überwacht er auch die Bauarbeiten.

Vergangenheit: So sah sie aus, die Waldrast in Mariabuchen. In wenigen Tagen wird sie restlos verschwunden sein.
Foto: Fotos (2): DEHM | Vergangenheit: So sah sie aus, die Waldrast in Mariabuchen. In wenigen Tagen wird sie restlos verschwunden sein.
Planung: Architekt Thomas Oechsner präsentiert das Modell des Neubaus (braun). Dieser ist deutlich kleiner als die alte Waldrast.
| Planung: Architekt Thomas Oechsner präsentiert das Modell des Neubaus (braun). Dieser ist deutlich kleiner als die alte Waldrast.
 
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