Einmal im Jahr legt die Volkshochschule Lohr-Gemünden vor dem Gemündener Stadtrat Rechenschaft über ihr Tun ab. Am Montag war es wieder so weit – Vhs-Leiterin Dr. Susanne Duckstein berichtete über das vergangene Jahr und über Personalia, und sie sprach über die Rolle der Vhs bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise durch den Ukrainekrieg. "Niemand hat damit gerechnet, dass das zweite Coronajahr mit noch größerer Wucht zuschlägt", sagte sie zu Beginn ihres Vortrags. Statt Präsenz- gab es Onlinekurse, Gesundheitskurse wurden raus in die Natur verlagert, im Herbst wurden viele Präsenzkurse wieder eingestellt.
Die Vhs hat fünf Mitarbeiterinnen in Lohr und drei in Gemünden. Auf die Schnelle – immerhin sechs Monate lang – habe man keinen Ersatz für die bisherige hauptamtliche pädagogische Mitarbeiterin (HPM) in Gemünden gefunden, man habe mit zwei Mitarbeiterinnen auskommen müssen, aber seit 1. Februar gibt es in Gemünden wieder eine HPM.
Welche Vhs-Veranstaltungen in Gemünden besonders gefragt sind
Eine der erfolgreichsten Veranstaltungen in Gemünden sei vergangenes Jahr der Vortrag "Die Geschichte des Klosters Schönau" gewesen. Sehr gut besucht seien auch immer die Mountainbike-Touren mit Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert sowie Führungen im Ronkarzgarten und zur Weinbaugeschichte. Bei Schwimmkursen herrsche weiterhin eine sehr große Nachfrage, hier gebe es eine lange Warteliste, so Duckstein. Im Moment sehe es so aus, dass sich die Eltern zwar gedulden müssten, aber doch für alle, die wollen, ein Schwimmkurs angeboten werden könne. Man sei mit den Freibädern in Lohr und Gemünden im Gespräch.
Finanziell über die Runden haben die Vhs vor allem die Integrationskurse gebracht. Die liefen laut Duckstein bis auf eine kurze Unterbrechung durchgängig. So fiel das finanzielle Ergebnis etwa wie das im Jahr 2018 aus.
So kann die Vhs ukrainischen Geflüchteten helfen
Stadtrat Wolfgang Remelka (BfB) wollte wissen, wie die Vhs in Sachen Ukraine-Flüchtlinge helfen könne. Duckstein führte aus, dass die Volkshochschulen am Freitag vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge informiert worden sei, dass ukrainische Geflüchtete relativ einfach Berechtigungsscheine für Integrationskurse bekommen. "Wir helfen ihnen beim Ausfüllen des Antrags."
Daneben gebe es die Möglichkeit von kürzeren Erstorientierungskursen, für die es keinen Berechtigungsschein brauche. Sobald die Vhs Räume und Kursleiter habe, könnte es losgehen. Bei einem solchen Kurs, der mit 300 Stunden nur halb so lange wie ein Integrationskurs dauere, gehe es um Deutschkenntnisse in elementaren Bereichen wie Wohnen, Familie und Gesundheit. Einen solchen Kurs findet Duckstein den einfachsten Weg zur Integration. An einen Erstorientierungskurs könne sich ein Integrationskurs anschließen.