Das Filmforum der Volkshochschule in Marktheidenfeld zeigt am Donnerstag, 27. September, und am Montag, 1. Oktober, in den Movie-Lichtspielen „Das verflixte 3. Jahr“.
Spätestens seit seinem Bestseller „39,90“, der 2007 erfolgreich für die Leinwand adaptiert wurde, gewann Frédéric Beigbeder auch bei uns eine beachtliche literarische Fangemeinde. Mit der Verfilmung seines bereits 1997 erschienenen, autobiografisch gefärbten Romans „Die Liebe währt drei Jahre“ wagte der ausgebuffte Ex-Werbeprofi Beigbeder nun selbst den Schritt ins Regiefach.
Im Mittelpunkt seines Filmdebüts steht der scharfzüngige Lifestyle-Kolumnist Marc Marronier, eine witzige Mischung aus Maulheld, Fiesling und Verführer. Marc, der sich in der Rolle des Berufszynikers leicht als Alter Ego Beigbeders entschlüsseln lässt, ist nach dreijähriger Ehe gerade geschieden worden. Sein Kommentar zu diesem Lebensabschnitt: „Im ersten Jahr kauft man die Möbel. Im zweiten Jahr stellt man sie um. Im dritten Jahr teilt man sie auf.“
Als Beleg für diese These verfasst der frustrierte Macho einen mit bissigen Aphorismen über die Unmöglichkeit der Liebe gespickten Roman mit dem Titel „Das verflixte 3. Jahr“. Nach vielen Absagen wird Marcs unter einem Pseudonym veröffentlichtes Werk schließlich ein Bombenerfolg, den der egomane Romantiker aber nicht genießen kann, hat er sich doch unsterblich in die atemberaubend schöne, leider verheiratete Alice verliebt. Und ausgerechtet die ist stocksauer über den anonymen Schreiberling und seinen Männlichkeitsfimmel. Als Alice entdeckt, dass ihr sonst so zärtlicher Lover Marc dahintersteckt, ist zunächst einmal Schluss mit lustig.
Regisseur Beigbeder siedelt sein Leinwanddebüt im Kosmos aus Konsumkritik, High-Society-Häme und narzisstischer Selbstreflexion an, bürstet mit verspielter Ästhetik und scharfzüngigen Kommentaren die Genrekonventionen der Romantic Comedy provokativ gegen den Strich und macht sich einen Spaß daraus, die Macho-Ansichten seines Protagonisten vor mondäner Pariser Kulisse ad absurdum zu führen.
Insgesamt präsentiert sich Beigbeders Regieerstling trotz einer gewissen Dialoglastigkeit als luftig-launige Sommerunterhaltung.
Nächste Woche läuft im Filmforum der vhs „Der Vorname“.