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Die Tanker „Spessart“ und „Rhön“ dürfen nicht mehr auf See
Derzeit ohne TÜV sind der Marinetanker „Spessart“ und sein Schwesterschiff „Rhön“. Archivfoto: Herbert Hausmann
| Derzeit ohne TÜV sind der Marinetanker „Spessart“ und sein Schwesterschiff „Rhön“. Archivfoto: Herbert Hausmann
Michael Mahr
 und  Herbert Hausmann
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:47 Uhr

Weil die Marine nicht genügend Mittel für die Modernisierung der Flotte hat, muss sie derzeit ohne Tanker auskommen. Grund: Altersschäden am Antriebsdiesel. Das berichtet die Marine auf ihrer Internetseite.

„Das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie dringend die Modernisierung der Marine ist. Und ihre Finanzierung“, wird Vizeadmiral Andreas Krause zitiert, der Inspekteur der Marine. „Den Ausfall der Tanker können wir nicht kompensieren. Dazu ist die Marine inzwischen zu klein geworden.“ Denn auch die „Rhön“, der zweite Tanker der Marine, darf nicht mehr auslaufen.

Bescheinigung entzogen

Die Klassifikationsgesellschaft „Det Norske Veritas-Germanischer Lloyd (DNV GL)“ hatte zuerst im April der Rhön und jetzt im Juni der Spessart aufgrund von Schäden am Hauptmotor die „Klasse“ entzogen, eine Art TÜV-Bescheinigung, so die Marine. Infolgedessen hatte dann die öffentlich-rechtliche Aufsicht der Bundeswehr, die Aufsichtsbehörde für Wasserfahrzeuge, angeordnet, den beiden Schiffen aufgrund der nicht sicheren Teilnahme am Seeverkehr die sogenannte „Sicherheitstechnische Bescheinigung“ zu entziehen.

Die beiden ursprünglich zivilen Tanker Spessart und Rhön waren 1974 vom Stapel gelaufen und 1977 bei der Bundesmarine in Dienst gestellt worden. Die Schiffe besitzen, im Gegensatz zu anderen, nur eine einzige Antriebswelle mit einem Zwölf-Zylinder-Dieselmotor, der 5880 Kilowatt leistet. Der Motor der Spessart war erst im Januar dieses Jahres instandgesetzt worden. Das Schiff hatte danach aber nur eine befristete Klassifizierung von „DNV GL“ erhalten. Der Motor der „Rhön“ war im Sommer 2017 zuletzt umfangreich instandgesetzt worden.

Vom Manöver zurückgeschleppt

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Probleme mit den beiden Tankern der Marine gegeben. Sowohl die „Spessart“ wie die „Rhön“ hatten Manöver und Einsätze absagen oder abbrechen müssen. Teilweise mussten die Schiffe mit Schleppern nach Deutschland zurückgebracht werden.

Die Spessart sollte im zweiten Halbjahr 2018 eigentlich für den ständigen maritimen Einsatzverband 1 der Nato zur Verfügung stehen. Als Ersatz käme allenfalls einer der drei Einsatzgruppenversorger in Frage, die Schiffe ebenfalls mit Treibstoff versorgen können, heißt es von der Marine. Diese Schiffe seien allerdings bei der „Operation Sophia“ gebunden, der Nato-Mission in der Ägäis, oder in der vorbereitenden Eisatzausbildung. Deswegen sei die Marine gezwungen, die Zusage an die Nato zurückzuziehen.

Schadensursache unklar

Eine Reparatur der beiden Betriebsstofftransporter sei nicht vor dem vierten Quartal 2018 zu erwarten, schreibt die Marine. Denn trotz umfangreicher Befunde der Motoren sei die exakte Schadensursache weiter unklar. Als ersten Schritt lässt die Marine zunächst den Antriebsdiesel der „Spessart“ instand setzen. Dabei will sie die Ursachen für die Probleme der beiden Schiffen genauer untersuchen.

Denn die beiden Tanker sollen eigentlich bis 2024 weiter genutzt werden. Erst dann sollen Spessart und Rhön durch Nachfolgemodelle ersetzt werden. Maßgeblich für die lange Nutzungsdauer der beiden Tanker sei die Finanzplanung für die Bundeswehr, so die Marine. „Der Zustand der beiden Schiffe macht wahrscheinlich, dass das nur mit erhöhtem finanziellen und zeitlichen Aufwand möglich sein wird.“

Mannschaft besonders gefordert

Während sich Techniker verschiedener Firmen um die Reparatur der „Spessart“ kümmern, geht die Schiffsbesatzung um Kapitän Rolf von Bebern keineswegs faulenzen. „Die Mannschaft bleibt grundsätzlich auf dem Schiff“, war aus der Einsatzflottille 2 in Wilhelmshaven zu erfahren. Die Techniker mit ihrem „Chief“ Stefan Rohde sind derzeit besonders gefordert, denn sie unterstützen die Spezialisten der Firmen bei der Reparatur.

„Fast ganz normal“ läuft der Dienst für die anderen Besatzungsmitglieder auf dem 130 Meter langen Schiff ab. So ist die Bordküche für die Männer in Betrieb, Wartungs- und Reinigungsarbeiten werden vorgenommen und die die Wache kontrolliert jeden, der an Bord kommen will.

Crew springt woanders ein

„Sollte Bedarf bei anderen Schiffen sein, werden einzelne Crewmitglieder auch an andere Schiffe ausgeliehen“, so die Mitteilung der Einsatzflottille. Das kann auch mal bedeuten, dass ein Mitarbeiter von der Spessart auf einen der Hafenschlepper wechselt. „Bei Krankheit oder jetzt in der Urlaubszeit.“

 
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  • artur.weber@t-online.de
    Es ist unglaublich, was sich da in der Landesverteitigung für Zustände über die Jahre hin eingeschlichen haben. Man muss sich vor den anderen Nationen schämen. Trump hat Recht, wenn er sich über den deutschen Beitrag zur NATO beschwert. Wir haben nicht mehr viel Kriegsgerät, und das was wir haben ist zum größten Teil Schrott. Weiter so Angie und Uschi, ihr schafft dass.
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