„Wir wollen das Schiff Gemünden in die richtigen Bahnen lenken.“ Das sagte vor vier Jahren Günther Felbinger, als er den Vorstandsposten des Vereins „Gemünden aktiv“ übernahm. Am Donnerstagabend leitete er eine richtungsweisende Versammlung: Die Mitglieder seines Vereins sollten über eine umfangreiche Satzungsänderung zur Aufnahme der Gemündener Werbegemeinschaft befinden. Sodann war in weiteren Abstimmungen zusammen mit den Mitgliedern der Werbegemeinschaft über einen neuen Vorstand und die Beitragsordnung für den Verein „Stadtmarekting Gemünden aktiv“zu beschließen.
Abstimmungen ohne Gegenstimmen
Die Führungen beider Vereine waren schließlich erleichtert, denn alle Abstimmungen (per Handzeichen) der 31 Stimmberechtigten im Nebenzimmer des Gasthofs Zur Linde in Gemünden verliefen ohne Gegenstimmen. Vorsitzender der fusionierten Vereine ist Günther Felbinger, sein Stellvertreter der bisherige Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Rainer Mentges. Als weiterer Stellvertreter fungiert Jürgen Sommerer.
Im Oktober vergangenen Jahres hatten die Werbegemeinschaft und „Gemünden aktiv“ beschlossen, wegen ähnlicher Zielrichtung zusammenzugehen. Dieser Beschluss ist Teil eines Weges mit dem Ziel, die Stadt Gemünden als Marke zu etablieren und nachhaltig zu positionieren, erinnerte Felbinger in der Versammlung. Welches Konzept dahin führen soll, wurde in Vorstandssitzungen, Versammlungen und Besprechungen erarbeitet. Auch der Stadtrat musste sein Okay geben. Fachmännischer Rat kam von Dietholf Schröder, einem externen Berater aus Karlstadt.
Aus zwei mach eins
Gemünden sei nicht die erste Stadt, die er auf solch einem Weg begleite, sagte Schröder. Aus zwei Vereinen sei einer mit einem genehmigten Konzept geworden. Unter dem Slogan „Stadtmarketing Gemünden aktiv – Aus guten Gründen nach Gemünden“ beschreiten nun 95 Mitglieder und viele Helfer einen neuen Weg. Vereinsrechtlich ist kein neuer Verein, sondern die Werbegemeinschaft trat einem bestehenden bei. Dazu gehörten eine überarbeitete Satzung und eine neue Mitglieder- sowie Gebührenordnung, die Felbinger sodann der Versammlung erläuterte, die sie einstimmig annahm.
Einstimmig fiel auch das Votum für den neuen Vorstand aus: Günther Felbinger (Vorsitzender), Rainer Mentges (Stellvertreter), Jürgen Sommerer (Zweiter Stellvertreter), Elisabeth Schinzel (Schriftführerin) und Monika Poracky (Schatzmeisterin). Als Beisitzer wurden Jasna Blaic, Raimund Eirich, Edith Michelbach- Schulz, Elke Herkert-Mai, Ralf Zötzl, Tim Krutsch, und Hubert Schuster gewählt.
Schnell an die Grenzen gestoßen
Im Rechenschaftsbericht für „Gemünden aktiv“ blickte Felbinger weit zurück. Seit 2014 sei der Verein im „ICE-Tempo unterwegs, da sind wir sehr schnell an unsere personellen und finanziellen Grenzen gestoßen.“ Viele neue Veranstaltungen wie „Musik zum Feierabend“, „Bierdorf“ und „Klein-Venedig Fest“ habe der Verein ins Leben gerufen und alle seien gut angekommen, meinte Felbinger. Seine Erfahrung sei: Die Gemündener besuchen durchaus die eigenen Feste, auch wenn sie in einem anderen Ruf stünden.
Auch das Brückenfest und der Fährkaffee übertrafen die Erwartungen weit. Aber manchmal müsse das Gute dem Besseren weichen: So ging das Bierdorf, und das Scherenburgfest kam und wurde zum Renner. Das Fest stelle personell und finanziell ein hohes Risiko für einen Verein dar. Schon allein wegen der unkalkulierbaren Wetterbedingungen.
Marketingkonzept erarbeiten
Eine weitere Aufgabe sei die Neuausrichtung des fusionierten Vereins und vor allen Dingen die Erarbeitung und Genehmigung des Marketingkonzeptes gewesen. Das habe viel ehrenamtlichen Einsatz gefordert. Eine Einschätzung, die Rainer Mentges in seinem Rechenschaftsbericht als Vorsitzender der Werbegemeinschaft Gemünden teilte. Die nächste Aufgabe wird sein, zwei Arbeitsgruppen zu bilden. Ob ein Geschäftsführer bestellt werden wird, was eine Kann-Bestimmung der neuen Satzung ist, kam nicht zur Sprache.
