Die Grundlage für Aschaffenburgs überregional bedeutende Gärten und Parkanlagen schuf gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Friedrich Carl Joseph von Erthal, dem Aschaffenburg zunächst als Zweit- und schließlich als Hauptresidenz diente. Er engagierte einen der bedeutendsten Gartenkünstler seiner Zeit, Friedrich Ludwig Sckell (1750-1823), dessen Handschrift das grüne Erbe der Stadt maßgeblich trägt.
Park Schönbusch in Aschaffenburg
Der Park Schönbusch ist einer der frühesten Landschaftsgärten Süddeutschlands. Der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Friedrich Karl von Erthal ließ ab 1775 das ehemalige kurfürstliche Wildgehege zu einem Park umgestalten. Unter maßgeblicher Mitwirkung seines Staatsministers Graf Wilhelm von Sickingen und des Architekten Emanuel d'Herigoyen wurden ab 1775 künstliche Seen und Wasserläufe ausgehoben, Hügel aufgeschüttet und ein geschlängelter Gürtelweg angelegt.
Die Anlage bietet auch heute noch Ruhe, Erholung und Abwechslung. Neben Seen, Brücken und exotischen Bäumen gibt es weitläufige Wiesen sowie Kanäle, die mit Booten befahren werden können. Außerdem sind Spielplätze, Sitzgelegenheiten, ein Irrgarten, ein Infozentrum und Gebäude aus der Gründerzeit des Parks vorhanden.
Öffnungszeiten: Der Park ist ganzjährig geöffnet, es gibt ein Restaurant und einen Biergarten
Adresse: Kleine Schönbuschallee 1, 63741 Aschaffenburg
Schlosspark Löwenstein
Ganz französisch präsentiert sich das barocke Schloss Löwenstein in Kleinheubach. 1721 bis 1732 entstand der Dreiseitbau mit den angrenzenden Wirtschaftsgebäuden, der heute ein Tagungshotel ist. Auch der Park, der an den Main grenzt, war zunächst im französischen Stil der Gartenkunst gestaltet. 1817 bis 1819 wandelte er sich jedoch zu einem Landschaftspark – diesmal nach englischer Art. Dem Park schließt sich eine Forstbaumschule mit einem Bauerngarten und dem Blindengarten Sankt Odilia an. Dort kann man Pflanzen ertasten, erschnuppern und sogar erschmecken.
Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet
Einkehrmöglichkeit: Landgaststätte Parkhof
Adresse: Schlosspark 1, 63924 Kleinheubach. www.kleinheubach.de
Seegarten Amorbach
Anfang des 19. Jahrhunderts entstand am Amorbacher Schloss ein Landschaftsgarten nach den Plänen des Gartenkünstlers Friedrich-Ludwig von Sckell. Aus dem ehemaligen Klostergarten wurde ein weitläufiger Park, dessen Herzstück der See mit seiner weich geformten Uferlinie ist. Auf drei Kilometern Länge können Sie durch Wäldchen und Wiesen spazieren und dabei Sckells gestalterisches Geschick erleben. Ausgeklügelte Sichtachsen bieten immer neue, reizvolle Ausblicke auf die Barockstadt und in die umgebende Landschaft. Sitzplätze laden zum Schauen und Genießen ein und sorgen dafür, dass der Ausflug in den Park zu jeder Jahreszeit ein kurzweiliges Vergnügen ist.
Zu Sckells Gartenkunstwerken gehören unter anderem auch der Englische Garten in München, die einzigartigen Schlossparks in Schwetzingen und Nymphenburg und die Gartenanlagen Schönbusch und Schönthal in Aschaffenburg.
Öffnungszeiten: Ganzjährig frei zugänglich
Adresse: Seegarten, Schlossplatz, 63916 Amorbach