Die Obersinner hatten für ihr beliebtes Schachblumenfest am Wochenende alles wieder bestens vorbereitet, die Bänke und Tische am Festplatz an den Reithwiesen zwischen dem kleinen Ort und dem benachbarten Jossa waren hergerichtet, die Wiesen für die Führungen gemäht, die Buden aufgebaut und Speisen und Kuchen angerichtet. Doch zur Eröffnung am Samstag um 15 Uhr mit Kühle und Regenschauern füllte sich meist nur das Festzelt. Doch am Sonntag passte das Wetter.
Den Bieranstich vollzog am Samstag eine gut gelaunte Bürgermeisterin Lioba Zieres mit einigen Ehrengästen. In der Ansprache machte sie deutlich, wie stolz die Obersinner auf dieses Fest jährlich zur Blüte der Schachbrettblumen im Sinngrund seien, und das seit inzwischen 20 Jahren. "Nur dank einer beispielhaften Unterstützung aus der ganzen Ortsgesellschaft sei es möglich, immer wieder ein solches Event meist Ende April auf die Beine zu stellen und die vielen Besucher stets neu zu begeistern", freute sich die Bürgermeisterin und sprach ein großes Kompliment für die große Unterstützung aus allen Bereichen des Ortes aus.
Ehrengäste und Quetschemännle
Seinen Ursprung hatte das Fest an den Reithwiesen in der Ausweisung des Naturschutzgebietes "Obere Sinn" und dem damit verbundenen Herausstellen der hier heimischen Schachblumenwiesen im Jahr 1999. An Ehrengästen nahmen heuer teil: die Staatssekretärin im Bayerischen Kultusministerium, Anna Stolz, Landrat Thomas Schiebel, der Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab, Pfarrer Edward Zarosa, Bürgermeister Carsten Ulrich aus Sinntal, Kreisrat Gerhard Kraft und der Würzburger Stadtrat Eckard Beck.
Nach einem Gruß- und Dankeswort und dem Bieranstich durch den Landrat Thomas Schiebel ließen es sich Ehrengäste und Besucher bei Akkordeonklängen vom "Quetschemännle" schmecken. Beliebt sind die informativen Landschafts- und Biberführungen in den Reithwiesen, wo fachkundige Naturführer über verborgene Pflanzenschönheiten und über die Tierwelt an der Sinn erzählen und Fragen beantworten. Besonders zu dem Star dieser Tage im Sinngrund, der Schachblume, gab es viele Fragen, wenn auch durch die wochenlange Trockenheit die Blumen bei weitem nicht ihre volle Pracht wie sonst in den Feuchtwiesen gewohnt entfaltet hatten.
Alle Tische besetzt
Am Sonntag wurden die Ausrichter des Festes dann mit weitaus besserem Wetter und sogar Sonne entschädigt, die Besucher kamen ab dem Weißwurstfrühstück in immer größerer Anzahl und füllten am Nachmittag alle Tische und Bänke auf dem Freigelände. Für gute Laune garantierte die Kapelle des Musikvereins Ober- und Mittelsinn, und der Schachblumenexpress fuhr von Obersinn hin und her und brachte immer wieder volle Ladungen von Gästen. Aber auch viele Wanderer und Radler hatten den Weg zum Festplatz gefunden und freuten sich auf die vielfältigen Angebote der Essensstände und der Kaffeestube.
Eine ganze Reihe von Infoständen boten Gelegenheiten zu Diskussionen oder Beratung an, ebenso auch einige Verkaufsstände. So wurde im Stand des Jugendzentrums Obersinn gebohrt und gehämmert - Blattlaus-Fallen und Vogelnistkästen konnte man hier für den heimischen Garten erwerben. Auch die Sinngrund-Allianz und der Naturpark Spessart waren mit Ständen und Info-Material vertreten. Buntes "Kraut-Rock-Design" mit originellen und selbst entwickelten heimatverbundenen Dirndln bot der Verkaufsstand von Anna Zeis-Ziegler und Waltraud Heilmann. "Passend zum Fest sind natürlich auch Dirndl mit Schachblumen als Muster dabei", stellten die Frauen ihre witzigen und peppigen Stücke und Accessoires vor, die großes Interesse stießen.