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Die Paranoia des Kalten Krieges
Verfilmung eines Bestsellers: Das Filmforum der Volkshochschule zeigt in den Movie-Lichtspielen „Dame, König, As, Spion“.
Foto: Studio Canal | Verfilmung eines Bestsellers: Das Filmforum der Volkshochschule zeigt in den Movie-Lichtspielen „Dame, König, As, Spion“.
mk
 |  aktualisiert: 03.05.2012 12:02 Uhr

Das Filmforum der Volkshochschule zeigt am Donnerstag, 3., und Montag, 7. Mai, in den Movie-Lichtspielen die Bestseller-Verfilmung „Dame, König, As, Spion“.

Der Autor John le Carré, der eigentlich David Cornwell heißt und selbst jahrelang als Undercover-Agent für den britischen Geheimdienst MI 6 im Einsatz war, begann in den 60er Jahren, Agenten-Thriller zu schreiben, die schon auf Grund seines Insider-Wissens viel spannender waren als alle anderen.

Mit der Figur des einsamen wie brillanten Meisterspions George Smiley brachte Le Carré einen bislang nicht gekannten Realismus in das Genre und lieferte den zynischen Gegenentwurf zu Victor Flemmings James-Bond-Fantasien vom Spion als glamourösem Womanizer.

Bereits 1979 wurde Le Carrés fünfter Smiley-Roman „Tinker, Tailor, Soldier, Spy“ mit Alec Guinness in der Titelrolle für eine BBC-Fernsehserie bearbeitet und 2011 adaptierte der Schwede Thomas Alfredson den Bestseller erneut, diesmal extrem werkgetreu und mit historischer Authentizität für die große Kinoleinwand. Der Vorhang öffnet sich im Jahr 1973 auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges und das Spiel beginnt, wie könnte es anders sein, hinter dem Eisernen Vorhang. Ein Agent des britischen Geheimdiensts reist nach Budapest, um einen hochrangigen Überläufer zu treffen, wird aber stattdessen vom KGB erwartet. Auf diese Weise erhärtet sich der Verdacht, dass es im engsten Kreis des MI 6 einen Verräter gibt. Der „Control“ genannte Chef nimmt seinen Hut und seine rechte Hand Smiley folgt ihm ungefragt in den Ruhestand.

Bald aber wird Smiley wieder reaktiviert, um Ermittlungen gegen das eigene Haus zu führen. Doch wer immer der Maulwurf ist – er ist Smiley stets um mehrere Züge voraus, denn hinter ihm steht ein ausgefuchster Stratege des KGB, der genau um Smileys größte Schwäche weiß.

Regisseur Alfredson gelingt es hervorragend, mittels schmutzigfarbener Bilder die Paranoia des Kalten Krieges wiederauferstehen zu lassen und der jazzige Soundtrack Alberto Iglesias' unterstreicht den kunstvollen Retro-Charakter des für drei Oscars nominierten und mit dem Fipreci-Preis ausgezeichneten Thrillers.

Nächste Woche läuft im Filmforum „Der Schnee am Kilimandscharo“.

 
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