Längst ist der Klimawandel im Alltag angekommen. Menschen gehen auf die Straße, um für eine klimafreundliche Politik zu demonstrieren. Schüler erheben scharenweise ihre Stimme. Doch wie sieht es mit dem Klimaschutz in den Kindertagesstätten aus? Spielt das Thema auch schon bei der Erziehung von Kleinkindern eine Rolle?
Wo können die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen ihre Aspekte setzen? Unser Medienhaus hat sich in den Kindergärten in und um Lohr umgehört. »Die städtischen Kindergärten arbeiten alle ressourcensparend«, sagt die Pressesprecherin der Stadt Lohr, Franziska Lampert, die für die städtischen Kitas Rodenbach, Sendelbach, Seeweg und Steinbach antwortete. Alle städtischen Kitas stünden offen dem Thema gegenüber, so Lampert. Kinder und auch Eltern, würden sensibilisiert, dass nichts Verpacktes in die Brotzeitdose gegeben werden soll, führt Lampert aus. Neben Waldwochen würden Ausflüge zu Fuß und bei der Kita Seeweg auch mit dem Lohrliner, gemacht und nicht mit einzelnen Fahrzeugen.
Die Kita Steinbach sammele bei ihren Wandertagen und Waldwochen Müll auf und veranstalte Flohmärkte, um aussortierte Sachen nicht wegwerfen zu müssen.
Bei der Kita Rodenbach sei Nachhaltigkeit ein großes Thema. Im vergangenen Sommer seien Äpfel aus eigener Ernte zu Apfelsaft und Tomaten zu Tomatensuppe verarbeitet worden. Auf Fragen der Kinder werde offen reagiert.
Nähe zur Natur vermitteln
»Sowohl christliche Werte, als auch pädagogisch moderne Professionalität mit Nähe zur Natur wird bei uns sehr gut verbunden«, sagt die erste Vorsitzende des St. Pius-Vereins, Karin Heilgenthal, über den Kindergartens im Stadtteil Lindig. Das Heranführen der Kinder an einen wertschätzenden Umgang miteinander sowie mit Natur und Klima sei ein wichtiger Auftrag, der im Kindergartenalltag unterstützt werde. Durch Wald- und Wandertage erhielten die Kinder spielerisch einen Einblick in die regionale Vielfalt der Natur. Mit wechselnden Kindern werde in der Kita Lindig täglich ein Obst- und Gemüseteller zubereitet. Durch die Teilnahme am EU-weiten Schulprogramm sei es möglich, von einem regionalen Bioladen mit saisonalem Obst und Gemüse sowie Milch, Joghurt oder Käse beliefert zu werden. Wichtig sei es auch mit den Eltern in Kontakt zu kommen und nicht ausschließlich den Kindern schöne Aktionen zu ermöglichen.
Der Klimaschutz und die Achtung vor der Schöpfung spielt im Kindergarten St. Johannes in Partenstein eine wichtige Rolle, sagt Leiterin Elke Hanakam. Als Thema des Jahres wurde der Schwerpunkt Wasser mit den Kindern ausgearbeitet. Wo gibt es in Partenstein Wasser, wer braucht es und wie kommt es in unsere Häuser, waren Fragen, die mit den Kindern besprochen wurden.
Wissen soll dabei auch durch eigenes Erfahren erlebt werden. »Im Umgang mit den Eltern wurde Klimaschutz bei uns noch nicht explizit thematisiert«, berichtet Hanakam. Einige Kinder laufen zum Kindergarten, viele würden auch mit dem Auto gebracht. Meist, weil die Eltern danach weiter zur Arbeit fahren, vermutet die Kindergartenleitung.