Ein durchaus guter Erfolg war der erste Gambacher Bierfrühling des Musikvereins in der Musikhalle bei zünftigem Maßkrugstemmen, Meterbier und einer Auswahl von 13 Biersorten mit Fassbieren wie Pils, Bockbier, Bayrisch Hell, Kellerbier, diversen Weizenbieren und Manufakturbieren. Den obligatorischen Fassanstich übernahm Bürgermeister Paul Kruck.
Natürlich war die Hauptattraktion das Maßkrugstemmen in erster Linie eine Mordsgaudi, denn zumindest bei den Prominenten wurde zumindest mit zweierlei Maß gemessen. Die beiden Damen – die Staatssekretärin Anna Stolz und die Gambacher Stadträtin Martha Bolkart-Mühlrath – mussten nur einen halbgefüllten Krug heben und zudem auch den "guten Arm" dazu nehmen. Die Herren aber wurden auf den vollen Liter und den "schwachen Arm", also auf links festgelegt.
Rekord liegt bei zehn Minuten und drei Sekunden
Bei zehn Minuten und drei Sekunden läge der der Rekord im Maßkrugstemmen, verkündete der Moderator des Bierfrühlings, Dieter Baier, und daran sollten sich nun alle messen. Dass aber Frauenpower nicht in erster Linie im Oberarm, also im Bizeps liegt, wurde dann auch hier bald klar: nach etwas mehr als zwei Minuten sank der Arm der Stadträtin ermattet herunter, die jüngere Konkurrentin hielt knapp 20 Sekunden länger aus.
Wesentlich ernsthafter dann die Männer. Michael Maasz sowie der Stadtrat Matthias Rudolph gegen den Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann und Karlstadts Bürgermeister Paul Kruck. Zwei bis drei Minuten verstrichen mit zuversichtlicher Siegerpose bei allen vier Helden, dann stellten sich die ersten Stressanzeichen ein. Schweiß auf der Stirn, da flatterte ein Augenlid, Gesichter verzogen sich zu Grimassen und die Oberarme begannen zu zittern. Als erster senkte Rudolph den Maßkrug und bei dreieinhalb Minuten gab auch der Bürgermeister auf. Mit eisernem Willen streckte Hoffmann sein über zwei Kilo schweres Seidel in die Höhe und hielt stolze vier Minuten und drei Sekunden durch.
Nur einer zeigte noch keinerlei Ermüdungserscheinungen. Kein Wunder, Maasz als erfolgreicher Sportler und Trainer hatte hier leichtes Spiel. Souverän, mit überlegenem Lächeln, stand er wie in Stein gehauen auf der Bühne und Moderator Baier redete sich in Rage. Fünf Minuten, sechs Minuten waren vorbei und jetzt zuckte auch Maasz ganz leicht. Doch unter den Anfeuerungsrufen aus dem Publikum hielt er noch durch. Sieben Minuten und fünf Sekunden, dann senkte sich auch sein Arm und man meinte zu spüren, er wollte eigentlich nur die ganze Sache abkürzen. Tosender Beifall in der knapp zu zwei Drittel gefüllten Musikhalle war der Lohn.
600 Gäste in der Halle
Mit dem fortschreitenden Abend wurden die Gäste deutlich jünger, die Halle war dann schließlich mit über 600 Personen voll. Damit gab es auch mehr Publikum für weitere Wettbewerbe im Maßkrugstemmen. Doch besonders die jungen Leute zierten sich arg. So reichte es letztendlich nur für zwei Durchgänge mit je vier Damen und Herren. Dabei siegten Susi Keller mit zwei Minuten und 38 Sekunden und Jochen Baier mit drei Minuten und 15 Sekunden.
Die musikalische Unterhaltung lag bis gegen 21 Uhr bei der "Gambacher Spätlese" und anschließend übernahmen die "Gambacher Musikanten" mit flotter Unterhaltungs- und Partymusik.
