Neue Wege in der Gremienarbeit will der Vorstandschaft des Spessartbundes mit einem Vorsitzenden-Stammtisch bestreiten, der unter dem Motto „Was ich im Spessartbund schon immer mal sagen und fragen wollte“ stattfand.
Der Spessartbund hat nach den Worten des Hauptvorsitzenden, Gerrit Himmelsbach, rund 16 000 Mitglieder in 100 Ortsvereinen. Diese sind in zwölf Gaue gegliedert. Der Einzugsbereich reicht von Frankfurt bis Tauberbischofsheim und von Schlüchtern bis Würzburg im „Drei-Länder-Eck“ Bayern-Hessen-Baden-Württemberg.
Vorsitzende von Wandervereinen aus Lauda, Lohr, Breitenbrunn und Oberndorf-Bischbrunn nutzten die Gelegenheit, im Wanderheim der Oberndorfer „Spechte“ mit dem Hauptvorsitzenden Gerrit Himmelsbach und seinem Stellvertreter Richard Krebs Tacheles zu reden, heißt es in einer Pressemitteilung des Spessartbundes.
Wegen der sommerlichen Hitze tagten die Vereinsvertreter vor dem Wanderheim. Hauptproblem beim Spessartbund – wie bei vielen anderen Vereinen und Organisationen – ist die zunehmende Überalterung und die nachlassende Bereitschaft breiter Mitgliederschichten, Verantwortung zu übernehmen.
Kurz vor der Auflösung stand der über 400 Mitglieder starke Spessartverein Lohr. Nach vielen Versuchen ist es schließlich gelungen, um Konrad Stahl ein neues Führungsteam zu rekrutieren. Heute funktioniert der Verein wieder sehr gut und bietet jeden Mittwoch drei Wanderungen in unterschiedlicher Anforderungsstufe von fünf bis 35 Kilometer an.
Auch „Leistungswandern“ mit einem sportlichen Anforderungsprofil wird den jüngeren, fitten Wanderern angeboten, die gerade in Rente gehen. Schwierig sei es dagegen, berufstätige Mitglieder zu gewinnen.
Auch die Heimat- und Wanderfreunde Oberndorf-Bischbrunn haben haben Nachwuchssorgen. Seit über einem Jahr beteiligt man sich deshalb an der Aktion „Lets go Wanderjugend“ in Zusammenarbeit mit dem hessischen Wanderverband.
Nicht ganz so positiv sieht es bei den Vereinen in Lauda und Breitenbrunn aus. Die anwesenden Vorsitzenden beklagten die Überalterung ihrer Vereine und die immer mehr nachlassende Bereitschaft, Ämter und Verantwortung zu übernehmen. Auf wenigen, immer älter werdenden Schultern lasten Arbeit und Verantwortung – und das mache mit der Zeit bei allem Idealismus müde und mürbe.
Vielfach ist in den Ortsvereinen auch nicht bekannt, welche Leistungen der Spessartbund seinen Mitgliedsvereinen und Mitgliedern bietet. Hauptvorsitzender Gerrit Himmelsbach bot den Spessartbund-Ortsgruppen an, vor Ort mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen und Hilfestellung zu leisten. Sein im November gewählter Stellvertreter, Richard Krebs, räumte freimütig ein, dass er auch trotz rund 45-jähriger Mitgliedschaft erst in seinem neuen Amt von den vielfältigen Aufgaben des „Bundes“ erfahren habe. Es gäbe viele Gründe für eine Mitgliedschaft und Gerrit Himmelsbach würde es sehr bedauern, wenn Vereine wie Lauda nach 60-jähriger Mitgliedschaft ihre Verbandszugehörigkeit überdenken wollen.
In loser Reihenfolge und mit unterschiedlicher Themensetzung sollen in den nächsten Monaten weitere Stammtische folgen.