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Lohr
Die Monster in unserer Mitte
Das Stattkino zeigt den italienischen Cannes Wettbewerbsbeitrag "Dogman" von Matteo Garrone am Mittwoch, 15. Mai, um 18 Uhr und um 20.15 Uhr jeweils in der deutschen Fassung.
Foto: Alamode Film | Das Stattkino zeigt den italienischen Cannes Wettbewerbsbeitrag "Dogman" von Matteo Garrone am Mittwoch, 15. Mai, um 18 Uhr und um 20.15 Uhr jeweils in der deutschen Fassung.
Bearbeitet von Jochen Jörg
 |  aktualisiert: 17.05.2019 02:11 Uhr

Das Stattkino Lohr zeigt den italienischen Cannes Wettbewerbsbeitrag "Dogman" von Matteo Garrone am Mittwoch, 15. Mai, um 18 Uhr und um 20.15 Uhr jeweils in der deutschen Fassung.

Der Regisseur Matteo Garrone wurde vor allem mit seiner schonungslosen Abrechnung mit der italienischen Mafia "Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra" (2008) bekannt, ein Spielfilm der auf den Fakten des Sachbuchs von Roberto Saviano über die Mafia in Neapel basiert. Mit "Dogman" kehrt er zurück in eine süditalienische Kleinstadt, in der ein mafiöser Gangster die Bewohner schikaniert. 

Bei aller Gewalt, die in dem Film zu sehen ist - kein Film für Zartbesaitete, die zumindest ab und zu die Augen schließen sollten - hat er märchenhafte Züge. Die Geschichte vom sanftmütigen Hundefriseur Marcello (Marcello Fonte hat für diese Rolle 2018 die Palme für den besten Hauptdarsteller gewonnen) und seiner zwiespältigen "Freundschaft" mit dem teuflischen, frisch aus dem Knast entlassenen,  Simone kann man Motive von "Hänsel und Gretel" entdecken. Es mag Zufall sein, aber vor "Dogman" hat Garrone mit "Das Märchen der Märchen"  drei Geschichten einer italienischen Märchensammlung aus dem 17ten Jahrhundert verfilmt.

In seinem Regiekommentar schreibt Matteo Garrone: "So ist "Dogman" nicht nur ein Film über Rache, obwohl Rache – oder besser gesagt: Erlösung – eine wichtige Rolle spielt. Ebenso wenig handelt es sich um eine bloße Variation des (äußeren) Themas eines Kampfes zwischen den Schwachen und den Starken.

Vielmehr ist  "Dogman" ein Film, der uns, wenn auch durch eine „extreme“ Geschichte, mit etwas konfrontiert, das uns alle betrifft: mit den Konsequenzen der Entscheidungen, die wir täglich treffen, um uns über Wasser zu halten. Mit den Jas, die ein späteres Nein ausschließen. Mit dem Unterschied zwischen dem, was wir sind und was wir zu sein glauben. Indem  "Dogman" solch tiefgehende Fragen und den Verlust menschlicher Unschuld thematisiert, ist er ein universeller Film, wie ich finde, „ethisch“ und nicht moralisierend."

Das Zusammenspiel von Marcello Fonte, dem liebenswerten Hundeflüsterer und Edoardo Pesce, dem gnadenlos brutalen Gangster ist eine darstellerische Sternstunde. Das Spiel von Pesce erinnert an die körperliche Präsenz des frühen Robert De Niro.

 
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