27 Lehramtsstudentinnen und – studenten haben ihr zweijähriges Referendariat an Grund-, Mittel- und Förderschulen im Landkreis Main-Spessart erfolgreich mit dem zweiten Staatsexamen abgeschlossen. Am Montag bekamen sie in der Aula der Grundschule Karlstadt ihre Zeugnisse überreicht. Es war die erste Veranstaltung dieser Art im Landkreis.
Beim Beruf der Lehrerin und des Lehrers gehe es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um die Persönlichkeitsweiterentwicklung der Schülerinnen und Schüler, hob Landrätin Sabine Sitter hervor. Die Landrätin bedauerte, dass nicht alle im Landkreis bleiben könnten. Die meisten der Junglehrerinnen und Junglehrer haben Stellen in Oberbayern zugewiesen bekommen, die Förderlehrerinnen müssen alle nach Schwaben. Wie aber auch zu hören war, soll Versetzungswünschen in die alte Heimat oder anderswohin nach einigen Jahren meist entsprochen werden.
Laut Schulamtsdirektorin Karin Auth kam die Idee einer gemeinsamen Feier zur Zeugnisübergabe aus den Seminaren heraus. Für die neuen Junglehrerinnen und -lehrer finde nun ein Wechsel von der Vertragslehrkraft zur Professionalisierung statt. "Sie haben es geschafft – auch mit Hilfe Ihrer Seminarleitungen", freute sie sich mit ihnen. "Wir brauchen Sie mehr denn je", sagte Auth den neuen Junglehrerinnen und -lehrern. "Überall wartet man auf Sie." Lehrerin und Lehrer zu sein sei einer der schönsten Berufe, betonte die Schulamtsdirektorin. Allerdings müsse man auch eine gute Balance zwischen Privatleben und Beruf finden; das bleibe eine Lebensaufgabe.
Zuversichtlich bleiben
Eine solche Feier "war eigentlich schon längst fällig", meinte Personalratsvorsitzender Christoph Rüttiger. Zunächst habe sie im Landratsamt stattfinden sollen. Glücklicherweise habe man sich dann doch für die Aula der Grundschule Karlstadt entschieden, denn hier sei alles authentisch. Er verwies auf die "zusammengeschusterte" Musikanlage. Auch im künftigen Schulalltag könnten die neuen Lehrkräfte nur das machen, was mit den vorhandenen Dingen möglich sei. Der Beruf der Lehrerin und des Lehrers werde in Zukunft "nicht weniger anstrengend, aber anders", meinte er und riet den vor ihm sitzenden jungen Menschen: "Seien Sie Schatzsucher und bleiben Sie zuversichtlich."
Die neuen Lehrerinnen und Lehrer umrahmten die Feier mit Musikstücken, einem Gedicht, einer poetischen Reise durch das Referendariat und einem Quiz. Außerdem gab es einen Sketch der Seminarleiterinnen sowie einen Sektempfang.