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MARKTHEIDENFELD
Die Jagd nach dem „Weatherman“
Auf der Flucht: Der einstige linke Aktivist Jim Grant (Robert Redford) muss seine Unschuld beweisen.Foto: Concorde
| Auf der Flucht: Der einstige linke Aktivist Jim Grant (Robert Redford) muss seine Unschuld beweisen.Foto: Concorde
reds
 |  aktualisiert: 17.09.2013 18:10 Uhr

Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der Volkshochschule (vhs) Marktheidenfeld ab Donnerstag, 19. September, den Film „The Company You Keep – Die Akte Grant“.

Noch vor Beginn der Filmhandlung versetzen uns dokumentarische Filmszenen zurück in die frühen 1970er Jahre, als in den USA im Zusammenhang mit den Anti-Vietnamkrieg-Protesten eine militante linksextreme Untergrundbewegung namens „The Weathermen“ nach jahrelangen friedlichen Protesten zu Anschlägen überging, um „den Krieg nach Hause zu bringen“ – wobei die Attentate jedoch nicht darauf abzielten, Menschenleben zu gefährden.

Dann springt der Film in die Gegenwart. Nach einem Banküberfall hat die seitdem untergetauchte Ex-Terroristin Sharon Solarz 30 Jahre lang unter falscher Identität gelebt, bis sie eines Tages vom FBI festgenommen wird. Solarz packt aus. Dadurch gerät der Rechtsanwalt Jim Grant in höchste Schwierigkeiten, denn der aufsehenerregende Fall ruft den ehrgeizigen Provinz-Journalisten Shepard auf den Plan, der im Lauf seiner Recherchen auf Grant stößt und dessen wahre Identität als „Weatherman“ Nick Sloan enthüllt, gegen den eine Mordanklage im Raum steht. Der Enttarnte sieht sich zur Flucht gezwungen.

Die Story seines Lebens

Auf der Suche nach der Story seines Lebens hängt sich Shepard an Grants Fersen, ahnt jedoch nicht, dass der Gejagte mit seinem gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel insgeheim den Plan verfolgt, die einzige Person aufzuspüren, die die ganze Wahrheit kennt.

Robert Redford, als Schauspieler, Regisseur, Produzent und Festivalmacher einer der einflussreichsten Kreativen der US-Filmbranche, hat sich bereits in früheren Werken gerne mit Reizthemen der US-Geschichte beschäftigt. In Form eines klassisch-schnörkellosen Polit-Thrillers schlägt er mit „Die Akte Grant“ ein wenig rühmliches Kapitel der US-Friedensbewegung auf und behandelt die Folgen der Gewalt, die Kompromisse, die die „Weathermen“ eingingen, und die Konsequenzen der Entscheidung, im Untergrund zu leben.

Die dank des trefflichen Drehbuchs von Lem Dobbs sensibel und intelligent inszenierte Geschichte bleibt beim Wesentlichen und bietet durch präzise Charakterzeichnungen und pointierte Dialoge auch ohne wilde Actionszenen und Spezialeffekte spannende Unterhaltung. Für seinen Film versammelte Academy-Preisträger Redford mit den Oscar-Preisträgern Susan Sarandon, Julie Christie, Chris Cooper und zahlreichen Oscar-nominierten Darstellern in den Nebenrollen ein souverän agierendes Star-Ensemble.

Fazit: ein Polit-Drama mit Verstand, das nicht zuletzt durch seine Mitwirkenden, von denen viele zu den Vorzeige-Liberalen Hollywoods gehören, Tiefe bekommt.

Nächste Woche läuft in dieser Reihe „Papadopoulos & Söhne“.

 
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