
In Extremsituationen kann die Fähigkeit zu improvisieren überlebenswichtig sein. Wenn einem Schauspieler auf der Bühne "Unvorhergesehenes" widerfährt, so hat dies nur selten das Ableben des Akteurs zur Folge. Doch durch geschicktes Reagieren können "Pannen" auf der Bühne oft zu Supergags mutieren, die die "geplanten Gags" sogar in den Schatten stellen. Hier gilt: "Nichts ist peinlicher als keinen Humor zu haben!"
Dem scheinbar grenzenlosen Humor und dem Improvisieren auf der Bühne verschrieben hat sich das quirlige sechsköpfige Impro-Theater-Ensemble "ZapzarAB" aus Aschaffenburg, das nun zum ersten Mal im Theater in der Gerbergasse gastierte und im Sturm die Herzen seiner 160 Zuschauer eroberte. Bereits im Vorfeld wurden im Foyer mithilfe von Zetteln von den Theaterbesuchern lustige Sprüche gesammelt, die später zusammen mit den spontanen Zurufen aus dem Theatersaal wertvolle Impulse für skurrile Handlungen auf der Bühne lieferten. Und so erlangten alle Darbietungen durch die dramaturgisch professionelle Umsetzung auf der Bühne eine Einzigartigkeit und wurden zur Premiere und Derniere zugleich.
Während bei diesem etwas anderen "Theater-Format" manche Zuschauer sich in vornehmer Zurückhaltung übten, konnten andere zu einem Kurzauftritt bewogen werden - wobei dies teilweise durch die Aussicht auf einen "Schoko-Nikolaus" als "Mitmach-Prämie" begünstigt wurde. Sichtlichen Spaß am Manipulieren der Gliedmaßen von zwei "Zappies" bis an die anatomischen Grenzen des menschlichen Körpers hatten zwei frohgelaunte Damen und näherten sich dabei dem Tatbestand des "Machtmissbrauchs".
Zu den vielen Highlights an diesem Abend zählte die irrwitzige Horrorgeschichte im Karlstadter Freibad, wo drei gruselig schlurfende Leichen sich abwechselnd in ihren Särgen aufrichteten und berichteten, wie sie ins Jenseits befördert worden waren.
Bereichert wurden die mitreißenden Darbietungen von Markus Demel, Silvia Kern, Eddie Klein, Christian Lampe, Michael Protschka und Chris Rastert durch die Intermezzos von Liedermacherin Marie de Miel.
Gerne kam das Ensemble dem Wunsch des begeisterten Publikums nach Zugaben nach und bekundete Interesse, gerne wieder in Karlstadt zu gastieren.
Von: Robert Emsden (im Auftrag der Theaterbühne Karlstadt e. V.)
