
Pünktlich vor den Nikolaustagen fertig geworden ist die Glocken-CD mit den Geläuten der Altstadtkirchen St. Andreas und St. Jakobus. Präsentiert wurde sie wenige Meter unter der Glockenstube von St. Andreas zusammen mit den Karlstadter Turmbläsern, die dort an jedem Adventssonntag nach der Abendmesse etwa einen halbe Stunde spielen.
Aufgenommen wurden die zehn Glocken von St. Andreas und die drei von St. Jakobus am 5. August 2017 (wir berichteten) unter Leitung des Glockenspezialisten Armin Reinsch aus Dietfurth. Er hat die Geläutaufnahmen auch zusammen gestellt, im Tonstudio bearbeitet sowie die Texte für die CD zusammengestellt und besprochen. Jede der 13 Glocken wird mit ihrem Namen, dem Schlagton, dem Glockengießer und Gussjahr (soweit bekannt) samt den Symbolen, Reliefs und Inschriften einzelnen vorgestellt.
Tauf- und Totenglocke aus dem 14. Jahrhundert
Die Tauf- und die Totenglocke stammen aus dem 14. Jahrhundert, am jüngsten sind die 1993 in Heilbronn gegossene Johnannesglocke, Barbaraglocke und Nikolausglocke. Auf jede Vorstellung folgt auf der CD das Geläute der jeweiligen Glocke. Zu hören sind auch Motivblöcke, das Vollgeläut jeder der beiden Kirchen und als Höhepunkt das Vollgeläute beider Altstadtkirchen als Tonmontage – so wie es jeden Samstag um 15 Uhr in Karlstadt zu hören ist.
Die Hülle der CD zeigt beide Kirchtürme vor Cumulus-Wolken.
„Damit kann man den Klang der Karlstadter Glocken in den Welt hinaus tragen“, schwärmt Manfred Goldkuhle von der katholischen Kirchenstiftung St. Andreas. Besonders für Bekannte und Verwandte, die nicht mehr in Karlstadt wohnen, sei die CD mit den „Karlstadter Weihnachtsglocken“ ein ideales Geschenk. Verkauft wird sie erstmals bei den Nikolaustagen im Pfarrhof von St. Andreas zum Preis von sieben Euro. Danach kann sie im Pfarrbüro, Kirchplatz 6, erworben werden. Der Erlös wird für den Unterhalt der Läutanlagen der beiden Kirchen verwendet.
Konzert in der Glockenstube
Die Glocken von St. Andreas kennen die emsigen Turmbläser wohl wie kaum jemand anders. Spielen sich doch seit 36 Jahren an jedem Adventssonntag nach der Messe in der Glockenstube wenige Meter unterhalb des Läutwerkes. Ein halbe Stunde sind dann unter Leitung von Franz Müller adventlich-weihnachtliche Weisen fast in der ganzen Altstadt und bis zu zwei Kilometer weit zu hören.
Die Musiker rekrutierten sich von Anfang an vor allem aus dem Musikverein Gambach. Im Advent 1981 ging es mit einem Quartett los, seit dem Jahr 2003 spielen die Turmbläser um eine Tuba erweitert im Quintett. Die Leitung liegt bei Franz Müller aus Gambach, die weiteren Musikanten sind Elias Huisl, Reinhard Vogel, Dieter Strohmenger und Mathias Rudolph.
Fast 30 Jahre lang waren sie auch am Heilig-Abend in der Mette von St. Andreas und danach vom Kirchturm zu hören, doch das geht mit Rücksicht auf die Familien nicht mehr. Dabei erlebten sie schon jede Witterung zwischen milden 15 und klirrend kalten minus 20 Grad Celsius.
Ihr musikalischer Auftrag reicht noch weiter, sie spielen auch am Karfreitag bei der Prozession zum Kalvarienberg, an Allerheiligen auf dem Friedhof sowie bei Gottesdiensten und Konzerten. Die Kantorei und die Pfarrei sind stolz auf dieses Ensemble und dankbar für seine Leistung.