Gertrude Steins bekanntester Roman ist die Geschichte vom Werdegang einer Familie – The Making of Americans. Die amerikanische Schriftstellerin, Verlegerin und Kunstsammlerin hat ihre Wurzeln in Weickersgrüben. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Gemeindearchivs hervor, der folgende Informationen entnommen sind.
Das Buch beginnt mit dem Auszug ihrer Großeltern Michael Stein und seiner Ehefrau Hanna Seliger im Jahr 1841, begleitet von Gertrudes Vater Daniel Stein und seinen vier Brüdern. Erstmals schrieb Ulli Gineiger darüber im Jahr 1987. Die Beweise aus dem Protokollbuch der Gemeinde Weickersgrüben wurden von Hermann Fischer und dem zweiten Bürgermeister Rudolf Attensberger geliefert.
Neue Erkenntnisse gewonnen
30 Jahre später besuchte Alexander L. Nagel, ein gebürtiger Niederländer und Gymnasiallehrer für Deutsch in den Niederlanden, Weickersgrüben und traf dort auf Hermann Fischer. In seinem Buch "Meine Gertrude Stein" integrierte er die lebhafte Erzählung seiner Begegnung mit Weickersgrüben und Hermann Fischer. Er beschrieb Weickersgrüben als ein Dorf mit etwa 150 Einwohnern, das auf ihn zunächst ausgestorben wirkte, da er bei seinem ersten Besuch nur einen "Steine hackenden Mann" traf. Begeistert berichtet er über Hermann Fischers Wissen über die Familie von Gertrude Stein: "Seine archivarische Arbeit in Weickersgrüben führte zu neuen Erkenntnissen im Stammbaum der ausgewanderten jüdischen Familie". Alexander L. Nagel überließ Hermann Fischer zwei Exemplare seines Buches.
Ein Exemplar schenkte Hermann Fischer dem Gemeindearchiv Gräfendorf. Bürgermeister Johannes Wagenpfahl bezeichnete das als Bereicherung der Dorfgeschichte von Weickersgrüben. Ortsarchivar Hans Georg Herch und Archivmitarbeiter Johannes Sitter werden dafür sorgen, dass dieser Teil der Ortsgeschichte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.