Die Lohrer Festwoche erlebt in diesem Jahr einen Höhepunkt noch bevor sie startet: Weil Friedrich Wilhelm Raiffeisen im Jahr 1818 geboren wurde, feiern die Genossenschaftsbanken heuer bundesweit das Raiffeisen-Jahr. Die Raiffeisenbank Main-Spessart bietet eine Art Festwochen-Zugabe an: Am Donnerstag, 26. Juli – einen Tag vor dem offiziellen Festwochen-Start – treten Kabarettist Oliver Tissot, die humoristische Musikgruppe „häisd'n'däisd vom Mee“ und die Blaskapelle „Musikatzen“ aus Ober- und Niederbayern im Festzelt auf. Eingeladen sind dazu nur die Mitglieder der Raiffeisenbank Main-Spessart, über 43 000 Frauen und Männer.
4000 von ihnen passen ins Festzelt, „2800 Karten sind schon verkauft“, sagt Hilmar Ullrich, Bereichsleiter Marketing und Kommunikation. Im „Teilnehmerbeitrag“ von acht Euro sind ein Bier, ein Hähnchen und der Bustransfer im Festwochen-Express enthalten.
Ein Highlight
„Wir machen im Raiffeisen-Jahr verschiedene Dinge. Beim Lohrer Altstadt-Lauf starten heuer 150 Mitarbeiter und Familienmitglieder, bei unserer Crowdfunding-Aktion gibt's für jeden 200 Euro extra, außerdem gibt's interne Ausflüge und vieles mehr“, erklärt Ullrich. „Aber wir wollten auch ein echtes Highlight setzen.“ Die Idee eines besonderen Festwochen-Abends hatten die Raiba-Chefs in Main-Spessart schon länger im Kopf. „Auch bei anderen Volksfesten, vor allem in Niederbayern, gibt's Genossenschaftsabende“, so Ullrich.
In Verbindung mit dem Raiffeisen-Jahr wurde es konkret. „Festwirt Franz Widmann und die Stadt Lohr haben gleich mitgezogen“, sagt Ullrich. Er ist begeistert vom Programm des Abends. Der aus „Fastnacht in Franken“ bekannte Comedian Oliver Tissot – laut Ullrich ein „begnadeter Wortakrobat“ – tritt als Friedrich Wilhelm Raiffeisen auf. „Häisd'n'däisd vom Mee“ (hüben und drüben vom Main) aus dem Landkreis Schweinfurt spielen Eigenkompositionen im Dialekt mit Spielfreude und hohem Spaßfaktor, ehe „Die Musikatzen“ böhmisch-mährische Blasmusik auf hohem Niveau mit Stücken von AC/DC, Michael Jackson und Metallica vermischen. „Sie sind in unserer Region noch nicht so bekannt, aber das wird ein Kracher“, verspricht Ullrich.
Nur für Mitglieder
Der Pressesprecher brachte früher selbst das Lohrer Festzelt zum Kochen als Frontmann der Kultband „Jukebox“. Doch zum Comeback ließ er sich nicht mal zum Raiffeisen-Jahr überreden. „Ich glaube, das Zelt wird auch so voll und die Stimmung gut“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Mit derartigen Aktionen wirbt die Raiffeisenbank auch um neue Mitglieder. Nicht jeder Kunde ist Genossenschafts-Mitglied, dazu ist der Erwerb von ein bis zehn Genossenschaftsanteilen zu je 150 Euro nötig. „Dafür gibt's eine Dividende, Rückvergütung und ab und zu solche Sonderaktionen“, erklärt Ullrich. Das funktioniert in Main-Spessart; im vergangenen Jahr steigerte sich die Mitgliederzahl um 1200, in ganz Bayern mit 240 Raiffeisenbanken nur um gut 8000.
Während der Bierzeltabend im Juli vornehmlich der Unterhaltung dient, bietet die Raiffeisenbank Main-Spessart am Ende des Jahres intellektuell Erbauliches. Vorzeige-Philosoph Richard David Precht kommt am 19. November in die Lohrer Stadthalle – im Festzelt wäre er nicht ganz richtig aufgehoben.