Gerade mal zwei Wochen ist es her, als der Markt Frammersbach von der zuständigen Behörde die Genehmigung bekam, gemeinsam mit der Bürgerenergie Frammersbach die Energie-Allianz Frammersbach zu gründen. In den nächsten Wochen geht es in die Praxis: Auf drei Dächern in Gemeindebesitz sollen Photovoltaik (PV)-Anlagen installiert werden.
Darüber informierten in der öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderates Bürgermeister Christian Holzemer und Kämmerer Dominik Zachrau. Demnach gehen die Mitglieder der Energie-Allianz GmbH davon aus, dass die Anlagen dauerhaft einen Überschuss erwirtschaften.
Zachrau stellte die Kalkulation in Einzelheiten vor. Dabei hat er nach eigenen Angaben mit elf Cent einen niedrigen Strompreis als Erlös und beim Durchschnitt der Sonnenstunden ebenfalls den unteren Bereich angesetzt. Das bestätigte ihm Gemeinderat Werner Friedel, der sich auch in der Bürgerenergie-Genossenschaft engagiert.
Mehr Erlös zu erwarten
Nach Auskunft der beiden sei es wahrscheinlich, dass der Erlös höher ausfällt. Noch einmal nach oben gehen müsste der Erlös, wenn die Anlage nach 20 Jahren abgeschrieben ist, ergänzte Armin Rüppel, Geschäftsleiter der Gemeindeverwaltung.
Auf dem Dach des Gebäudes, in dem sich der Edeka-Markt befindet, soll eine PV-Anlage mit einer Leistung von rund 293 Kilowattpeak installiert werden. In Kilowattpeak wird die Spitzenleistung einer PV-Anlage unter Standardbedingungen angegeben. Die Baukosten sind mit 333.000 Euro veranschlagt. Die Gemeinde beteiligt sich mit 40 Prozent an den Baukosten, also mit rund 133.200 Euro.
An Kosten und Gewinn beteiligt
Vom Überschuss aus dem Betrieb der PV-Anlagen gehen dann ebenfalls 40 Prozent an die Gemeinde. Die Bürgerenergie Frammersbach übernimmt die anderen 60 Prozent der Kosten und erhält dementsprechend auch 60 Prozent vom Gewinn.
Die Dächer von Bauhof und Feuerwehr sind ungefähr groß. Hier sollen Anlagen mit 55 Kilowattpeak installiert werden. Die Baukosten werden mit 124.000 Euro beziffert. Der Anteil der Gemeinde macht somit 49.600 Euro aus.
Der Gemeinderat ermächtigte per einstimmigem Beschluss den Bürgermeister, in der Gesellschafterversammlung der Energie-Allianz den Vorhaben zuzustimmen. Dieser Beschluss deckt auch künftige, vom Gemeinderat befürwortete Projekte ab. Die notwendigen Beträge sollen in den Haushalt 2023 eingestellt werden. Die Verwaltung soll marktgerechte Verträge abschließen.