Untersuchungen an der alten Lohrer Mainbrücke in den vergangenen Tagen haben für einige Diskussionen in den sozialen Netzwerken gesorgt. Zu Sorgen besteht aber kein Anlass. "Die Brücke hat kein Problem", betonte auf Nachfrage Alexander Müller, der neue Abteilungsleiter Brückenbau im Staatlichen Bauamt Würzburg.
Laut Inge Schönmann von der städtischen Pressestelle handelte es sich um die routinemäßige Bauwerksprüfung, die alle drei Jahre fällig ist. Ferner wurde nach Schönmanns Angaben die Durchfahrtshöhe auf städtischer Seite (Osttangente) überprüft. Das sei Teil der Überprüfung.
Zu den Ergebnissen sagte Alexander Müller, der Prüfbericht liege noch nicht vor, aber nach Aussagen der Prüfer habe die Brücke keine Auffälligkeiten und Probleme gezeigt. Nach seinen Angaben erfolgt bei Brücken alle sechs Jahre eine Hauptprüfung und zur Halbzeit jeweils eine einfache Prüfung.
Die alte Mainbrücke gehört seit dem 1. Oktober 2018 der Stadt Lohr, nachdem im Bayerischen Staatsanzeiger die erforderliche Umstufung der Straßen zu und über die beiden Lohrer Mainbrücken bekannt gegeben worden war. Nach jahrelangen Diskussionen hatte der Stadtrat 2017 zugestimmt, die von der Stadt sanierte neue Mainbrücke an den Freistaat Bayern abzugeben und die sanierungsbedürftige alte Mainbrücke in städtischen Besitz zu übernehmen.
Das Staatliche Bauamt Würzburg hatte sich in der Vereinbarung mit Lohr zu seinen Sanierungsverpflichtungen für die alte Mainbrücke bekannt. Wann das 1875 fertiggestellte Bauwerk tatsächlich saniert wird, steht allerdings nicht fest. Das Vorhaben wurde in der Vergangenheit immer wieder hinausgeschoben.
Auch jetzt könne man noch keinen Zeithorizont nennen, so Müller. Denn an der Sanierung sei eine Vielzahl von Behörden beteiligt, etwa der Denkmalschutz und das Wasserwirtschaftsamt. Die vor Jahren im Stadtrat vorgestellte Sanierungsplanung sei nach wie vor aktuell, aber den gegenwärtigen Erfordernissen angepasst worden, etwa der Tatsache, dass die Schiffe auf dem Main immer größer würden.
"Wenn wir die Brücke sanieren, dann wollen wir sie so sanieren, dass sie auch einen größeren Schiffsstoß aushält", unterstrich der Abteilungsleiter. Die überarbeitete Planung sei der Regierung von Unterfranken vorgelegt worden, die nun die Fachbehörden einbinde, so Müller.