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Lohr
Die Beziehung von Kunst und dem alltäglichen Leben
Udo Breitenbach und Anke Teuscher vor zwei ihrer Werke mit den Titeln 'Das Vergessen' und 'Memory Man' in der Ausstelkung 'Kunst im Turm'.
Foto: Wolfgang Weismantel | Udo Breitenbach und Anke Teuscher vor zwei ihrer Werke mit den Titeln "Das Vergessen" und "Memory Man" in der Ausstelkung "Kunst im Turm".
Wolfgang Weismantel
 |  aktualisiert: 13.06.2024 02:43 Uhr

Mit der Eröffnung der Reihe "Kunst im Turm" lädt das Spessartmuseum zu einer neuen Ausstellung ein, die seit 2015 in regelmäßigem Wechsel Werke zeitgenössischer moderner Kunst aus der Region des Spessarts präsentiert. Gezeigt werden diesmal Collagen und Assemblagen der in Aschaffenburg lebenden Künstlerin Anke Teuscher sowie Objets trouvés des Partensteiner Kommunikationsdesigners und Objektgestalters Udo Breitenbach, der als Mitglied der Gruppe "SpessArt" weit über Lohr hinaus bekannt ist.

Die Besonderheit seiner Werke wird bestimmt durch seine Sammlernatur. Sie führt ihn auf Dachböden, Flohmärkte und insbesondere zu Ebay, wo er "sprechende" Objekte findet, aus denen er Geschichte und Geschichten herausliest oder in sie hinein interpretiert. Aus den Fundstücken entstehen Readymades, Assemblagen, Collagen, Fotoarbeiten oder raumgreifende Installationen.

Diese Objets trouvés tragen oft ironische Titel und regen zum Nachdenken an. Sie lassen Interpretationsraum zu und spielen mit den Gedanken des Betrachters. In der Ausstellung Kunst im Turm sind drei Arbeiten aus der Reihe "Die unseligen Tugenden" zu sehen, die sich ironisch mit allzu menschlichen Eigenschaften beschäftigen.

Collagen kombinieren vieles

Anke Teuscher nimmt seit Jahren an Ausstellungen im In- und Ausland teil und ist Mitglied der Künstlervereinigung "Eyecandy" in Frankfurt. Für sie stellen Collagen in vielerlei Hinsicht die ideale Kunstform dar, weil man damit Vielfältiges kombinieren kann. Mit ihren unbeschränkten Möglichkeiten, unterschiedlichen Techniken, Stilen und Materialien bieten sie nach ihrer Einschätzung die größtmögliche künstlerische Freiheit.

Thematisch bezieht sie mit ihren Werken Stellung zu aktuellen Ereignissen und sieht darin eine wichtige Aufgabe der Kunst, Menschen zu sensibilisieren, zu provozieren und auch wachzurütteln. Das geschieht bei ihr manchmal spontan, aber sie fühlt sich auch verpflichtet, ganz gezielt den Blick auf die Realität zu schärfen. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums, Christa Schleicher, war auf sie aufmerksam geworden durch eine Ausstellung in der Aschaffenburger Stadtbibliothek und fand ihre Werke sofort passend für das diesjährige Projekt Kunst im Turm.

Die beiden Künstler haben sich vollends der Kunst aus vermeintlichem "Müll" verschrieben und alltägliche Gegenstände zu nachdenklich stimmenden Kunstwerken verarbeitet. Also eine inspirierende Ergänzung zu "Es war einmal… Upcycling im Spessart" , wo sich alles um das Prinzip "aus Alt mach Neu" dreht und zwei großformatige Arbeiten von Breitenbach zu sehen sind.

Die Ausstellung kann bis einschließlich Sonntag, 15. September, im Spessartmuseum, Schlossplatz 1 in Lohr, besucht werden.

 
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