Um das ehemals beliebte Ausflugslokal "Klingenmühle" gegenüber von Gemünden war es lange still. Im Januar 2011 hatte der Landgasthof dichtgemacht, danach stand er zum Verkauf. Eine Bauvoranfrage zur Wohnnutzung und Tierhaltung im ehemaligen Lokal war 2015 – abgesehen von Verkehrsunfällen in der Nähe – das Letzte, was von der Klingenmühle zu lesen war. Aus den Hotelzimmern und Wirtschaftsräumen sollten Wohnräume werden, davor Pfauen und Enten hausen. Die Ära der Klingenmühle als Hotel und Restaurant schien besiegelt. Doch nun hat dort Anfang September aus heiterem Himmel wieder ein Lokal eröffnet, die "Main Spessart Terrasse".
Und das kam so: Vitalij Sperling, ein Speditionsunternehmer aus Kürnach, kaufte, offenbar kurz nach obiger Bauvoranfrage, das Anwesen. Eigentlich hätte auch er die ehemalige Klingenmühle zu Wohnzwecken umbauen wollen, das sei ihm jedoch nicht genehmigt worden, erzählt er. Was fängt man also mit einem ehemaligen Hotel-Gasthof an? Mit einem Restaurant hatte er eigentlich gar nichts am Hut.
Hier kam der in Rieneck ansässige Bauunternehmer Jarek Czyrka ins Spiel. Vor sieben Jahren schon, erzählt dieser, habe er neue Fenster eingebaut, seither das ganze Gasthaus umgekrempelt. Ein Kumpel von Czyrka betreibe in Ostpolen, unweit der ukrainischen Grenze, ein Restaurant mit Hotel. Zu dritt überlegten sie sich, wie sie aus der ehemaligen "Klingenmühle" wieder ein Lokal machen könnten.
Für den Betrieb des Lokals wurde eine GmbH gegründet
Bauunternehmer Czyrka erzählt, dass das Gasthaus "eine Ruine" gewesen sei, er habe alles neu gemacht. Geblieben sei wenig, darunter die Holzdecke im vorderen Gästebereich, die abgeschliffen wurde, und eine Balkenwand. Sperling erzählt, dass er den geforderten Kanalanschluss selbst gelegt habe. Czyrka, sein restauranterfahrener Bekannter in Polen und Sperlings Frau Elena meldeten gemeinsam die SCG GmbH als Betreiberin des Hotels und Restaurants an. Der Anspruch des Lokals ist laut Czyrka, dessen Frau Jola mit im Restaurantteam ist, ein stilvolles Ambiente und "Luxus für jeden Geldbeutel".
Auf der Speisekarte finden sich etwa Schweinshaxe, Zander und Tartar, auch Pizza. "Europäische Küche", sagt Czyrka. Da der Koch aus Polen kommt, gibt es aber etwa auch Piroggen oder polnische Zwiebelsuppe. Das Restaurant bietet 44 Sitzplätze sowie einen kleineren, separaten Gastraum. Unterhalb der Terrasse, die im Sommer den Gastbereich beträchtlich erweitert, wurde ein Spielplatz mit Holzhütten angelegt. Neu entstanden ist eine Saunahütte und hinter dem Gasthof ein kleiner Pool, neben dem gerade ein Teich angelegt wird. Zum Waldrand hin soll ein weiterer Bereich für Außenbewirtung, etwa bei Hochzeiten, entstehen. Wenn die Zimmer demnächst fertig sind, soll auch das Hotel wieder in Betrieb gehen.
Die Öffnungszeiten sind: Montag und Donnerstag 16–21 Uhr, Freitag und Samstag 16–22 Uhr und Sonntag 13–22 Uhr.
Ich wünsche den Akteuren/Akteurinnen jedenfalls VIEL ERFOLG!
Ich denke das klappt...wenn Preis/Leistung stimmen..
Deswegen war schon früher eine Außengastronomie unsinnig. Damit wird aber das Geld verdient.
Daran hat sich in all den Jahren nichts geändert.
Warten Sie doch erst mal ab wie es läuft und unterstützen das evtl. indem Sie öfter mal da einkehren.
Es hat schon einen Grund, warum es in den vergangenen Jahrzehnten nicht geklappt hat, OBWOHL die Küche wirklich gut war.
Und ja, selbstverständlich werde ich dort einkehren.