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Massenbuch
Die beliebte Klingenmühle lebt wieder und hat jetzt als "Main Spessart Terrasse" neu eröffnet
Nach über zehn Jahren mit geschlossenen Türen hat der einst beliebte Landgasthof gegenüber von Gemünden kürzlich wieder aufgemacht. Auch der Hotelbetrieb soll wieder losgehen.
In der ehemaligen Klingenmühle gegenüber von Gemünden wurde jetzt die 'Main Spessart Terrasse' eröffnet. Das Bild zeigt (von links) Restaurant-Manager Ireneusz Ritwin, Jola Czyrka, Vitalij Sperling, seine Frau Elena Sperling und Tochter Alexandra Sperling.
Foto: Björn Kohlhepp | In der ehemaligen Klingenmühle gegenüber von Gemünden wurde jetzt die "Main Spessart Terrasse" eröffnet. Das Bild zeigt (von links) Restaurant-Manager Ireneusz Ritwin, Jola Czyrka, Vitalij Sperling, seine Frau Elena ...
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:24 Uhr

Um das ehemals beliebte Ausflugslokal "Klingenmühle" gegenüber von Gemünden war es lange still. Im Januar 2011 hatte der Landgasthof dichtgemacht, danach stand er zum Verkauf. Eine Bauvoranfrage zur Wohnnutzung und Tierhaltung im ehemaligen Lokal war 2015 – abgesehen von Verkehrsunfällen in der Nähe – das Letzte, was von der Klingenmühle zu lesen war. Aus den Hotelzimmern und Wirtschaftsräumen sollten Wohnräume werden, davor Pfauen und Enten hausen. Die Ära der Klingenmühle als Hotel und Restaurant schien besiegelt. Doch nun hat dort Anfang September aus heiterem Himmel wieder ein Lokal eröffnet, die "Main Spessart Terrasse".

Und das kam so: Vitalij Sperling, ein Speditionsunternehmer aus Kürnach, kaufte, offenbar kurz nach obiger Bauvoranfrage, das Anwesen. Eigentlich hätte auch er die ehemalige Klingenmühle zu Wohnzwecken umbauen wollen, das sei ihm jedoch nicht genehmigt worden, erzählt er. Was fängt man also mit einem ehemaligen Hotel-Gasthof an? Mit einem Restaurant hatte er eigentlich gar nichts am Hut.

Hier kam der in Rieneck ansässige Bauunternehmer Jarek Czyrka ins Spiel. Vor sieben Jahren schon, erzählt dieser, habe er neue Fenster eingebaut, seither das ganze Gasthaus umgekrempelt. Ein Kumpel von Czyrka betreibe in Ostpolen, unweit der ukrainischen Grenze, ein Restaurant mit Hotel. Zu dritt überlegten sie sich, wie sie aus der ehemaligen "Klingenmühle" wieder ein Lokal machen könnten.

Für den Betrieb des Lokals wurde eine GmbH gegründet

Bauunternehmer Czyrka erzählt, dass das Gasthaus "eine Ruine" gewesen sei, er habe alles neu gemacht. Geblieben sei wenig, darunter die Holzdecke im vorderen Gästebereich, die abgeschliffen wurde, und eine Balkenwand. Sperling erzählt, dass er den geforderten Kanalanschluss selbst gelegt habe. Czyrka, sein restauranterfahrener Bekannter in Polen und Sperlings Frau Elena meldeten gemeinsam die SCG GmbH als Betreiberin des Hotels und Restaurants an. Der Anspruch des Lokals ist laut Czyrka, dessen Frau Jola mit im Restaurantteam ist, ein stilvolles Ambiente und "Luxus für jeden Geldbeutel".

Auf der Speisekarte finden sich etwa Schweinshaxe, Zander und Tartar, auch Pizza. "Europäische Küche", sagt Czyrka. Da der Koch aus Polen kommt, gibt es aber etwa auch Piroggen oder polnische Zwiebelsuppe. Das Restaurant bietet 44 Sitzplätze sowie einen kleineren, separaten Gastraum. Unterhalb der Terrasse, die im Sommer den Gastbereich beträchtlich erweitert, wurde ein Spielplatz mit Holzhütten angelegt. Neu entstanden ist eine Saunahütte und hinter dem Gasthof ein kleiner Pool, neben dem gerade ein Teich angelegt wird. Zum Waldrand hin soll ein weiterer Bereich für Außenbewirtung, etwa bei Hochzeiten, entstehen. Wenn die Zimmer demnächst fertig sind, soll auch das Hotel wieder in Betrieb gehen.

Die Öffnungszeiten sind: Montag und Donnerstag 16–21 Uhr, Freitag und Samstag 16–22 Uhr und Sonntag 13–22 Uhr.

Geschichte der Klingenmühle

Die Klingenmühle, früher ein beliebtes Ausflugsziel, gehörte schon immer zu Massenbuch, obwohl sie unten am Main liegt. Die Adresse ist deshalb auch "Massenbuch 32". Früher lud der Müller in Massenbuch seinem Esel die Getreidesäcke auf und trieb sie hinunter zur Mühle, um dann mit dem Mehl auf dem Rücken seines Tieres den schmalen Pfad wieder hochzukommen. In den 1960er Jahren erwarb die Familie Schmelzenbach, deren Mitglieder ursprünglich als Sommerfrischler nach Gemünden gekommen waren, die Klingenmühle und baute sie zum Hotel aus. Nach dem Verkauf des Anwesens hatte das Gasthaus einige Pächterwechsel zu verzeichnen, die sich nicht immer positiv auswirkten.
(thal)
 
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  • Arcus
    Super. Vielen Erfolg. Drück alle Daumen.
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Toll, dass es immer wieder Menschen gibt, die die Herausforderung im Umfeld Gastronomie annehmen. In diesem Fall steckt da wohl auch eine ordentliche Portion "FAMILIE" drin.
    Ich wünsche den Akteuren/Akteurinnen jedenfalls VIEL ERFOLG!
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  • marcokohlhepp@gmx.de
    Viel Erfolg! Und wieder mal ein Grund mehr auszugehen, Ich kan mich noch an Kakao auf der Terasse in der Jugend erinnern!
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wie das in dieser Einöde funktionieren soll?
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  • kretzers
    Drücke die Daumen!
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  • gitte50
    Bei den heißen Sommern, die uns bevor stehen, werden wir froh über Plätze im Schatten sein und eine gute Küche spricht sich schnell herum. Ich wünsche den Betreibern viel Erfolg .
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  • fheilgenthal@t-online.de
    Landauf, landab wird darüber geklagt, dass es immer weniger Gastronomie gibt. Daher sollte man generell froh sein, wenn überhaupt noch jemand diese Herausforderung annimmt.
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  • famker22501804
    Klar, so wie dieser Sommer war wollte jeder auf einer Südterasse sitzen zwinkern
    Ich denke das klappt...wenn Preis/Leistung stimmen..
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Das ganze ist leider zum Scheitern verurteilt, weil die Klingenmühle auf der falschen Talseite liegt. Der ganze Hang ist schattig und feucht, die Sonne kommt quasi nie dorthin. Ringsum nur hohe Bäume.

    Deswegen war schon früher eine Außengastronomie unsinnig. Damit wird aber das Geld verdient.

    Daran hat sich in all den Jahren nichts geändert.
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  • e.max.s@t-online.de
    Und das lesen Sie alles aus Ihrer Glaskugel, ja?
    Warten Sie doch erst mal ab wie es läuft und unterstützen das evtl. indem Sie öfter mal da einkehren.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Ja, das lese ich aus der Glaskugel zwinkern

    Es hat schon einen Grund, warum es in den vergangenen Jahrzehnten nicht geklappt hat, OBWOHL die Küche wirklich gut war.

    Und ja, selbstverständlich werde ich dort einkehren.
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  • dbuettner0815@gmail.com
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