Es war alles so gut vorbereitet: Am 21. März hätte der Kommersabend zum 100-jährigen Bestehen des FC Thüngen stattfinden sollen. Dann kam die Corona-Pandemie: Der Kommersabend musste kurzfristig abgesagt werden, und ob die weiteren Veranstaltungen im Jubiläumsjahr stattfinden können, ist auch noch fraglich, heißt es in einer Pressemitteilung.
Für den 26. bis 28. Juni ist ein Sportwochenende unter anderem mit einem Fußballturnier - dem „Herzog-Cup“ - und einem Tischtennisturnier vorgesehen. Und für das Kirchweihwochenende vom 25. bis 28. September wurden anlässlich des Vereinsjubiläums so namhafte Musikgruppen wie der „Aalbachtalexpress“ und die „Bayern-1-Band“ verpflichtet.
„Das steht jetzt alles noch in den Sternen“, fasst Vorsitzender Christopher Heafey die derzeitige Situation zusammen. Aufmerksam verfolgt er gemeinsam mit seinen gleichberechtigten Vorstandskollegen Roland Kosikors und Hans Eitel die aktuellen Entwicklungen. „Wenn die Veranstaltungen nicht stattfinden können, brechen unserem Verein ganz wesentliche Einnahmen weg.“, unterstreicht Eitel die prekäre Situation. Und gerade das Kirchweihfest stelle neben den Faschingsveranstaltungen die wichtigste Einnahmequelle im Jahr dar, ergänzt Kosikors.
Dabei benötigt der FC Thüngen auch im Jubiläumsjahr jeden Cent. Denn die Sanierung der Werntalhalle ist noch lange nicht abgeschlossen. Seit vergangenem Sommer waren Helfer zugange, die Außenpaneele anzubringen – silberfarbene für den Hallentrakt, weiße für das Sportheim. „Natürlich wäre es schön gewesen, wenn die Außensanierung schneller von statten gegangen wäre,“ erklärt Vorsitzender Hans Eitel, der die Arbeiten koordiniert und selbst immer vor Ort mitarbeitet. Doch der FC Thüngen hat sich bewusst für die Verkleidung des Gebäudes mit Paneelen entschieden, um die Arbeiten weitestgehend in Eigenleistung ausführen zu können. Das wiederum dauert seine Zeit, spart dem Verein im Gegensatz zu einem neuen Putz aber eine Menge Geld. Denn dieser hätte nur mit Hilfe einer Fachfirma aufgetragen werden können.
Allerdings verlangten die fachgerechte Isolierung und Verkleidung der Halle mehrere Arbeitsgänge. „Wir wollen durch die Sanierung schließlich nicht nur ein optisch ansprechenderes Gebäude schaffen, sondern auch deutlich mehr Energie einsparen, was neben der neuen Heizungsanlage auch eine ausreichende Isolierung des Gebäudes voraussetzt“, so Eitel.
Während es an der Fassade der Halle in großen Schritten voranging, waren die Helfer bei der Verkleidung des Sportheims noch einmal besonders gefordert, denn hier werden die Paneele immer wieder von Fenstern unterbrochen. Viel Fläche ließ sich da an einem Tag nicht machen. Trotzdem waren beide Gebäudeteile bei Winteranbruch schon einmal „warm eingepackt“.
„Wir hoffen natürlich, dass wir bald an unserer Halle weiterarbeiten können. Das Material für die Fenstereinfassungen ist bereits angeliefert. Da ist noch viel Feinarbeit gefordert.“, erklärt Eitel und hofft, dass sich dafür dann auch noch weitere Helfer finden lassen. Im Zuge der Erneuerung der Außenfassade wurde beschlossen, auch die Terrasse vor dem Sportheim zu erneuern. Das Pflaster hätte ohnehin für die Sanierung der Kellerschächte entfernt werden müssen, so dass man sich gleich für einen (kostengünstigen) neuen Belag entschieden hat.
Und auch die Fußballer haben an der Außenanlage Hand angelegt: Die neue Zuschauertribüne ist zwar noch nicht ganz fertig gestellt, wurde aber bei Heimspielen in der Hinrunde bereits rege genutzt. Und neben der Tartanbahn wurde eine Fläche ausgeschoben, um hier am Rand einmal die Fußballtore lagern zu können, ohne die Nutzung der Bahn für den Schulsport zu behindern. Auch diese Arbeiten ruhen aktuell. Doch wie es scheint, kann der Spielbetrieb aufgrund von Corona ohnehin erst wieder im Herbst aufgenommen werden. Noch aber bleibt eine kleine Hoffnung, dass das geplante Sportwochenende zum Vereinsjubiläum Ende Juni stattfinden kann.