Heute kann der Schwarzkittel nichts Neues zum Dauerthema Tonnentausch beitragen. In der Keiler-Post hat er gelesen, dass alles nach Plan verläuft und zwei Millionen Euro kostet. Und dass die Grundstückseigentümer mindestens zehn Tage vor dem Mülltonnentausch schriftlich informiert werden, wie das vonstatten geht. Und dass ein Handzettel auf den neuen Tonnen „alle nötigen Prüfschritte und das weitere Vorgehen hinsichtlich der Rückgabe der alten Tonnen“ erläutert. Wir haben volles Vertrauen.
Die leeren alten Mülltonnen werden auf dem Gelände der Firma Kirsch & Sohn in Gemünden aufbereitet und der Wiederverwertung zugeführt und – das hat im Hause Keiler ein Aufatmen ausgelöst – zuvor dort gewaschen! Wer die Karline kennt, weiß, dass sie gerne mal mit der Zahnbürste Schmutzresten nachspürt und derlei Arbeiten auch unnachgiebig an den Karli zu delegieren weiß . . . Eine schmutzige Mülltonne an Kirsch & Sohn & Remondis zurückzugeben, wäre natürlich nicht infrage gekommen.
Was fast nie infrage kommt, passiert heute schon wieder: Der Karli lobt Politiker! Vorige Woche hatte er den Johannes Sitter in Gräfendorf gelobt, heute sind alle Gemeinde-/Stadträte und Bürgermeister der Sinngrund-Allianz an der Reihe. Die Allianz hat empfohlen, was in der Vergangenheit schon einige Male abgelehnt worden ist: eine finanzielle Beteiligung der Sinngrundgemeinden am Burgsinner Freibad. Die Räte in Rieneck, Mittelsinn und Aura haben das bereits beschlossen, sogar einstimmig, und schießen kommendes Jahr zwei Euro je Einwohner zu. Alle Achtung!
So sehr sich der Karli über diese unerwartete Einigkeit und Überwindung alter Vorbehalte zum Wohle der Bevölkerung freut, so sehr vermisst er natürlich schon jetzt seine Witzli über die (bisher) bröselige Allianz und streitbare VerwaltungsGEMEINSCHAFT. Wenn die sich plötzlich einig sind, gibt's auf jeden Fall weniger zu lachen.
Zu guter Letzt noch eine Begebenheit aus der Rubrik „Wahr und gut erzählt“: In einem Gemündener Büro reicht eine Mitarbeiterin ihrer Kollegin den Telefonhörer weiter: „Da ist eine Frau dran. Ich versteh' die einfach nicht. Vielleicht verstehst Du sie besser!“ Die Kollegin nimmt den Hörer, unterhält sich mit der Anruferin, legt auf und sagt zu ihrer Kollegin: „Die hat Englisch geredet.“
Und jetzt das Allerletzte: Das ist die Deutsche Bahn AG, die am Bahnhof Gemünden die Toiletten abschafft. Was ist bloß aus dem einst stolzen, pünktlichen und ordentlichen Staatsunternehmen geworden!
Die vielen Probleme der Bahn und auch die Schließung der Toilettenanlage in Gemünden sind darauf zurückzuführen, dass die Straße verkehrspolitisch absoluten Vorrang gegenüber der Schiene genießt. Die Steuergelder fließen überallhin reichlich, nur bei der Bahn kommt ein spärliches Rinnsal an. Wenn man als Bürger irgendwo ansetzen sollte, dann bei den unmittelbar anstehenden und zukünftigen Wahlen.