Eine alte Bierdose, auf die es garantiert kein Dosenpfand gibt, hat Arno Ludwig entdeckt. Es ist vermutlich die älteste Deutschlands. Beim Holzmachen und Herumräumen auf seinem Grundstück in Gemünden hat er plötzlich etwas im Boden stecken gesehen. „Ich habe mir erst gedacht, holla, was kann denn das sein?“ Da die massive Aludose mit dem Boden nach oben im Boden steckte, kamen ihm Gedanken an eine Granate, von denen Amerikaner ja einige auf den Berg geworfen haben.

Als er das Objekt vorsichtig herauszog, sah er, dass es sich um eine 0,35 Liter fassende sonderbare alte Bierdose handelt, eine Bierdose in Flaschenform. „Königstrunk“ stand auf der Vorderseite, auf der Rückseite „Grüner Exportbier“ und der Name der Brauerei „Grüner-Bräu AG Fürth“. Der Flaschen- bzw. Dosenhals hat eine Dicke von drei bis vier Millimeter.

Vier, fünf Jahre ist die Entdeckung her, seitdem stand die Dose zu Hause in einem Regal. Aber sie ließ ihm keine Ruhe, weshalb er etwas recherchierte. Nach seinen Informationen muss die Dose in den Jahren 1945 bis 1950 produziert worden sein, und zwar in den USA, weil es damals noch keine Bierdosen in Deutschland gegeben habe.

Im Siebdruck-Verfahren ist die Gemündener Dose dann wohl in Deutschland von Hand bedruckt, als Grafiker kennt sich Ludwig mit derlei Dingen aus, und anschließend befüllt worden. Nach seinen Recherchen wurde die Grüner-Bräu, die es heute nicht mehr gibt, 1945 kurzzeitig zur Heeresbrauerei der Amerikaner ernannt und durfte ausschließlich die Amerikaner beliefern. War es also dereinst ein Amerikaner, der die leere Dose dort achtlos wegwarf? Ludwig hofft darauf, dass sich vielleicht ein Sachkundiger bei ihm meldet, der ihm mehr über die Geschichte seiner Dose sagen kann.