Häufig turbulent, oft auch fröhlich und wegen der Corona-Pandemie "teilweise speziell" war die Schulzeit der 9. Jahrgangsstufe der St.-Kilian-Schule am Standort Lohr nach den Worten von Konrektorin Claudia Hermann. Das sonderpädagogische Förderzentrum St.-Kilian-Schule Marktheidenfeld-Lohr hat am Dienstag zehn Mädchen und Jungen ihr Abschlusszeugnis überreicht.
Nach neun oder zehn Jahren seien sie am Ende ihrer Schulzeit angekommen und hätten Grund zum Feiern und zum Stolzsein, betonte Hermann. Über die Jahre hinweg seien sie von ihren Eltern und den Lehrkräften begleitet worden. Klassenlehrer Michael Brönner habe sie nach dem Distanzunterricht während der Pandemie wieder auf normalen Unterricht eingestellt und super auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Dabei sei er mit pädagogischem und psychologischem Geschick vorgegangen und habe sich "an den richtigen Stellen aufgeregt und Druck gemacht".
Nun müsse sich jeder der Absolventen aufmachen in eine andere Schule, in eine Berufsausbildung oder ins berufsvorbereitende Jahr. Die Konrektorin sprach den Schülerinnen und Schülern Mut zu: "Ihr habt gezeigt, was ihr könnt, ihr schafft das."
Brönner: "Ihr müsst selber aktiv werden"
Für die Absolventen beginnt nach den Worten von Klassenlehrer Brönner ein neuer Lebensabschnitt und damit ein weiterer Schritt in Richtung Erwachsenwerden. Das bedeute auch, dass sie immer mehr Verantwortung für sich übernehmen müssten: "Ihr müsst zunehmend selber aktiv werden." Die jungen Leute sollten etwas aus ihren Talenten machen, gab ihnen Brönner mit auf den Weg. Aber egal, wie talentiert sie seien: "Nichts ersetzt harte Arbeit."
"Wir sind wirklich froh, endlich hier 'raus zu sein, vielleicht freuen sich die Lehrkräfte auch ein bisschen", scherzten die Schüler Jonas Krämer und Jeremy Magerl. Sie könnten alle "stolz darauf sein, dass wir heute hier stehen und einen wichtigen Lebensabschnitt gemeistert haben". Allein hätten sie das aber nie geschafft.
Die Lehrkräfte hätten immer an sie geglaubt, sie nie aufgegeben und sich viel Mühe mit ihnen gemacht. Bevor die Beiden von der Schule abgingen, erleichterten sie ihr Gewissen und sagten zu Claudia Hermann: "Die Schoko-Bons, die damals verschwunden sind, das waren wir." Als Ersatz gab es für die Konrektorin und mehrere Lehrer Süßigkeiten als Geschenk.
Nicht alles lief nach Plan
Am Ende ihrer Schulzeit müssten sie sich aufmachen, sagte Dritte Bürgermeisterin Ruth Steger. Wer sich aber einmal aufgemacht habe, der mache weiter. Die Absolventen könnten weitermachen, weil sie eine gute Grundlage erhalten hätten. Sie seien jetzt bereit für neue Wege und neue Menschen.
Für den Elternbeirat erklärte Claudia Triebig, die letzten zweieinhalb Jahre seien wegen Corona sehr anstrengend für die Entlassschüler und auch alle anderen gewesen. Sie hätten auf vieles verzichten müssen, "aber im Leben läuft nicht immer alles nach Plan".