Die A 3 wächst weiter und zwar in die Breite. Am Donnerstag wurde beim offiziellen Spatenstich der sechsstreifige Teilausbau der Bundesautobahn gefeiert. Konkret geht es auf der insgesamt rund 20 Kilometer langen Strecke um drei Bauabschnitte: von Rohrbrunn bis zur Haseltalbrücke, von der Haseltalbrücke bis Marktheidenfeld und von Marktheidenfeld bis zur Mainbrücke Bettingen. Laut Staatssekretär Gerhard Eck soll der Ausbau der Autobahn bis 2019 abgeschlossen sein.
Kosten von rund 211 Millionen Euro
Die Kosten von rund 211 Millionen Euro übernimmt der Bund als Bauträger, für den stellvertretend Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt vor Ort war. Durch die neue Baustelle halte die A 3 somit den „Weltrekord der teuersten Baustelle, zumindest, wenn wir Bayern als die Welt betrachten“, flachste der Minister.
Dass der 6-streifige Ausbau der A 3 bei Rohrbrunn dringend nötig ist, beweisen die bis zu 90 000 Fahrzeuge, die laut Dobrindt zu Spitzenzeiten über die Fahrbahn rollen. Deshalb bedankte sich der Minister ausdrücklich für die „maßgebliche Unterstützung“ von Bundestag und Landtag bei der Realisierung des Bauprojekts.
Mobilitätsgewinn für Unterfranken
Der Ausbau der A 3 sei ein „Meilenstein für Deutschland“ und „ein Mobilitätsgewinn für Unterfranken“, sagte der Verkehrsminister, denn nur durch Mobilität ließe sich Wohlstand schaffen. Hierfür sei der Landkreis Main-Spessart als eine der wachstumsstärksten Gegenden Bayerns ein gutes Beispiel: „Es zeigt sich, dass Regionen von der Mobilität profitieren.“
Auch für die Zukunft sicherte Alexander Dobrindt dem Freistaat weitere Fördermittel zum Straßenausbau zu, denn gebaut werden könne nur dort, wo auch Baurecht herrsche und dies sei in Bayern der Fall. Wenn also Mittel, die zur Verfügung stehen, auch tatsächlich verwendet würden, dann müsse sich der Freistaat nicht schämen, „wenn andere Regionen Deutschlands neidisch nach Bayern schauen“.
Eine Aussage, der Staatssekretär Gerhard Eck zustimmte. Er sei „stolz darauf, wenn man mit Neid nach Bayern schaut“, denn „Mitleid kriegt man geschenkt“. Wohlstand wachse an den Verkehrsachsen, deshalb ist auch für Eck der Ausbau ein großes Anliegen.
Dieser soll aber auch mit Rücksicht auf Autofahrer und Anwohner über die Bühne gebracht werden. Daher versprach der Staatssekretär für Anwohner eine Reduzierung des Lärms von 90 Prozent. So soll zum Beispiel der Lärmschutzwall bei Rettersheim auf insgesamt zwei Kilometer verlängert und durch das Aufsetzen von Lärmschutzwänden auf bis zu zwölf Meter erhöht werden.
Beeinträchtigungen für den Verkehr
Um Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmer während der Bauzeit möglichst gering zu halten, wurde die Strecke in drei Abschnitte gegliedert. Auch sollen während der gesamten Baumaßnahmen vier Verkehrsstreifen zur Verfügung stehen, um Staus zu vermeiden und die Kapazitäten der A 3 möglichst wenig einzuschränken.
„Sicherlich hätten wir mit dem Freihalten von nur zwei Fahrstreifen schneller bauen können“, so Eck, aber auch im Zuge der Fahrsicherheit sieht er die vierspurige Lösung als die bessere an.
Um ein erhöhtes Unfallaufkommen, wie es in der Vergangenheit schon an anderen Baustellen im Bereich Marktheidenfeld der Fall war, zu vermeiden, sieht Gerhard Eck jedoch auch jeden einzelnen Autofahrer in der Pflicht: „Man muss sich den Gegebenheiten anpassen.“ Mit Warnleuchten, Schildern und Geschwindigkeitsbegrenzungen werde schon das Menschenmögliche getan.
Zeitplan bis 2019
In den Abschnitten zwischen Marktheidenfeld und der Mainbrücke Bettingen sind die Arbeiten mittlerweile am weitesten fortgeschritten. Seit diesem Frühjahr wird die Fahrbahn Richtung Würzburg ausgebaut, 2017 soll die Fahrbahn in Richtung Frankfurt folgen.
Im Abschnitt zwischen Rohrbrunn und der Haseltalbrücke haben im vergangenen Jahr schon die Holzungen begonnen. Auch dort sollen beide Fahrtrichtungen 2017 und 2018 neu gebaut werden. Im Abschnitt zwischen Haseltalbrücke und Marktheidenfeld laufen derzeit die ersten Bauarbeiten. 2018 sollen dort die ersten Fahrbahnen entstehen.