Es war das Thema auf der Festbierprobe der Marktheidenfelder Martinsbräu am Freitagabend: Wo war der Landrat? Weder Thomas Schiebel (Freie Wähler) ließ sich blicken noch seine Stellvertreterin Sabine Sitter (CSU) noch der stellvertretende Stellvertreter Harald Schneider (SPD).
Kein Boykott der Parteien
Was wie ein überparteilicher Boykott der Traditionsveranstaltung aussah, bei der sich schon immer die Honoratioren aus Stadt, Umland und der Landkreisspitze ein Stelldichein geben, hatte eine einfache Erklärung: Landrat Schiebel weilt just zur Laurenzi-Bierprobe im Urlaub. Seine Stellvertreterin Sitter ist krank, und der weitere Stellvertreter Schneider hatte einen Termin in München. Dass das Landkreis-Dreigestirn dennoch nicht in der Lage war, einen offiziellen Vertreter des Landkreises zu entsenden oder einen der anwesenden Kreisräte offizielle Grüße ausrichten zu lassen, stieß bei Brauerei-Chefin Maria Martin und bei einigen Gästen auf wenig Verständnis.
Ärger, Verwunderung und Hoffnung
Martin formulierte ihren Ärger so: „Das Datum war schon ab Frühjahr hier in der Martinsbräu angefragt, weil es tatsächlich Gäste gibt, die danach ihren Urlaub, ihre anderen Termine planen, was uns natürlich ehrt. – Leider gibt's auch Ausnahmen.“ Dennoch verband sie ihren Frust mit einem versöhnlichen Ausblick: „Seltsam finde ich es – ganz offen –, dass vom Landkreis gar kein Vertreter bei uns ist (auch schade), aber ich bin sicher, beim Festzug sind dann alle wieder da.“
Festbier vorgestellt
Anschließend stellte Martin das neue Festbier vor: Stammwürze 13,2 Prozent und Alkoholgehalt von 5,3 Prozent. Sie warb in ihrer Ansprache für die traditionelle Braukunst der Marktheidenfelder Familienbrauerei, befasste sich aber auch offen mit den Problemen regionaler Handwerksbetriebe, wozu sie die Martinsbräu zählt. Gleich mehrere Personalnachrichten verkündete Martin, darunter die Vorstellung des neuen Braumeisters Stefan Mützel.
Wahlkampf für das Festbier
Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder ging in ihrer wie so oft originellen Rede auf die bevorstehende Bundestagswahl ein und deutete die Abkürzungen der Parteien kurzerhand in Lobpreisungen auf das Festbier und die bevorstehende Laurenzi-Messe um.
Prof. Dr. Ludwig Narziß (Weihenstephan) ging noch einen Schritt weiter. Er zählte den Gästen der Bierprobe die seiner Ansicht nach zahlreichen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe und Charaktereigenschaften des Bieres auf.
Ausführlicher Bericht folgt.
Alles zur Mess' wie immer auf www.mainpost.de/laurenzi
Wir alle brauchen doch ihn. Den Urlaub.
Und last but noct least den Landrat Thomas Schiebel. Vergesst den Landrat, den Ex-Wein-Landrat Grein. Der immer noch rumgeistert. Hey Leute wacht auf!
Und es wird auch nicht besser, wenn man jammert. Man sehe es als Glücksfall, dass die Bürgermeisterin nicht auch noch krank geworden ist und keinen Trauerfall in der Familie hat. Das ist auch die Erklärung, der Grund, dass die Mitglieder der englischen Königsfamilie in ihren Reisegepäck immer dunkle Trauerkleidung dabei haben müssen. "You never know!" Fazit: "Viel Lärm um nichts!" Freibier für alle! "Und ein Prosit auf die Gemütlichkeit". Spielverderber könnte man auch sagen.
Danke für Ihre Bürgernähe, Herr Landrat!