zurück
LOHR
Diakonie erkennt Sorgen und Probleme
Einen Blumenstrauß als Dankeschön: Dekan Till Roth (Vorsitzender der Diakonie Lohr) und Michael Donath (Geschäftsführer) ehrten die Familienpflegerinnen für ihre langjährigen Dienste.
Foto: Martina Imhof | Einen Blumenstrauß als Dankeschön: Dekan Till Roth (Vorsitzender der Diakonie Lohr) und Michael Donath (Geschäftsführer) ehrten die Familienpflegerinnen für ihre langjährigen Dienste.
Martina Imhof
 |  aktualisiert: 31.03.2017 03:50 Uhr

Mit einem Festgottesdienst in der Auferstehungskirche wurden am Sonntag die Jubiläen „30 Jahre Diakonisches Werk Lohr“ und „40 Jahre Familienpflege im Evangelischen Dekanatsbezirk Lohr“ gefeiert. Dekan Till Roth, Pfarrer Michel Nachtrab als zweiter Vorsitzender der Diakonie Lohr und Pfarrer Michael Bammessel, der Präsident des Diakonischen Werkes Bayern, zelebrierten gemeinsam den Gottesdienst.

Bezug nehmend auf das Kronenkreuz, das Symbol der Diakonie, erläuterte Bammessel in seiner Predigt die Bedeutung dieser Einrichtung in der heutigen Zeit. Das Kreuz als Zeichen für schlimmste Demütigung und Erniedrigung, verbunden mit der Erhöhung des Menschen durch die Krone scheinen unvereinbare Dinge, doch genau dies sei das Wesen des Diakonischen Handelns.

Große Entlastung für Pflegende

Am Beispiel des Aufgabengebietes der Aktion Pflegepartner machte Bammessel deutlich, dass stundenweise Übernahme der Pflegetätigkeit nur nach kleiner Hilfe aussehen mag, doch eine große Entlastung für pflegende Angehörige bedeuten kann. Menschen, die in ihrem Alltag ein „schweres Kreuz tragen“, die sich erniedrigt fühlen, werden wie „gekrönte Häupter“ in ihrem Tun wertgeschätzt.

Der Geist des Kronenkreuzes mache sich in allen Bereichen des Diakonischen Werkes bemerkbar und dies sei auch die Basis des Glaubens: „Wir wollen jedem vermitteln: Du bist wertvoll, egal mit welchem Schicksal dein Leben gezeichnet ist.“

Beim anschließenden Empfang im Ulmersaal bedankte sich Landrat Thomas Schiebel im Namen des Landkreises bei Michael Donath, dem Geschäftsführer der Diakonie Lohr, und der Leiterin der Familienpflege, Helga Wild-Krämer, für die langjährige Tätigkeit. „Zwischen amtlicher Hilfe und der Diakonie gibt es Berührungspunkte“, so Schiebel, „doch die Diakonie erkennt die Sorgen und Problem direkt vor Ort und leistet entsprechende Hilfe, die sich niemand mehr wegdenken möchte.“

Diesem Dank schloss sich Bürgermeister Mario Paul an: „Hier sind tatkräftige Menschen am Werk, die großen Respekt und Anerkennung verdienen“, gratulierte Paul der Diakonie „Eine verlässliche Anlaufstelle mit kompetenten Ansprechpartnern – für die Stadt Lohr unverzichtbar.“ Bernd Rützel, Mitglied des Deutschen Bundestags sprach ebenso Glückwünsche aus und nannte die Leistung der Diakonie und der Familienpflege als „Gottes Dienst am Menschen“.

Weitere Grußworte sprachen die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Judith Gerlach, der Präsident des Dachverbandes Diakonisches Werk Bayern, Michael Bammessel, Heidemarie Wudowenz von der Fachschule für Familienpflege im Bildungszentrum Hesselberg und die Kreisvorsitzende des Caritasverbandes, Magda Hartmann.

Michael Donath, seit 1994 Geschäftsführer der Diakonie Lohr, bedankte sich bei den Gästen und führte in seinem Bericht die wichtigsten Entwicklungsschritte der vergangenen 30 Jahre auf: Nach der Gründung 1987 wuchsen die Tätigkeitsfelder der Diakonie stetig. So wurde neben der Aussiedlerberatung auch die Familienpflege, seit 1989 unter der Leitung von Helga Wild-Krämer, aufgenommen. Die kirchliche Sozialarbeit, Kur- und Erholungshilfe, der Soziale Hilfsdienst für Senioren und Behinderte galten zu Beginn als weitere Aufgaben. Durch den Einsatz Donaths konnten weitere Handlungsfelder erkannt und abgedeckt werden: die Aktion Pflegepartner, die aktuell mit bis zu 6000 Stunden pro Jahr im Einsatz ist, und die Aktion Lohrer Tafel, die über 600 Personen wöchentlich mit Lebensmitteln versorgt. „Es ist ein gewaltiges Projekt und viele Ehrenamtliche stellen sich jeden Tag und jede Woche dafür zur Verfügung“, so der 57-jährige Lohrer.

Größte Familienpflege-Station

Die Familienpflege hat sich mittlerweile zur größten Familienpflege-Station in Evangelischer Trägerschaft in Bayern etabliert; bis zu 130 Familien können im nördlichen Unterfranken jährlich begleitet werden. Die persönliche Herausforderung, neue Wege zu entdecken und auszuprobieren ist das, was Donath am meisten an seiner Tätigkeit motiviert. Doch auch Wünsche für die Zukunft werden deutlich: eigene Räume für das Diakonische Werk Lohr, in denen alle sozialen Dienste unterkommen, und vor allem die langfristige finanzielle Absicherung seien offene Themen.

Als letzter Programmpunkt der Feierstunde im Ulmerhaus erfolgte die Ehrung langjähriger Familienpflegerinnen. Dekan Till Roth überreichte als Vorsitzender der Diakonie Lohr gemeinsam mit Michael Donath je einen Blumenstrauß als Dankeschön für ihre Tätigkeit an Andrea Eckert, Maria Grimm-Breunig, Martha Kubin, Claudia Mahlmeister, Marion Miltenberger, Maria Schnellbacher, Diana Senft, Nicole Strohmenger und Helga Wild-Krämer.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Lohr
Martina Imhof
Andrea Eckert
Bernd Rützel
Caritas
Deutscher Bundestag
Diakonie
Evangelische Kirche
Judith Gerlach
Mario Paul
Thomas Schiebel
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top