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HUNDSBACH(
Deutlich weniger Schwarzwildabschüsse
Einiges zu bestaunen gab es bei der Hegeschau der Kreisgruppe Karlstadt des Bayerischen Jagdschutz- und Jägerverbandes in der Mehrzweckhalle in Hundsbach, die unter der Leitung der Unteren Jagdbehörde des Landratsamtes Main-Spessart stand.
Foto: Peter Pillich | Einiges zu bestaunen gab es bei der Hegeschau der Kreisgruppe Karlstadt des Bayerischen Jagdschutz- und Jägerverbandes in der Mehrzweckhalle in Hundsbach, die unter der Leitung der Unteren Jagdbehörde des ...
Peter Pillich
 |  aktualisiert: 06.05.2017 03:38 Uhr

pp) „Die Abschusszahlen beim Schwarzwild sind im Landkreis Main-Spessart deutlich gesunken“, erklärte Werner Ühlein von der Unteren Jagdbehörde des Landratsamtes Main-Spessart bei der Hegeschau für die Kreisgruppe Karlstadt des Bayerischen Jagdschutz- und Jägerverbandes (BJV). Waren es im Jagdjahr 2015/16 noch 5412 Stück, so ging die Zahl im Jahr 2016/17 auf 3583 Stück zurück. Hier dankte er den Jägern, die mit viel Geduld, Zeitaufwand und Mühe zu dieser Strecke beigetragen haben.

Erleichterungen gibt es künftig hinsichtlich der Beschilderung bei Treib- und Drückjagden an öffentlichen Straßen. Danach reichen auf untergeordneten und verkehrsarmen Straßen im Einzelfall auch private Warnschilder. Ansonsten sind weiter die amtlichen Verkehrszeichen notwendig, doch werde das Landratsamt für die Genehmigung nur noch den Mindestgebührensatz verlangen.

Ühlein ging auch kurz auf die Förderung von Grünstreifen an Maisäckern, die Wildkammern, die Trophäenschau sowie einen Lehrgang für Trichinenprobeentnahme ein. Mit einem Lob bedachte er Karl-Heinz Möhres (Hundsbach), der jedes Jahr die Mehrzweckhalle in Hundsbach für die Hegeschau und die anschließende Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe in einer ganz besonderen Art herrichtet. „Das Ambiente ist einmalig in Main-Spessart“, meinte Ühlein.

Mit Abschusszahlen im Plan

„Zwischen 31 Prozent und 33 Prozent liegen die Hegegemeinschaften bei den Abschusszahlen für das Rehwild im ersten Jahr des dreijährigen Abschussplanes“, berichtete Kreisjagdberater Ernst Kunesch. Die Hegegemeinschaft (HG) Arnstein (9557 Hektar Fläche/26 Prozent Wald) liegt bei 32 Prozent (408 Stück), die HG Bachgrund-Karlstadt (4467/44) bei 33 Prozent (258), die HG Karlstadt (2896/26) bei 33 Prozent (151), die HG Thüngen (6530/29) bei 32 Prozent (328) und die HG Zellingen-Karlburg (9937/39) bei 31 Prozent (468).

Beim Schwarzwildabschuss musste die Kreisgruppe Karlstadt einen Rückgang von 1020 Stück auf 637 Stück verzeichnen. Dabei stellte sich auch heraus, dass die Abschusszahlen 2015/16 deutlich unter den Zahlen im Spessart liegen. Dort werden 4,4 bis 4,9 Stück je 100 Hektar erreicht. Die HG Arnstein kam mit 120 Schwarzkittel auf 1,3 Stück, die HG Bachgrund-Karlstadt (111) auf 2,5 Stück, die HG Karlstadt (52) auf 1,8 Stück, die HG Thüngen (114) auf 1,7 Stück und die HG Zellingen-Karlburg (240) auf 2,4 Stück.

Zurückgegangen sind ferner die Abschusszahlen (einschließlich Fallwild) bei Fuchs (von 692 auf 518), Feldhase (von 234 auf 220), Wildkaninchen (von 155 auf 115), Dachs (von 87 auf 77), Waschbär (von 24 auf 20) sowie Nilgans (von 29 auf 16).

Wildschäden in Grenzen

„Im abgelaufenen Jagdjahr hielten sich die Wildschäden durch Schwarzwild in Grenzen“, erklärte der stellvertretende Landrat Harald Schneider. Größere Problem habe es lediglich bei Wiesenschäden gegeben. Trotz des Rückgangs der Abschusszahlen beim Schwarzwild sei es erforderlich, dieses intensiv zu bejagen, um den Bestand auf einer naturverträglichen Zahl zu halten. Auf Landkreisebene ist der Abschuss von Waschbären von 209 auf 264 gestiegen, da diese sich immer mehr im Landkreis verteilen und auch die Ortsränder nicht scheuen.

Auch wurden 405 Kormorane erlegt, allein zwischen Zellingen und Gambach 20 Tiere. Bis auf das Revier Heßlar II konnten alle Reviere in der Kreisgruppe Karlstadt verpachtet oder verlängert werden, während es bei anderen Kreisgruppen noch nicht verpachtete Reviere gibt.

Eußenheims zweiter Bürgermeister Thomas Obert wies in seinem Grußwort darauf hin, dass der Jäger nicht nur die eigentliche Jagd ausübt, sondern auch erheblich dazu beiträgt, das natürliche Gleichgewicht in Wald und Flur aufrecht zu erhalten und damit seit Jahrhunderten ein wesentlicher Bestandteil der Landschaftspflege ist.

Den Abschluss der Hegeschau bildete der Vortrag zum Thema „Aktuelle Punkte der Jagdpolitik“ durch den Vizepräsidenten des Landesjagdverbandes Enno Piening (Bad Kissingen). Piening beleuchtete unter anderem das Waffenrecht, den „Terror“-Generalverdacht aus Brüssel gegen alle Jäger wegen der Nutzung von Wasserstoffperoxid, den geplanten Nationalpark, die Themen Wolf und Bienen sowie die altersklassengerechte Struktur des Rehwildes.

Der Kreisgruppe Karlstadt gehören rund 200 Mitglieder an, die sich in die Hegegemeinschaften Arnstein (Hegegemeinschaftsleiter Georg Willert), Bachgrund-Karlstadt (Elmar Kütt), Karlstadt (Erwin Brückner), Thüngen (Martin Fischer) und Zellingen-Karlburg (Norbert Gehrig) aufteilen.

 
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