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KARLSTADT
Detlef Wagenthaler gestorben
Redaktion
 |  aktualisiert: 28.09.2007 03:18 Uhr

(matz/pk) Von einem Todesfall ist die Veranstaltungsreihe „Karlstadt – rot und erotisch“ überschattet worden. Detlef Wagenthaler ist tot. Eine 49-jährige Spaziergängerin fand am Sonntagmorgen um 7.25 Uhr seinen leblosen Körper an der Mainpromenade etwa 200 Meter vom Hotel „Mainpromenade“ hin zu seinem Wohnhaus. Der sofort herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Ein Arzt führte zusammen mit Beamten der Würzburger Kripo eine Totenschau durch. Dabei ergaben sich nach Angaben eines Sprechers vom Polizeipräsidium Unterfranken keine Hinweise auf Fremdeinwirkung.

Detlef Wagenthaler hatte im vergangenen Jahr zusammen mit Werner Hofmann die Veranstaltungsreihe „Karlstadt – rot und erotisch. Eine Stadt zeigt ihre Reize“ ins Leben gerufen und sie auch dieses Jahr wieder zusammen mit Hofmann organisiert. Noch am Donnerstag hatte Bürgermeister Karl-Heinz Keller den Kulturreferenten für sein Engagement ausgezeichnet.

Wagenthaler steckte noch voller Pläne und wollte seine volle Arbeitszeit bei der Stadtverwaltung ausfüllen. Der 59-Jährige, der über sich selbst sagte, er müsse arbeiten, finde keine innere Ruhe zur Muße, und Urlaub sei für ihn ein Graus, starb unerwartet, auch wenn eine Krankheit ihn in den letzten Jahren gezeichnet hatte.

Die Karlstadter und alle Fasenachter in Bayern und Deutschland kennen Wagenthaler als spitzzüngigen Sitzungspräsidenten – von 1971 bis 1992 bei der Karlstadter Karnevalsgesellschaft „Die Schwedenmännli“, der er mit Gesellschaftspräsident Heinz Lummel den Stempel aufdrückte. Wagenthalers Spontaneität wurde auch beim Bayerischen Rundfunk (BR) erkannt. Zwölf Jahre lang war er Sitzungspräsident der Sendung „Fastnacht in Franken“, die bundesweit bis zu vier Millionen Zuschauer sahen. Seine „gnadenlosen Witze“ wurden TV-Legende. Dass die Sendung heute in Bayern Kult ist, verdankt der BR auch Detlef Wagenthaler, der 2005 spektakulär Abschied von der Narrenbühne nahm – nach der ersten Hälfte der Fernseh-Fastnachtssitzung.

Wagenthalers Kontakten zu den Fernsehleuten verdankt die Stadt Karlstadt, dass sie in den letzten Jahren immer wieder auf dem Bildschirm präsent war. Seit Anfang der 90er Jahre bei der Stadt Karlstadt als Referent für Fremdenverkehr, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit tätig, gelang ihm allein durch seine „Fernseharbeit“ allen drei Aufgaben in einem gerecht zu werden. Mit seiner direkten Art, seine Sicht der Dinge zu sagen und nichts zu beschönigen, polarisierte Detlef Wagenthaler die Menschen, mit denen er kraft Ämter in Karlstadt zu tun hatte. Unbestritten bleibt aber sein Verdienst, seine Heimatstadt mit ihren vielen Facetten über den Fasching hinaus telegen bekannt gemacht zu haben.

Wagenthaler war am 1. August 1948 in Aschaffenburg geboren worden und ist in Karlstadt aufgewachsen. Er hinterlässt eine Ehefrau und zwei erwachsene Söhne.

 
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