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EUSSENHEIM
Der Weinberg war sein Ein und Alles
Peter Pillich
 |  aktualisiert: 10.05.2017 03:43 Uhr

Nicht nur die Verwandtschaft gratulierte am Donnerstag dem aus Schlesien stammenden Johann Nierla zum 90. Geburtstag, sondern neben Pfarrer Stanislaus Stanek und Eußenheims Zweitem Bürgermeister Thomas Obert zahlreiche Vereinsvertreter, Nachbarn und Bekannten.

Johann Nierla wurde am 4. Mai 1927 in Niederhermsdorf in Niederschlesien als mittleres von drei Geschwistern des Ehepaares Hedwig und Johann Nierla geboren. 1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, geriet in amerikanische Gefangenschaft und wurde 1946 direkt in Eußenheim entlassen, kam bei einem Bauern unter und arbeitete dort bis 1950 als Pferdeknecht.

Seine Mutter wurde mit der Schwester 1945 vertrieben und landeten in Burgwindheim, wohin nach dem Krieg auch der Vater und andere Bruder folgten. Durch den Suchdienst des Roten Kreuzes fanden die Mutter und die Geschwister ihren Bruder in Eußenheim, wobei dieser allerdings dort blieb, da er hier eine Arbeitsstelle hatte und sich in Burgwindheim nichts anbot.

Außerdem hatte er inzwischen beim Tanzen in der Dorfwirtschaft in Eußenheim auch Erna Binner kennen gelernt. 1951 fing er im Zementwerk in Karlstadt an zu arbeiten und zog gleichzeitig Erna und deren Eltern Maria und Emil Binner in die „Hinteren Mühle“ um, die neben der Fußgängerbrücke direkt an der Wern stand. 1953 wurde in Eußenheim geheiratet, und 1955 kam Sohn Roland auf die Welt.

1960 zog die Familie in das neu gebaute Wohnhaus im Gebrüder-Walther-Weg um. Heute noch wohnt der Jubilar zusammen mit seiner 85-jährigen Erna im ersten Stock in diesem Haus, während im Erdgeschoss Sohn Roland mit Ehefrau Ellen wohnt. Nicht weit entfernt wohnen die beiden Enkel Thomas und Michael mit den zwei Urenkeln. Seit 1987 ist der Jubilar im Ruhestand.

„Der Weinberg war mal sein Ein und Alles“, erklärte Sohn Roland. Über zehn Jahre war er auch Platzwart am Tennisplatz, engagierte sich in der Feuerwehr und beim Obst- und Gartenbauverein und schaute sehr gern den Fußballern auf dem Sportplatz zu.

Fußball im Fernsehen

Mit den Senioren hat er auch lange Zeit regelmäßig Schafkopf gespielt. Heute beschränkt sich das Fußballschauen auf den Fernseher. Bei Bedarf helfen Sohn Roland und seine Frau Ellen den Senioren. „Ohne die Hilfe von den beiden wäre es uns aber nicht möglich, noch allein in einer eigenen Wohnung zu leben“, erklärte Erna Nierla, wobei die Schwiegertochter dafür keinen extra Dank möchte.

 
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